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Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss
Autoren: Carly Phillips
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Instandhaltungsleistungen, und Peter war da keine Ausnahme.
    »’n Abend, Miss Wexler.«
    »Hallo, George«, sagte Carly zu dem grauhaarigen Pförtner, den sie schon genauso lange kannte wie Peter. »Ist er da?«, fragte sie.
    »Vor ein paar Minuten an mir vorbeigestürmt.«
    »Gut. Tun Sie mir einen Gefallen, kündigen Sie mich nicht an.« Vertraulich beugte sie sich über die schmale Theke. »Ich möchte ihn überraschen.«
    Der schon etwas ältere Portier schmunzelte. »Kein Problem. Aber seien Sie brav«, erwiderte er freundlich.
    »Das bin ich doch immer. Danke, George. Einen schönen Abend noch.« Winkend ging Carly auf die Aufzüge am Ende der Halle zu.
    Unter normalen Umständen tat sie alles, um Peter zu überraschen, doch in letzter Zeit war seine Terminabstimmung ausgesprochen unbefriedigend.
    Die Schiebetüren glitten zur Seite, und Carly trat in den Aufzug. Seit ihrer Verlobung hatte sie den mit der Hochzeitsplanung befassten »Experten« freie Hand gelassen. In ihrer Rolle als Kolumnistin und Schulpsychologin gab sie zwar anderen Ratschläge, doch im Privatleben hatte sie kein Problem damit, sich von Menschen beraten zu lassen, die mehr Erfahrung hatten als sie … insbesondere in diesem Fall. Sie hatte ein Versprechen gegeben und nicht die Absicht, den Eheschwur zweimal im Leben zu leisten.
    Sie stieg aus dem Aufzug, ging durch den vertrauten Flur und blieb vor Peters Wohnung stehen. In einem plötzlichen Anflug von Panik wünschte sie sich, sie hätte doch vorher angerufen.
    Zu spät. Leise klopfte sie an die Tür.
    »Komme schon.« Auf den gedämpften Ruf folgten schwere Schritte und dann das Rasseln der Kette.
    »Ihr habt aber lange gebraucht, ich sterbe vor Hunger.« Die Tür wurde weit aufgerissen. »Anscheinend bist du nicht der Pizzabote.«
    Carly schluckte mühsam. »Und du nicht Peter.« Sie hatte nicht damit gerechnet, ohne Vorwarnung Mike gegenüberzustehen. Genauso wenig wie sie damit gerechnet hatte, dass der Adrenalinstoß beim Wiedersehen so heftig sein würde.
    »Gott sei Dank nicht. Ich bin viel entspannter und wesentlich hübscher.«
    »Und ganz schön eingebildet«, erwiderte Carly und unterdrückte ein Grinsen.
    »Also zu wenig Charakter?«, fragte Mike.
    Eher zu viel, dachte Carly, als sie wieder in das lockere Geplänkel vom Nachmittag zurückfielen.
    Mike winkte sie in die Wohnung, und sie ging an ihm vorbei. Der sinnlich herbe Duft seines Aftershaves wirkte so erregend, dass sie diesen Mann einfach nicht ignorieren konnte. Als die Wohnungstür mit einem dumpfen Klacken hinter ihr ins Schloss fiel, drehte Carly sich zu ihm um und stellte fest, dass er mit der bloßen Schulter an der Wand lehnte – einer ausgesprochen muskulösen bloßen Schulter. Wieder überlief sie ein jäher Schauer.
    »Hast du es dir mit der Tasse Kaffee anders überlegt?«, fragte Mike mit einem vielsagenden Grinsen.
    Carly fummelte an ihrem Pony herum. »Daran habe ich gar nicht mehr gedacht.« Aber das war gelogen. In Wahrheit hatte sie den Rest des Tages damit verbracht, sich jeden Gedanken an Mike Novack zu verbieten.
    Doch als er nun auf sie zukam, musste sie einsehen, dass das ein sinnloses Unterfangen gewesen war. »Wie deprimierend«, erwiderte Mike. »Aber du kannst dein mangelndes Interesse wiedergutmachen, indem du meine Pizza mit mir teilst.« Er ließ sie nicht aus den Augen.
    Sein goldener Blick wirkte geradezu hypnotisch und gab ihr das Gefühl, in die Enge getrieben zu werden. Gespannt und etwas nervös wartete sie auf das Prickeln, das sich bei ihren Wortgefechten einstellte.
    Doch Mike tippte ihr nur mit einem Finger auf die Nasenspitze. »Ich hasse es nämlich, allein zu essen.«
    »Ich wette, das kommt nicht so oft vor«, murmelte Carly.
    Ein leises Hüsteln erinnerte sie schlagartig wieder daran, wo sie war. Mit einer Mischung aus Schuldbewusstsein und Bedauern wandte sie sich von Mike ab.
    »Was für eine Überraschung«, sagte Peter, der sie beide aus einiger Distanz beobachtete.
    »Sicher keine unwillkommene.« Mike ging an Carly vorbei und setzte sich auf das schicke Ledersofa im Wohnzimmer. Dann legte er die Füße auf den gläsernen Couchtisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Natürlich nicht«, sagte Peter lächelnd und streckte eine Hand nach ihr aus. Carly ging zu ihm und versuchte, nicht auf Mikes bohrenden Blick zu achten. Ihr Verlobter war frisch geduscht und roch nach dem vertrauten Shampoo. Er legte einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. »Carly ist mir
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