Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe
Autoren: Caitlin Kittredge
Vom Netzwerk:
getötet.“
    „Hex noch mal, Sunny! Was denkst du eigentlich von mir? Ja, ich habe schon lange nichts mehr so sehr genossen wie das Winseln dieses Schleimers. Und ja, das wirft ein verdammt trauriges Licht auf mein Leben, aber was soll’s … darum geht’s jetzt nicht.“
    Ich griff nach einem meiner pinkfarbenen Samtpumps, die ich für ein geplatztes Valentinstag-Date gekauft hatte, und spielte damit herum. Ich wollte nicht weitererzählen. Es war erbärmlich und blöd und stellte mich direkt auf eine Stufe mit den Werwolf-Schlägern, die auf der Kudzu Ecke La Quito abhingen.
    „Mich beunruhigt eigentlich, dass es überhaupt so weit kommen konnte, Sunny. Ich bin einfach explodiert. Normalerweise kommt die Raserei nur bei Vollmond über mich.“
    „Ich kann vollkommen verstehen, warum du beunruhigt bist“, stimmte mir Sunny zu, während sie aufstand und auf das Bett zeigte. „Leg dich auf den Bauch und zieh dein T-Shirt hoch.“
    „Ach, komm schon, Sunny …“
    „Mach schon, Luna. Ich bin nicht sonderlich scharf drauf, dass mein Haus von einer ausgeflippten Werwölfin zerlegt wird.“
    „Unser Haus. Ich zahle schließlich die Hälfte der Miete, und wenn ich mich recht erinnere, war ich es auch, die es entdeckt hat.“
    „Und wenn ich nicht gewesen wäre, hättest du nie die Kreditprüfung überstanden. Dann würdest du heute noch in dieser grässlichen Bruchbude auf der Woodmont hausen“, gab sie zurück. „Jetzt leg dich endlich aufs Bett und zieh das T-Shirt hoch.“
    Wenn ihr danach ist, kann meine Cousine, obwohl sie wie eine Märchenfee aussieht, verdammt rechthaberisch sein. Ich legte mich aufs Bett und zitterte kurz, als meine Haut die violette Samtbettwäsche berührte. Dann zog ich mein Trägerhemd bis kurz unter die Brust hoch, sodass das Tattoo auf meiner unteren Rückenpartie zum Vorschein kam.
    „Hmm“, sagt Sunny. „Sieht eigentlich ganz okay aus. Nicht gerötet und auch nicht geschwollen.“
    Die Farbe des Tattoos war mit Eisenhut und Silber versetzt. Eine Kette mit Silber zu tragen, kann einem Werwolf vielleicht ein gewisses Maß an Sorgenfreiheit bescheren, aber das Einzige, was die Verwandlung wirklich unterdrücken kann, ist Silber in der Haut. Bei Vollmond kann aber selbst das nicht den Ausbruch des Wolfs verhindern.
    „Ich kann mich unmöglich schon sechseinhalb Tage vor dem Vollmond wandeln“, gab ich zu bedenken, während sie das Tattoo abtastete.
    „Das weiß ich, Luna!“ Sie setzte sich neben mich und beugte sich über meinen Rücken, um die Tätowierung genauer zu untersuchen. „Jetzt mal im Ernst, Luna, außer dem bisschen, was wir durch Versuch und Irrtum herausgefunden haben, wissen wir doch überhaupt nichts über die ganze Sache. Und ehrlich gesagt, kann ich nur entspannt durchs Leben gehen, wenn uns möglichst wenige solcher Fehler passieren.“
    Die Schamesröte stieg mir ins Gesicht, als ich bei Sunnys Worten an meinen letzten „Fehler“ denken musste, an dem Sunny meiner Ansicht nach nicht ganz unbeteiligt gewesen war. Sie hatte die Tür des Hundezwingers nicht richtig verriegelt. Details sind unwichtig … auf jeden Fall musste ich ihr ein neues Sofa kaufen, für das ein halber Monatslohn draufging.
    Sunny zog mein T-Shirt wieder runter. „Sieht okay aus. Wie fühlt es sich an?“
    Ich strich über meinen Rücken und rieb über das Tattoo von der Größe einer CD.
    „Normal.“ Die Haut unter meiner Hand kribbelte, als würden tausend Finger meinen Rücken kitzeln.
    Sunny runzelte die Stirn. „Ich kann mir deinen Wutausbruch nicht erklären. Ich weiß ja noch nicht mal genug, um mir überhaupt eine Meinung zu bilden. Die einzige Person, die das könnte, ist …“
    „Vergiss es. Ich werde mich an den Computer setzen und nach einem Zauber suchen, der die Wandlung zurückhält“, unterbrach ich sie.
    „Klar. Sag mir Bescheid, wenn du was findest“, meinte sie. Sunny wusste, dass ich kein Glück haben würde. Alles, was ich über mein Dasein als Werwölfin wusste, hatte ich durch planloses Herumexperimentieren und puren Zufall herausgefunden. Normalerweise wird ein frisch zum Werwolf verwandelter Mensch durch das zuständige Rudel in die Gesetze und magischen Geheimnisse des Lebens als Werwolf eingeführt. Dieses Glück war mir allerdings nicht zuteilgeworden – was aber recht logisch erschien, da mir mein bisheriges Leben sowieso wie eine Aneinanderreihung unglückseliger Umstände und Missgeschicke vorkam.
    Ich hatte beschlossen, vor meiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher