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no_way_out (German Edition)

no_way_out (German Edition)

Titel: no_way_out (German Edition)
Autoren: Alice Gabathuler
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Jakob Linder gipfelte, hätte für die beiden Jugendlichen beinahe tödlich geendet. Hätte die Sondereinheit nicht längst im Fall Linder ermittelt, wäre es Mick Steiner und Kurt Walser wohl so ergangen wie einer ganzen Reihe anderer Jugendlicher, die unschuldig im Gefängnis sitzen. Ihnen wurden mittels untergeschobenem und gefälschtem Beweismaterial Taten in die Schuhe geschoben, die sie nicht begangen hatten.
Eine Schlüsselrolle bei der Aufklärung dieser Verbrechen spielen die Aufzeichnungen, die Isabella Linder über einen Zeitraum von zwei Jahren zusammengetragen hat. Sie befinden sich in einem Notizbuch, das Mick Steiner und Kurt Walser in ihrem Atelier gefunden haben. Ein paar der Informationen führten die Ermittler zu Schließfächern, in denen Isabella Linder belastendes Beweismaterial versteckt hat.
Zurzeit werden die Fälle von Leon Petersen und weiterer Jugendlicher neu aufgerollt. Man rechnet mittlerweile mit Freisprüchen in den allermeisten dieser Fälle. Jasper und Johanna Candinas von Gerechtigkeit für Leon, die immer an die Unschuld der Jugendlichen geglaubt haben, sprechen von einem Sieg der Gerechtigkeit. »Aber unser Kampf ist noch nicht zu Ende«, beteuern die beiden. »Wir werden den Gerichtsprozess gegen Jakob Linder genau verfolgen und wir verlangen eine lückenlose Untersuchung über die Verwicklungen des BtN in diese Geschehnisse. Nicht zuletzt wollen wir dazu beitragen, die Gräben wieder zu schließen, die in diesem Land entstanden sind, und wir werden uns auch in Zukunft für eine offene, tolerante und freie Gesellschaft einsetzen.«
Klaus Peter Niedermeier, der Sprecher des Bundes für eine tatkräftige Nation (BtN), der zusammen mit Jakob Linder in den Fokus der Ermittlungen gerückt ist, verspricht vollste Kooperation mit den Ermittlungsbehörden. Er zeigt sich schockiert über das Ausmaß der verbrecherischen Aktivitäten einiger Mitglieder des BtN, beteuert jedoch, dass der größte Teil nichts davon gewusst hat. »Wir anderen bedauern die bekannt gewordenen Ereignisse außerordentlich«, lässt er durch seinen Anwalt ausrichten.
Ob Bedauern in diesem Fall ausreicht, ist fraglich. Viele Anzeichen deuten darauf hin, dass es in den Reihen des BtN eine fast schon als mafiös zu bezeichnende Einheit gegeben hat, die in unzählige Verbrechen verstrickt zu sein scheint. Fakt ist, dass der BtN an vorderster Front mit dabei war, als es darum ging, härtere Maßnahmen zu fordern. Kenner und Experten im Bereich der organisierten Kriminalität rechnen damit, dass der Bund für eine tatkräftige Nation aufgelöst wird, wenn nicht freiwillig, dann auf Anordnung des Bundes oder eines Gerichts.
Aufgrund des umfangreichen Materials rechnet man damit, dass viele der Untersuchungen Monate, einige sogar Jahre dauern könnten. Editha Linder, Mick Steiner und Kurt Walser haben ausführlich ausgesagt und werden im Prozess gegen Jakob Linder als Zeugen auftreten. Die Situation in den Straßen der Städte hat sich beruhigt. Seit der Verhaftung von Jakob Linder ist es zu keinen Ausschreitungen mehr gekommen. Es hat ein Prozess des Nachdenkens und Aufarbeitens eingesetzt. Trotzdem liege noch einiges an Auf- und Verarbeitung der Geschehnisse vor uns, teilten gestern Vertreter verschiedener Parteien in einer gemeinsamen Erklärung mit.

 
    philosophin @philosophin
    Never forget: At the end of the sea there’s hope.
     
     
     
    Ich kam in die Reha, an einen Ort, der geheim gehalten wurde, denn in den Medien kochte die Geschichte über. Alle wollten mit mir reden, alle wollten mich vor ihrer Linse.
    Ab und zu brachte mir eine Schwester einen Zeitungsartikel. Ich las nicht alle. Am wichtigsten waren mir die über Edy. Die hob ich alle auf.
    Edy erbte die Firma ihrer Mutter und übergab die Leitung ihrem Onkel, der auch ihr Vermögen verwaltete, da sie noch minderjährig war. Er gründete in ihrem Namen eine Stiftung für jugendliche Ausreißer und Obdachlose. Sie nannte sie Brückenspringer . In ihrer freien Zeit und den Semesterferien arbeitete Edy in der Stiftung, die ihren Sitz in einer alten Fabrik hatte. Dort konnten sich Jugendliche treffen und fanden ein Dach über dem Kopf, wenn sie keins hatten. Es gab eine Beratungsstelle und vor allem eine Menge Zukunftspläne. Ich fand, das hörte sich richtig gut an.
    Es gab auch Artikel, die ich nicht aufhob. Meine Mutter erinnerte sich plötzlich daran, meine Mutter zu sein, und verkaufte mich der Boulevardpresse. So im Jetzt-rede-ich-Stil. Auf den
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