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Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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erinnerte, und er hätte Sophie am liebsten in den Arme genommen. Aber dazu war es noch viel zu früh.
    Die schöne junge Frau lief davon, und Marc blickte ihr wieder bewundernd hinterher. Es würde ein hartes Stück Arbeit werden, ihr Herz zu erobern, doch er hoffte, dieses Ziel eines Tages zu erreichen. In aller Ruhe beendete er sein Frühstück und dachte dabei noch einmal über die nächtliche Erscheinung nach.
    Gideon Spenser!
    Marc war weit davon entfernt, an Halluzinationen zu glauben, doch auch in die Existenz von den Geistern war absolut irreal. Solange es aber keine andere Erklärung gab, musste er das Gespenst als Tatsache hinnehmen. Er verdrängte die Gedanken daran, ebenso wie die an Sophie und begann sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Heute würden die ersten Erdarbeiten beginnen, und für den Nachmittag war ein Pressetermin mit dem Bauherrn vorgesehen. Marc ahnte nichts Gutes. Sollte der Protest der Dorfbewohner bis dahin nicht beendet sein, wäre das ein gefundenes Fressen für die Medien. Und er hatte nicht die geringste Lust im Brennpunkt der Öffentlichkeit zu stehen - jedenfalls nicht auf diese Art. Er wünschte sich, er könnte den Termin für den Nachmittag absagen. Aber das erschien völlig unmöglich. Lord Preston gehörte zu den Kunden, die darauf beharrten, dass jeder Buchstabe des geschlossenen Vertrages eingehalten wurde. Und die Presse gehörte nun einmal dazu.
    Als Marc auf der Baustelle ankam, die bereits durch einen Drahtgitterzaun abgesperrt war, lief der erste Vorarbeiter sichtlich nervös und aufgebracht auf ihn zu. Henry Simpson gehörte zu den Leuten, die allein durch ihre Erfahrung Ruhe in die Hektik einer Großbaustelle bringen konnten. Hier war er aber scheinbar überfordert.
    „Die Leute aus Clydesdale blockieren den Weg“, berichtete er. „Wir können jetzt nicht mit dem schweren Gerät anfangen, dann gibt es Verletzte.“
    „Die Leute werden schon beiseite gehen, die sind doch nicht verrückt“, gab Marc zu bedenken.
    Der ältere gutmütige Mann kratzte sich am Kopf. „Verrückt vielleicht nicht, aber zu allem entschlossen.“
    Kennedy seufzte. „Versuchen Sie es trotzdem, Henry. Und beten Sie, dass nichts weiter geschieht. Aber ich werde versuchen mit den Einwohnern zu reden.“
    Henry Simpson atmete erleichtert auf. Er stammte selbst aus einem kleinen Ort und wusste um in die Beharrlichkeit der Menschen, wenn etwas Altvertrautes verändert oder gar zerstört werden sollte.
    Marc legte seine Unterlagen auf den Tisch und ging aus dem Bauwagen hinaus, in dem das Gespräch stattgefunden hatte. Der Wind peitschte ihm den Regen von der See her ins Gesicht, er fühlte die salzige Luft auf den Lippen.
    Die Einwohner von Clydesdale hatten sich fast vollständig versammelt, und sie bildeten eine beachtliche Gruppe. Ganz vorne stand Sophie Cochrane inmitten von Männern mit wettergegerbten Gesichtern, Frauen in dunkler abgetragener Kleidung und Kindern, für die das Ganze wohl eher ein Abenteuer war.
    Ein Mann trat vor, in seinem Blick lagen Verachtung und kalte Wut. „Sie werden hier nicht bauen“, sagte er.
    Marc holte tief Luft und wappnete sich mit viel Geduld. „Sie werden den Bau auch nicht mit diesem Protest verhindern, Sir. Ich muss Sie bitten, sich sofort zu entfernen, sonst...“
    „ Sonst was?“, grollte der Mann. „Lassen Sie Ihre Maschinen dann über uns hinweg rollen?“
    „Nein, Sir. Aber ich werde dann die Polizei rufen müssen, und die wird Ihnen eine Menge Probleme machen. Ist es wirklich das, was Sie wollen, Sir? Das hat doch keinen Zweck. Gehen Sie nach Hause, Sir, und nehmen Sie die Tatsachen zur Kenntnis.“
    „Den Teufel werde ich tun.“ Wie eine Mauer standen die Menschen da, und Marc fühlte ihre Abneigung wie eine körperliche Berührung. Ein kalter Hauch strich über seinen Nacken.
    „Und was willst du jetzt tun, Junge?“ Gideon Spenser, der Pirat, befand sich hier draußen, und seiner bissigen Stimme, die nur für Marc hörbar war, merkte man an, wie sehr er sich amüsierte. Der Architekt bekam einen Schreck. Was machte der Geist hier? Offenbar war ihm nicht nur möglich, auch tagsüber aktiv zu sein, sondern auch seinen angestammten Platz zu verlassen. Unglaublich!
    Trotzdem wollte sich der Architekt jetzt nicht mit Spenser beschäftigen, auch wenn ihn das leise Gelächter störte, das gerade an seinen Ohren erklang. Er stand noch immer diesem äußerst aggressiven Dorfbewohner gegenüber und wusste nicht so recht, wie er sich nun
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