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Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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für einen Augenblick erwogen, ihm das Zimmer zu verweigern. Aber sie brauchte das Geld, da gab es kein langes Zögern.
    „Francis“, rief sie so laut, dass O’Donnell im Innern es hören konnte. Gleich darauf kam der bärenstarke gutmütige Helfer heraus. „Das ist Mr. Kennedy, er bekommt das Kapitänszimmer. Bitte kümmern Sie sich um sein Gepäck und seine Anmeldung.“
    „Das Kapitänszimmer?“, stieß der hochgewachsene ältere Mann hervor und bekam große Augen.
    „Ja. Und Spenser soll es nicht wagen... ach, was soll's? Sie haben mich gehört, Francis? Ich habe noch zu tun.“ Sie ging zum Schuppen hinüber, in dem Werkzeug und Baumaterial aufbewahrt wurden – und in einem kleinen Anbau eine Segeljolle, mit der Sophie ab und an einen Ausflug unternahm.
    Die beiden Männer blickten der schlanken Gestalt hinterher, Francis kopfschüttelnd, Kennedy bewundernd.
    „Eine tolle Frau“, stellte er beeindruckt fest. „Hat sie denn keinen Mann, der ihr helfen könnte?“
    „Sie hat den Kapitän, der muss schon reichen“, erklärte der Hausdiener rätselhaft und ging mit schweren Schritten voran.
     
    *
     
    „Wie kannst du es wagen, einen wildfremden Menschen in meinem Zimmer einzuquartieren?“, fragte Käpt’n Spenser dröhnend, so dass Sophie aus dem leichten Schlaf erwachte, in den sie gerade erst gefallen war.
    „Und wie können Sie es wagen, sich schon wieder ungefragt in meine wohlverdiente Nachtruhe einzudrängen?“, knurrte sie schlaftrunken.
    „Ich gehe, wohin ich will und wann ich will.“
    „Na fein, dann tu ich, was ich will und wie ich es will. Das Kapitänszimmer ist das einzige, das noch so gut in Ordnung ist, dass ich dafür einen ordentlichen Preis verlangen kann. Wenn Ihnen das nicht passt, ist mir das auch egal. Verschwinden Sie, ich will endlich schlafen.“
    „Du weißt, wer dieser Mann ist? Er baut die neue Brücke. Er wird das Land verwüsten und keine Rücksicht nehmen auf die Menschen, die hier seit Jahrhunderten wohnen.“
    „Dann passen Sie beide ja hervorragend zusammen. Sie nehmen schließlich auch keine Rücksicht. Der Mann macht seine Arbeit. Wenn nicht er, dann ein anderer, im Prinzip macht das keinen großen Unterschied.“
    „Du bist ganz schön halsstarrig. Warum nimmst du mein Angebot nicht an? Du wärst nicht darauf angewiesen, solche Leute aufzunehmen.“
    „Ich werde kein Blutgeld anfassen.“
    „Der Tag wird kommen, an dem du anders darüber denkst.“ Der Kapitän verschwand, und Sophie knuffte wütend ihr Kopfkissen. Warum musste ausgerechnet sie mit einem Geist gestraft sein, der sich so aufdringlich in ihr Leben mischte? Sie hatte genug damit zu tun, um ihr tägliches Leben zu kämpfen, da brauchte sie das real gewordene Gespenst nicht auch noch. Zur Hölle mit dem Kapitän, wo er vermutlich auch hingehörte. Die junge Frau kuschelte sich in ihre Decken, schloss die Augen und versuchte wieder einzuschlafen, was jedoch gar nicht so einfach war.
    Gideon Spenser hingegen hatte noch längst nicht vor sich zurückzuziehen. Er tauchte unvermittelt in seinem Zimmer auf - dem Kapitänszimmer, in dem Marc Kennedy über seinem Laptop brütete. Er bemerkte die Anwesenheit des Geistes zunächst gar nicht. Doch plötzlich blickte er auf und sah die wilde bärtige Gestalt vor sich stehen. Erschreckt sprang er auf, nestelte aus seiner Hosentasche ein Taschenmesser hervor und versuchte die Klinge aufzuklappen. Dröhnendes Gelächter ließ ihn zusammenzucken.
    „Was willst du denn mit diesem Spielzeug, Junge? Wenn du wirklich kämpfen möchtest, empfehle ich dir einen ordentlichen Säbel.“ Mit einem leisen Zischen glitt die scharfe Klinge aus der Scheide.
    Marc fühlte sein Herz bis zum Halse schlagen. Das Taschenmesser fiel aus seiner Hand, und er wurde kreidebleich.
    „Ich habe nicht vor zu kämpfen, Sir“, sagte er leise. „Aber ich wäre Ihnen doch sehr verbunden, wenn Sie mir sagen, wie Sie in mein Zimmer kommen und was Sie von mir wollen?“
    „Dein Zimmer?“, lachte Spenser. „Mein Junge, dies hier war schon mein Zimmer, bevor deine Ururururgroßmutter geboren wurde.“
    „Wie soll ich das verstehen?“
    „Bist du taub oder dumm?“, grollte der Kapitän. „Na gut, zum mitschreiben für Minderbemittelte. Ich bin Kapitän Gideon Spenser, oder vielmehr das, was seit ein paar Jahrhunderten von ihm übrig ist und hier herumspukt. Es liegt mir eine Menge daran, Spensers Lodge zu erhalten, was die kleine Sophie aber auch noch nicht erkannt hat. Um dieses
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