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Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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werde schon noch andere Wege finden. Ach ja, du solltest vielleicht besser niemandem erzählen, dass ich dich besucht habe.“
    „Das würde mir ohnehin niemand glauben“, gab Marc lakonisch zurück. „Ich gelte als nüchtern und praktisch. Ein Geist passt nicht mir. - Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
    Spenser lachte noch einmal auf. „Du machst mir Spaß, Junge. Vielleicht besuche ich dich bald mal wieder. Kümmere dich um Sophie, sie ist es, verdammt noch mal, wert.“
    Das hatte Marc auch schon festgestellt, auch wenn er nicht unbedingt derart handfeste Worte benutzen würde, um seine Meinung auszudrücken.
    Draußen heulte unvermittelt ein Windstoß um das Haus, gefolgt von einem heftigen Donnerschlag.
    „Das Wetter ist auch gegen dich, Junge. Halte die Ohren steif.“ Die Gestalt flimmerte und verschwand. Marc ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken und atmete tief durch. Er ließ die letzten Minuten noch einmal Revue passieren und schüttelte schließlich den Kopf. In seiner Fantasie hatte er in der Kindheit öfter davon geträumt, mit einer wunderschönen Geisterfrau Abenteuer zu erleben und sie schließlich zu erlösen. Das war aber lange her, und im Laufe der Zeit hatte er natürlich über diese kindischen Einfälle gelacht. Doch Kapitän Gideon Spenser erschien durchaus real und nicht zum Lachen. Real? Nun ja, nicht wirklich. Himmel, es war total verrückt! Aber was er über Sophie Cochrane gesagt hatte, war nicht wirklich falsch. Die schöne junge Frau hatte schon auf den ersten Blick das Interesse des Architekten geweckt. Aber sie war in der Tat eine selbstbewusste energische Lady, die ihren eigenen Kopf besaß. Trotzdem, wäre es denn nicht schön, diese Frau an seiner Seite haben?
    Mit diesen durchaus angenehmen Gedanken ging Marc endlich zu Bett und verfiel in wirre Träume.
     
    Der folgende Morgen brachte tatsächlich schlechtes Wetter. Regen peitschte um das Haus, Wind heulte durch die Ritzen, und im großen Kamin in der Schankstube flackerte das Feuer unruhig.
    Francis und Sophie waren längst auf den Beinen. Neben Marc gab es noch zwei weitere Gäste, ebenfalls Bauarbeiter, die sich vom Bauleiter aber betont fernhielten. Es handelte sich um Vorarbeiter, einfache derbe Männer, die sich mit dem klugen Architekten nicht auf eine Stufe stellen wollten, obwohl er keine Anstalten zeigte, eine Kluft zwischen sich und diesen Männern aufzubauen. Ein respektvoller flüchtiger Gruß, mehr gab als zwischen ihnen nicht.
    Als Sophie Marc Kennedy sah, glitt ein fröhliches Strahlen auf ihr Gesicht, und trotz des ungemütlichen Wetters schien die Sonne aufzugehen. Die Frau stellte ihm das Tablett mit dem Frühstück auf den Tisch.
    „Falls Sie noch etwas benötigen, dann wenden Sie sich bitte an Francis. Ich bin gleich weg.“
    „Müssen Sie zu einer Verabredung?“, erkundigte er sich mutig.
    Erstaunen spiegelte sich in ihren Augen. „Ja, wissen Sie es denn nicht? Heute ist eine Demonstration angesagt gegen den Bau. Und da werde ich natürlich dabei sein.“
    „Eine Demonstration?“, fragte er verwundert. „Aber es ist doch schon lange beschlossene Sache, dass gebaut wird. Warum – wieso jetzt...?“
    „Sie wollen wissen, warum wir jetzt demonstrieren? Weil man unsere Proteste vorher nicht ernst genommen hat. Weil man einfach über unseren Kopf hinweg entschieden hat. Auch wenn ich nicht vorhabe auf Dauer hier zu bleiben, so liegen mir doch die Menschen und auch Spensers Lodge am Herzen. Da werde ich doch jetzt weder die einen noch das andere im Stich lassen.“
    Er griff blitzschnell nach ihrem Arm. „Sie werden mit Ihren Protesten nichts erreichen, Miss Cochrane. Aber ich kann Ihnen schon jetzt sagen, dass die Bauarbeiter Ihre Demonstration nicht gerade freundlich aufnehmen werden.“
    „Das ist mir egal - und den übrigen Bewohnern von Clydesdale auch. Niemand hat uns nach unserer Meinung gefragt. Hier wurde einfach von oben her etwas beschlossen. Das lassen wir uns nicht bieten.“
    „Warum protestieren Sie dann nicht in der Stadt vor dem zuständigen Bauamt? Falls überhaupt, dann kann man dort etwas für Sie tun.“
    „Ja, denken Sie denn, wir hätten das noch nicht probiert? Wir leben hier zwar auf dem Land, aber dumm sind wir deswegen noch lange nicht, Mr. Kennedy. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Arbeitstag.“ Sie machte sich mit einem Ruck los und funkelte ihn an. Er sah das wunderbare Grün in ihren Augen, das ihn an die saftigen Weiden in seinem Landstrich
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