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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener
Autoren: Hannah Siebern
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mussten. Doch ähnlich wie Jason hatte Alexander keine Ahnung von der modernen Menschenwelt und interessierte sich für alles, was Kathleen aus ihrer Zeit als Mensch noch zu berichten hatte.
    „Die Menschen sind also inzwischen dazu übergegangen, nur noch per ‚Computer‘ zu kommunizieren?“, fragte Alexander nach, als Kathleen versuchte ihm das Prinzip des Internets zu erklären. Sie saßen in Alexanders Zelt, um gemeinsam auf den Sonnenuntergang zu warten.
    „Nein. Natürlich nicht nur“, gab Kathleen zurück. „Aber es ist eine sehr beliebte Art der Kommunikation. Besonders für weite Entfernungen. Sie ist billig und schnell. Außerdem kann man auf diesem Weg ziemlich schnell zu sehr viel Information kommen.“
    Alexander nickte ernst.
    „Als ich noch ein Mensch war, gab es noch nicht einmal Autos“, stellte er verwundert fest. „Egal wie sehr die Herren über die Menschen schimpfen, in Wirklichkeit sind es ja doch die Menschen, die den Fortschritt vorantreiben.“
    „Ja. Es ist nur schade, dass wir uns von ihnen fernhalten müssen.“
    „Ich habe kein Bedürfnis danach mich den Menschen zu nähern. Jeder, den ich kannte, ist inzwischen tot und ich weiß, dass es für sie zu gefährlich wäre, wenn ich mich in ihrer Nähe aufhielte.“
    „Ja. Das stimmt“, bestätigte Kathleen traurig und Alexander wurde hellhörig.
    „Du hingegen hast noch Bekannte unter den Menschen, nicht wahr?“, hakte er mitfühlend nach.
    Kathleen verzog den Mund und schüttelte dann den Kopf. Die Erinnerung an ihre Freunde und ihre Familie war nicht zurückgekommen, also hatte sie ohnehin keinen Grund mehr zurückzugehen.
    Automatisch musste sie auch an ihren Besuch bei der Jagdhütte denken. Wenn Jason sie nicht rechtzeitig eingeholt hätte, dann wäre das Ganze sicherlich in einem Desaster geendet. Seit dem Tag war ihr klar geworden, dass sie nicht mehr unter Menschen leben konnte. Das Gift hatte sie unwiderruflich verändert und sie musste jetzt damit klarkommen.
    „Kathleen“, sagte Alexander und ergriff Kathleens Hand. „Es gibt da etwas, worüber ich mit dir reden wollte …“
    „ Alexander! “, hallte ein Schrei durch das gesamte Lager und reflexartig zog Kathleen ihre Hand zurück. Alexanders Miene verfinsterte sich ein wenig, aber er drehte sich sofort zu der Quelle der Stimme um.
    „Alexander“, Gadha riss den Vorhang zur Seite und warf Kathleen einen bösen Blick zu, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Alexander heftete.
    „Was ist los, Gadha?“, fragte Alexander ein wenig gereizt. Er vermutete offensichtlich, dass Gadha ihn völlig grundlos gestört hatte.
    „Eine unserer Fallen wurde ausgelöst“, beeilte sie sich zu sagen, um Alexander zu beschwichtigen. Ihre Augen glühten vor Aufregung.
    „Wo?“, fragte Alexander und wirkte sofort ein wenig besorgt. Kathleen war bereits mehrfach aufgefallen, dass er Gewalt eher als notwendiges Mittel zum Zweck ansah, aber sie eigentlich nur sehr ungern anwandte.
    „Im Norden“, erklärte Gadha begeistert. „Wir haben mindestens vier von diesen Mistkerlen erwischt. Sie waren schon ziemlich nah. Ich hätte ja eher etwas gesagt, aber tagsüber können wir ja sowieso nirgendwohin.“
    „Ist Harold schon los?“, hakte Alexander nach.
    „Gerade eben“, gab Gadha zurück. „Mit dem letzten Sonnenstrahl ist auch er verschwunden. Thabea und ein paar andere begleiten ihn. Ich wette, dass er sehr bald wieder da ist. Ich bin ja wirklich gespannt, wen wir dieses Mal erwischt haben.“
    Kathleen bekam eine Gänsehaut. Sie hätte nicht sagen können warum, aber irgendetwas sagte ihr, dass es ihr gar nicht gefallen würde zu sehen, wer ihnen da in die Falle gegangen war. Was, wenn es jemand war, den sie kannte. Was wenn es Greg war oder … oder Jason? Plötzlich nervös geworden sprang sie auf.
    „Diese Fallen, die das Lager schützen …“, begann sie. „Sind die tödlich?“
    Gadha zuckte gleichgültig mit den Schultern, als wäre das vollkommen unerheblich.
    „Nicht immer“, antwortete sie dennoch. „Aber die Überlebenden sind meistens schon halbtot, wenn wir sie ins Lager bringen. Das einzige, was wir dann meistens machen können ist, sie von ihrem Leid zu erlösen.“
    Draußen entstand plötzlich ein großer Tumult und alle drei drehten sich zur Tür um. Das Tageslicht war inzwischen ganz verschwunden und gestattete es somit allen Kaltblütern sich draußen aufzuhalten.
    „Harold ist zurück“, rief jemand und Kathleen versteifte
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