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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener
Autoren: Hannah Siebern
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der Aufständischen aufhalten konnten. Seit mehreren Wochen schienen die entkommenen Diener wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Aber sie konnten sich ja schlecht ewig verstecken.
    „Ich möchte, dass du die eine Hälfte der Truppe anführst, Greg“, sagte Jason ernst. Greg war zwar nicht der älteste unter den Anfängern, aber Jason hatte das meiste Vertrauen zu ihm. Greg schien wie für die Force gemacht zu sein. Er ging in seinen Aufgaben völlig auf und war begeistert von dem Leben bei der Force. Er würde später sicherlich viel erreichen können.
    „Ist das dein Ernst, Jason?“, hakte Greg ungläubig nach.
    „Ich werde es mir wohl kaum erlauben können, in einer Situation wie dieser zu scherzen“, schnaubte Jason und Greg sah beschämt zu Boden. Jason ließ ihm eine große Ehre zuteilwerden und er verhielt sich unangebracht. Das war wirklich dämlich von ihm.
    „Also“, fuhr Jason unbeirrt fort. „Du wirst eine Hälfte der Truppe nehmen und mit ihnen nach Westen gehen. Ich werde mit den anderen nach Osten gehen. Es ist Tag, also können sie momentan nicht vor uns davonlaufen, falls sie in der Nähe sind. Falls ihr sie findet, dann funkt uns an. Klar?“
    Greg nickte.
    „Wenn ihr aber nichts findet, dann sehen wir uns später im Lager wieder. Bringt euch nicht unnötig in Gefahr.“
    Greg nickte wieder und reckte dann stolz die Brust nach vorn. Es ehrte ihn, dass Jason ihm eine solche Aufgabe zutraute, und er hatte vor, alles absolut richtig zu machen.
    „Du kannst dich auf mich verlassen“, sagte Greg und salutierte.
    „Gut“, gab Jason zurück. „Dann kann’s ja losgehen.“
    Die Suche dauerte Stunden. Es war nicht der erste Trupp, den Jason anführte, aber bisher hatte er mit keiner seiner Suchaktionen Erfolg gehabt. Eigentlich vermutete Jason fast, dass Tristan ihn in Gegenden schickte, in denen er nicht davon ausging, etwas zu finden, weil er ihn momentan nicht für fähig hielt, einem richtigen Kampf stand zu halten.
    „Du bist weich geworden, Jason“, hatte Tristan erst vor ein paar Tagen festgestellt. „Und du bist mit den Gedanken nicht bei der Sache. Ich weiß zwar nicht, was es ist, das dich beschäftigt, aber du solltest aufpassen, dass es dich nicht in deiner Gesinnung beeinflusst. Du warst zwar nicht immer mit den Ältesten einer Meinung, aber du hast ihre Ziele immer unterstützt. Genau wie meine Schwester.“
    Jasons Miene verfinsterte sich bei der Erinnerung an diese Worte. Tristan hatte Recht. Kara hatte die Ziele ihrer Mutter immer unterstützt, aber sie hatte ihre Methoden missbilligt. Und genau dasselbe tat Jason auch. Auch wenn man einen höheren Zweck verfolgte, durfte man es nicht um jeden Preis tun. Manchmal waren die Opfer einfach zu groß.
    „Hauptmann“, sagte Leni, eine junge Frau, die gerade mal neunzehn war. „Hier vorne ist etwas Eigenartiges.“
    Jason drehte sich seufzend um und kam zurück. Die andern drei jungen Männer, die Jason mitgenommen hatte sahen ihm neugierig über die Schulter.
    Als Jason bei Leni angekommen war, bückte er sich geduldig herunter und sah sich an, was die junge Frau entdeckt hatte. Es war eine Apparatur, die mit tickenden Zahlen versehen war und genau neben dem Weg stand. Daran befestigt war ein dünnes, durchtrenntes Band. Wahrscheinlich hatte einer von ihnen das Band beim Laufen gestreift und dadurch den Mechanismus ausgelöst. Vielleicht war er es sogar selber gewesen. Jason brach sofort am ganzen Körper der Schweiß aus, als ihm bewusst wurde, was das zu bedeuten hatte. Eine Falle.
    „ Lauft! “, schrie er und sprang im selben Moment auf, um sich selber in Sicherheit zu bringen. „ Nichts wie weg hier! “
    Doch noch während er rannte, spürte er, dass es bereits zu spät war. Die Luft um ihn herum fing Feuer und ehe er sich versah, umhüllte ihn die Hitze und ließ ihn schließlich in eine alles umfassende Dunkelheit sinken. Der letzte klare Gedanke, den er noch fassen konnte, galt der Tatsache, dass er wenigstens Greg nicht mit in den Tod gerissen hatte. Danach war alles schwarz.

Kapitel 5
    Todeskampf
    Alexander war einer der freundlichsten Zeitgenossen, die Kathleen in ihrem neuen Leben bisher kennengelernt hatte. Er behandelte Kathleen wie eine seltene Kostbarkeit und verbrachte so viel Zeit mit ihr wie möglich. Er war gebildet und schien sogar noch mehr über Gott und die Welt zu wissen als Antonio. Wahrscheinlich war es eine der Eigenschaften der Heiler, dass sie sich in allen möglichen Dingen auskennen
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