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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit
Autoren: Britta Strauss
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nicht übel “, setzte er nach. „ Scheint, als w ä re jemand wirklich mal an der Wahrheit interessiert.“
    Freude und Erleichterung tanzten einen wilden Reigen. Mit dieser Einwilligung konnte sie mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. „Natürlich werden die Fotos nicht ohne deine Einwilligung veröffen t licht. Gib mir deine Mailadresse, dann schicke ich sie dir zur Freigabe.“
    „Ich habe kein Internet.“
    „Smart p hone?“
    „Tut mir leid.“
    „Du hast kein Telefon? Kein Fax? Nichts?“
    „Nein. Aber wenn du der Meinung bist, dass die Fotos gut sind, verö f fentliche sie.“
    Sara würgte an ihrer Enttäuschung. Sie war niemals hinter jemandem hergerannt . Niemals. Aber eben war sie drauf und dran, ihre Prinzipien sausen zu lassen. Der Gedanke, Makah ohne Aussicht auf ein Wieders e hen zu verlassen, verwandelte ihre Eingeweide in einen Knoten. „Wohin schicke ich dein Gratis e xemplar? Ich will mich wenigstens bedanken dürfen.“
    Er lächelte, und bei Gott, es war ein Lächeln, das ihre Knie weich we r den ließ. Als er nach etwas in seiner Jackentasche fingerte, wagte sie kaum, nach dem aufflackernden Hoffnungsfunken zu greifen.
    „Hier.“ Er hielt ihr ein Kärtchen entgegen. „Das ist die Adresse uns e res Gemeindehauses. Isabella nimmt alles an, was für mich kommt. Sie ist die gute Seele unseres Dorfes.“
    Das Kärtchen war mit einem Traumfänger verziert und besaß einen hübschen, roten Rahmen. Keine Webseite oder Mailadresse, dafür eine Posta dresse samt Telefonnummer. Immerhin etwas. Gewissenhaft ve r staute sie das Kärtchen in ihrer Handtasche.
    „Stell dich bitte an den Zaun.“ Sie schaltete d ie Kamera an und suchte die für das Licht passende Einstellung. „Schau in die Ferne. Als wäre ich nicht da. Und könntest du den Zopf aufmachen? Das wäre fantastisch. Danke schön.“
    Makah gab ihr genau das, worauf sie hoffte. Sein Haar wehte im Wind, seine Haltung war entspannt, der Blick ging ins Leere. Graue Zeitlosi g keit lag über den schneebedeckten Hügeln. Seine Gestalt fügte sich in die Szenerie ein, als gehör t e sie seit Ewigkeiten dazu wie der Himmel und das Gras. Er war eine Brücke zu längst vergangenen Zeiten. Perfekt. In jeder Hinsicht.
    Sie fotografierte, bis ihr Finger wehtat . Mal warf Makah ihr einen rä t selhaften Schulterblick zu, mal schwang er sich auf den Zaun oder lief durch den Schnee, den Blick zum Himmel gerichtet. Instinktiv wus s te er, was sie wollte. Ein Naturtalent, keine Frage. Ihr Körper kribbe l te und prickelte, ihre Seele jubilierte. Sie schoss ein Foto nach dem and e ren und spürte, wie das Feuer der Leidenschaft durch ihre Adern jagte. Herrlich! Danach hatte sie gesucht. Genau danach!
    Erst, als der Speicher nichts mehr aufnehmen konnte , sank Sara mit einem Seufzer der Zufriedenheit zusammen. Es war genau dieser M o ment, nach dem sich ihr Fotografenherz gesehnt hatte. All die Jahre, seit sie zum ersten Mal einen solchen Apparat in die Finger bekommen hatte. Das Wissen, zur perfekten Zeit am perfekten Ort die perfekten Fotos zu schießen.
    Die Bilder, die dein Schicksal sind.
    Sie gelingen dir nur einmal und dann nie wi e der.
    So hatte es ihr Vater beschrieben. Ihm selbst war es nicht vergönnt gewesen, seine Passion zum Beruf zu machen. Er hatte nie die Bilder gefunden, die sein Schicksal waren. Umso glücklicher würde er sein, wenn er erfuhr, dass es seiner Tochter gelungen war. Sara sandte ein stummes Danke in den Äther hinaus, das hoffentlich ankam, egal wo ihr Vater gerade seine Pensionierung genoss.
    „Einfach nur klasse!“ Sie drehte eine Pirouette. „Das war grandios.“
    Makah gesellte sich zu ihr. „So grandios, dass du in Tränen au s brichst?“
    Verschämt wischte sie über ihre feuchten Augen. „Ein perfektes Foto bringt mich immer zum Weinen .“ Das war eine glatte Lüge. „Ich weiß nicht, warum, aber es fühlt sich an, als wenn … ach , verdammt.“
    „Wie fühlt es sich an?“
    „Als wäre die alte Zeit ganz nah.“ Sie kam sich noch nicht mal albern vor, als sie es aussprach. In seinem Blick lag Verständnis. Fast so etwas wie Faszination.
    „Die alte Zeit?“ fragte er leise.
    „Als das Land und die Menschen noch so waren, wie sie erschaffen wurden.“
    Er wusste genau, was sie meinte. Und doch schien er verwirrt zu sein. Bewegungslos stand er vor ihr, bis er unvermittelt nach ihr griff und seine Arme um sie schloss. Es verschlug ihr den Atem. Sein Körper presste sich an ihren. Stark und
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