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no_way_out (German Edition)

no_way_out (German Edition)

Titel: no_way_out (German Edition)
Autoren: Alice Gabathuler
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kein gewöhnlicher, sondern ein verdeckter Ermittler einer Sondereinheit. Er erzählte mir, was passiert war, nachdem ich ihm die Schere in den Arm gerammt hatte.
    »Wir waren seit Längerem an Jakob Linder dran, konnten ihm jedoch nichts nachweisen. Dank Edys Zeugenaussage hatten wir endlich etwas in der Hand. Du und Smiley hättet diese Aussage bestätigen können. Ich bekam den Auftrag, euch aus dem Verkehr zu ziehen und in ein sicheres Versteck zu bringen, wo wir uns von euch weitere Informationen erhofften. Mit eurer Flucht habt ihr nicht nur die Ermittlungen gefährdet, sondern auch euer Leben in Gefahr gebracht.«
    Ich war ziemlich wütend. Er war genauso schuld an der ganzen Sache wie wir. »Warum hast du uns das nicht gesagt?«, fragte ich.
    »Ein verdeckter Ermittler gibt sich nie zu erkennen. Das Risiko ist viel zu groß. Ihr wart zu allem entschlossen. Ich denke nicht, dass ihr mit mir mitgekommen wärt. Mit einem Bullen . Ihr wärt so oder so abgehauen. Früher oder später hättet ihr jemandem verraten, wer ich bin, und damit die ganze Operation gefährdet.«
    »Gehörte zu eurer Operation auch, uns im Wassergraben absaufen zu lassen?«
    Verlegen starrte Daniel auf seine Hände. »Wir kamen zu spät. Wenn Jasper und seine Freunde nicht gewesen wären, hätten wir euch …« Er stockte. »Wir hätten euch verloren. Und das, nachdem wir schon in der Wildbodenschlucht zu spät gekommen waren.«
    Ich erinnerte mich an die Rufe aus dem Tobel. Edy und ich waren vor den Falschen geflüchtet und Jakes Männern direkt in die Arme gelaufen.
    »An jenem Abend lief einfach alles schief«, sagte Daniel. »Nachdem ihr geflüchtet wart, dauerte es eine Weile, bis ich meine Leute informieren konnte. Zwei unserer Männer waren im Krankenhaus, aber als das Chaos im Buspark losging und laufend neue Verletzte eingeliefert wurden, geriet die Situation einen Augenblick außer Kontrolle. Einer der Männer ging nach unten, der andere erkannte euch. Weil wir euch ohne Aufsehen aus der Sache rausnehmen wollten, ließ er euch zu Edy rein und klärte das weitere Vorgehen ab. Er und sein Kollege sollten euch folgen und an einem geeigneten Ort unauffällig abfangen. Ich war mittlerweile eingeliefert worden und erhielt den Befehl, auf Edy aufzupassen, bis die Aktion vorbei war. Den Rest kennst du. Ich kam im falschen Moment aus dem Lift.«
    »Ich habe nicht auf dich geschossen«, sagte ich. »Ich habe vorbeigezielt.«
    »Du hast auch nicht getroffen.« Er grinste mich ziemlich schief an. »Ich bin ausgerutscht, als ich in Deckung gehen wollte.« Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. »Bis ich oben beim Ausgang war, wart ihr schon weg. Wir verloren zu viel Zeit und brauchten zu lange, euch zu lokalisieren. Als meine Kollegen bei der Senke ankamen, erklärten eure Freunde, dass sie euch nicht retten konnten. Verdammt, Mick, wir haben den ganzen Graben nach euch abgesucht und verloren noch mehr Zeit.«
    »Und dann habt ihr eine Falschmeldung durchs Internet gejagt.«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Ihr wart untergetaucht. Wir wussten erst nicht wo, aber wir wollten, dass ihr dort bleibt.«
    »Die Falschmeldung war ein Zeichen?«
    Er nickte.
    »Dann solltet ihr euch eigentlich mit Zeichen auskennen. Wir haben euch den Film mit der Aktion in der Klinik Wiesenau geschickt und das Handy danach nicht ausgeschaltet. Habt ihr nicht kapiert, dass wir euch direkt zu Jake führen wollten?«
    »Doch. Aber ihr wart auch da zu schnell«, antwortete er leise. »Wir wären beinahe zu spät gekommen. Als du die Waffe gezogen hast, hatten wir gerade Stellung bezogen.«
    »Um auf mich zu schießen?« Ich konnte es nicht fassen.
    »Das tut mir wirklich leid.«
    Ich sah ihm an, dass er es ernst meinte, aber das machte mich nicht weniger wütend.
    »Ich verstehe dich ja«, sagte er. »Aber es ging nicht anders. Wir dachten, du würdest auf Edy schießen. Du hast total entschlossen ausgesehen.«
    Das war ich ja auch gewesen. Aber ich hätte doch nie auf Edy geschossen!
    »Der Einsatzleiter musste sich entscheiden. Er wusste, dass du schon einmal geschossen hattest. Auf mich. Er konnte nicht anders. Wir mussten dich außer Gefecht setzen.«
    Wahrscheinlich war es wirklich nicht anders gegangen. Und immerhin hatte mich der Schütze nicht erledigt. Er sollte mich auch nicht so heftig erwischen, aber ich hatte mich genau in dem Moment bewegt, in dem er abgedrückt hatte. Pech eben. Das Glück und ich wohnten nun mal nicht auf demselben Planeten.
    »Warum habt ihr
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