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Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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verhalten sollte. Er fing einen Blick von Sophie auf. Spott lag darin, und das konnte er gar nicht ertragen. Nicht von der Frau, die er seit dem ersten Blick liebte. Unwillkürlich straffte er seinen Rücken.
    „Sagen Sie mir Ihren Namen, Sir?“
    „Angus O’Leary“, kam es stolz zurück. „Meine Familie lebt seit mehr als sechs Generationen hier. Und ich will verdammt sein, wenn ich es zulasse, dass ein junger Schnösel aus dem Nichts kommt und mein gewohntes Zuhause in das Chaos stürzt.“
    Wieder erklang das amüsierte Gelächter von Spenser, unhörbar für die anderen. Aber nun hatte O’Leary den Stolz von Kennedy getroffen. Angriffslustig reckte er sein Kinn.
    „Ich, Sir, stamme nicht aus dem Nichts. Meine Heimat sind die saftigen Wiesen und sanften Hügel rund um Sligo“, erwiderte Marc stolz und bekam plötzlich einen Blick von Sophie, in dem Anerkennung lag.
    „Wenigstens kennt er seine Heimat“, sagte O’Leary zu den Umstehenden. „Aber das ändert nichts daran, dass unsere Heimat ist. Und die lassen wir uns nicht zerstören.“
    „Mr. O’Leary, ich verstehe Ihre Aufregung. Aber hier liegen alle behördlichen Genehmigungen vor. Wir haben das Recht die Bauarbeiten beginnen, und genau das werden wir auch.“ Der Mann war Marc unsympathisch, rein aus einem Gefühl heraus. Aber er trug hier die Verantwortung, also musste er sich auch mit solchen Leuten auseinandersetzen.
    Angus O’Leary schüttelte dicht vor Marcs Gesicht die Faust. „Nicht, solange ich es verhindern kann.“
    Der Architekt wich nicht zurück, er durfte und wollte keine Schwäche zeigen.
    „Dann tut es mir leid, Sir.“ In aller Seelenruhe griff Marc nach seinem Handy und wählte die Nummer der Polizei. O’Leary konnte nicht mehr an sich halten. Seine geballte Faust schoss vor und traf den jungen Mann mitten ins Gesicht. Benommen stand Marc etwas taumelnd da, doch dann flammte auch in seinen Augen unbändiger Zorn auf.
    „Henry, rufen Sie die Polizei“, brüllte er seinem Vorarbeiter zu, dann schlug er zurück.
    „Bravo, mein Junge. Lass dir nur nichts gefallen“, dröhnte die Stimme von Spenser in seinem Ohr. Gleich darauf gab es ein wüstes Durcheinander, bei dem die Dorfbewohner und die Bauarbeiter aufeinander losgingen.
    Marc stand irgendwann mit hämmerndem Schädel völlig hilflos an der Seite und betrachtete die Prügelei voller Entsetzen. Wie hatte er sich nur so hinreißen lassen können? Inmitten des Getümmels war nicht mehr zu unterscheiden, wer gegen wen kämpfte.
    „Das hast du wirklich gut hingekriegt, Junge“, lobte der Pirat sarkastisch. „Eine richtig gute Schlägerei war schon lange mal fällig. Sowas bereinigt die Luft.“
    „Sie sind ja verrückt. Verschwinden Sie!“
    „Um mir den ganzen Spaß entgehen zu lassen? Nein, ganz bestimmt nicht.“
    In diesem Augenblick hielt ein Wagen der Polizeiwache, und drei Beamte sprangen heraus. Doch angesichts der entfesselten Übermacht waren ihre Bemühungen den Streit zu schlichten zunächst zwecklos. Lautes Pfeifen gellte schließlich durch die Luft, kräftige Fäuste zerrten die Prügelnden auseinander, doch nun mischten sich auch die Frauen ein, um die Männer zu trennen. Obwohl sich das Gewimmel langsam auflöste, wurde Marc noch einmal heftig von einem Stein getroffen, der aus einer dichten Gruppe herausgeworfen wurde. Für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen, etwas benommen wischte er sich durch das Gesicht und bemerkte mit Erstaunen Blut an seinen Fingern.
    „Einen Arzt und einen Krankenwagen, schnell“, brüllte einer der Constabler, als er die heftig blutende Verletzung bemerkte. Auch einige andere Leute hatten größere und kleinere Blessuren, der Doktor würde einiges zu tun haben. Aber Marc winkte ab.
    „Nicht nötig“, ertönte nun plötzlich eine tiefe Bassstimme. „Wir brauchen keinen Krankenwagen, so schlimm ist es nicht. Ich bin Arzt und kümmere mich darum.“
    „In Ordnung, Doktor.“
    Es war den Polizisten endlich gelungen die Streithähne zu trennen und in zwei Gruppen auseinander zu bringen. Dazwischen liefen die Frauen und Kinder aufgeregt umher, bis ein gellender Schrei die ganze Szene erstarren ließ.
    „Da liegt Angus, und er rührt sich nicht. Der ist tot.“
     
    *
     
    Jeglicher Streit war für den Augenblick beendet. Die Polizisten besaßen genug Verstand und Autorität, um den gesamten Bereich erst einmal abzusperren und alle Anwesenden als Zeugen in Spensers Lodge zu verfrachten. Der Chef der hiesigen Wache sorgte
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