Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
Autoren: Renee R. Picard
Vom Netzwerk:
gleichzeitig dieselben Bewegungen auf. Ich schwitzte jetzt noch mehr, war verzweifelt bemüht, mit den komplizierten Schrittfolgen mitzuhalten, die Katie vorgab.
    Dann wurde es dunkel. Ein lauter Knall schallte durch den Saal.
    Aus heiterem Himmel schaltete sich die gesamte Beleuchtung ein, ich sah meine Eltern im Publikum sitzen, Mr. Burton war da, Ms. Bingham und Sascha waren auch gekommen. Und ganz vorn saß Daniel. Mein Daniel. Er war so perfekt, sah mich mit seinen klaren, grünen Augen liebevoll an, lächelte mir zu.
    Ich winkte zurück, hauchte ihm einen zarten Kuss zu, doch sein Blick richtete sich auf etwas hinter mir. Nun standen die ersten Zuschauer auf, lautes Stimmgewirr war zu hören. Was war denn los? Die Vorstellung war doch noch gar nicht zu Ende?
    Schließlich drehte ich mich um und erschrak. Direkt hinter mir auf dem Boden lag der leblose Körper Garrys. Entsetzt ging ich näher. Sein starrer Blick war in die Luft gerichtet, die toten Augen waren weit aufgerissen. Auf seinem Hemd hatte sich ein roter Fleck gebildet, der rasch größer wurde.
    Ich wollte mich gerade zu ihm niederbeugen, als Katie einen durchdringenden Schrei ausstieß. Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie auf mich. Was hatte sie denn? Ich wollte zu ihr gehen, doch sie wich furchtsam vor mir zurück, weiter auf mich zeigend. Abwehrend hob ich beide Hände und bemerkte erst jetzt, dass ich noch immer meine Waffe festhielt.
    Verwirrt blickte ich mich um, überlegte, ob sich daraus der Schuss gelöst haben konnte. Kommissar Santoro und sein sommersprossiger Assistent kamen hinter der Bühne hervorgelaufen und rannten direkt auf mich zu, wollten mich offensichtlich festnehmen oder unschädlich machen.
    Ich hielt Santoro meine Waffe hin, doch bevor er sie ergreifen konnte, schreckte mich eine Bewegung im Zuschauerraum auf. Mr. Pong und dem Anzugträger war es irgendwie gelungen, ins Theater zu gelangen. Nun bahnten sie sich einen Weg durch die Sitzreihen, um bis zur Bühne zu gelangen. Viel zu spät bemerkte ich, dass sie es gar nicht auf mich abgesehen hatten, sie hielten auf den Platz zu, auf dem Daniel noch immer saß.
    Aufgeregt versuchte ich, ihn darauf aufmerksam zu machen, doch er verstand meine abrupten Bewegungen nicht, stand stattdessen auf und kam mir entgegen.
    Entsetzt beobachtete ich, wie Mr. Pong eine Pistole zog. Auch der Anzugträger schlug das Jackett zurück, unter dem der silberne Griff eines Revolvers zum Vorschein kam. Beide erhoben ihre Waffen gleichzeitig und zielten auf Daniel, der sich noch immer nicht umgedreht hatte.
    Wie erstarrt betrachtete ich von der Bühne aus das Geschehen, musste ohnmächtig mit ansehen, wie die beiden immer näher an Daniel herankamen, sich wenige Meter hinter ihm positionierten.
    Da zog ich meine Waffe und schoss. Es wurde wieder stockdunkel. Ein lauter Knall dröhnte durch das Theater, Menschen schrien in wilder Panik auf und ich hörte, wie sie umherrannten.
    Ein weiterer Knall erscholl, dann ein noch einer.
    Das Licht ging wieder an. Der Anzugträger lag reglos am Boden, Mr. Pong krümmte sich auf einem Stuhl zusammen. Und vor der Bühne lag Daniel. Mein Herz blieb fast stehen beim Anblick seines reglosen Körpers. Ich rannte, nein ich flog zu ihm, erreichte ihn, umarmte ihn, küsste ihn.
    »Daniel, bleib bei mir! Du darfst nicht gehen. Du kannst mich doch nicht einfach verlassen!« Ich schmiegte mich fest an seinen warmen Körper, spürte seinen heißen Atem auf meiner Haut.
    Ich schlang meine Arme um ihn, hielt ihn fest, hielt mich an ihm fest. Tränen rannen über mein Gesicht.
    »Lass los, Baby. Lass mich gehen. Du darfst mir nicht folgen, nicht hierbei.« Sein Atem ging schwer, es kostete ihn Kraft, seine Augen noch einmal zu öffnen und mir ein letztes Lächeln zu schenken. Mit dem Finger wischte er eine einzelne Träne aus meinem Gesicht. »Es ist schwer loszulassen. Aber es muss sein. Darüber sind wir uns doch einig?«
    Vor kaum einer Woche hatte ich seinen Worten noch zugestimmt, doch schon damals wusste ich, dass ich ihn niemals einfach freigeben könnte. Jetzt schüttelte ich nur den Kopf. Die Tränen schnürten mir die Kehle zu.
    Ein letzter Knall ertönte.
    Ich spürte den Schmerz in meiner Brust sofort. Doch diesmal machte es mir nichts aus. Wenn Daniel fortging, wollte auch ich nicht mehr hiersein.
    Ich küsste ihn ein letztes Mal. »Ich bin bei dir Champ. Ich werde immer bei dir sein. Ich liebe dich.«
    Bevor ich mich zu Daniel niederlegte, sah ich den Mann mit der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher