Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nixenjagd

Nixenjagd

Titel: Nixenjagd
Autoren: Susanne Mischke
Vom Netzwerk:
sofort bereute. »Ah!« »Was ist?« »Kopfschmerzen. Ich kann mich nicht schnell bewegen, ich kann nur ein paar Minuten lesen, auch Fernsehen soll ich nicht, ich komme um vor Langeweile! Und ich finde es nicht okay, dass du mich so siehst.« Sie deutete auf ihre linke Gesichtshälfte, die noch immer leicht angeschwollen und aufgeschürft war. Paul zog sich einen Stuhl heran und drückte ihr die Hand. »Das wird doch wieder, das mit den Kopfschmerzen?«, fragte er besorgt. »Schon, ja. In drei Tagen darf ich nach Hause. Wenn ich mich schone, heißt es. In die Schule darf ich frühestens in einer Woche.« Die Tür ging auf, eine Schwester platzte ins Zimmer. »Oh, die Dame hat Herrenbesuch. Und was für schöne Blumen. Soll ich denen mal Wasser geben, ehe sie hier verdursten?« »Ja, danke«, sagte Franziska. »Warum hast du mir nichts gesagt von den E-Mails und der SMS?«, fragte Paul, als die Schwester wieder draußen war. »Ach, zuerst war es ja nicht so schlimm. Erst, als jemand in meinem Zimmer war und nachts im Garten, da hab ich Angst gekriegt. Die Polizei sagt, die Bremsen an meinem Rad waren manipuliert. Wer macht so was, Paul?« Er hob die Schultern, sein Blick ging ins Leere. »Woher weißt du das überhaupt, das mit den E-Mails und so?« »Die Polizei. Sie haben mich und Alex wieder vernommen. Sie denken jetzt, Alex war’s. Aber das ist kompletter Unsinn ! Glaubst du mir das? « »Mhm. « »Das klingt nicht gerade sehr überzeugt«, sagte Paul mit gerunzelter Stirn . »Was verlangst du von mir? Ich kenne sie doch kaum. Die paa r Mal, die ich mit ihr gesprochen habe, war sie entweder überfreundlich oder sehr muffelig. Vielleicht will sie ihren große n Bruder um keinen Preis der Welt verlieren. « Paul nickte betrübt. »Glaubst du mir wenigstens, dass ich e s nicht war?«, fragte er nach einer Weile leise . »Ja«, sagte Franziska und dann: »Ich bin müde. « »Ich geh schon. Es ist wohl besser, wir sehen uns eine Weil e nicht. « Franziska nickte kaum wahrnehmbar. »Im Moment ist mir alle s ein bisschen zu viel. Es tut mir leid. « »Das muss es nicht. « Er stand auf und beugte sich über sie. Ein letzter Kuss ? Dazu kam es nicht, die Krankenschwester rauschte herein un d platzierte den Blumenstrauß, der in einer scheußlichen Vas e steckte, auf dem Nachttisch. »So ein liebevoll gepflückte r Strauß ist doch viel schöner als ein gekaufter«, flötete sie dabei . Paul richtete sich auf und durchquerte rasch das Zimmer . »Mach’s gut«, sagte er unter der Tür . »Du auch«, flüsterte Franziska. Kaum hatte sich die Tür hinte r ihm geschlossen, schossen ihr die Tränen aus den Augen .

5 6
    Die Tage zu Hause waren angenehmer als die Zeit in der Klinik. Länger als eine Stunde konnte Franziska zwar immer noch nicht lesen, dann begannen die Buchstaben vor ihren Augen zu tanzen, doch Frauke Saalberg hatte ihr einen Schwung Hörbücher besorgt. Die Stimmen lullten sie ein, und oft döste sie mit aufgesetztem Kopfhörer vor sich hin. Tante Lydia brachte ihr den PC zurück. »Nichts gefunden. Die E-Mails kamen von einem Internet-Café und die SMS von einem Kartenhandy mit Fantasieadresse. Wer immer das war, kennt sich sehr gut aus.« »Ach, das weiß doch jedes Kind, dass man auf dem eigenen PC Spuren hinterlässt, auch wenn man die Sachen löscht«, widersprach Franziska. »Dazu muss man nicht besonders clever sein, man muss nur ein paar Krimiserien im Fernsehen anschauen.« »Irgendwelche Vorfälle dieser Tage?«, erkundigte sich Lydia. »Nein«, antwortete Franziska und wollte wissen: »Waren fremde Fingerabdrücke am Rad?« »Du denkst wohl an alles, was?«, lachte Lydia. »Nein, keine Fingerabdrücke. Nichts.«
    Von: An: < PaulderRö[email protected] > Lieber Paul , wie geht es dir? Danke, dass du mich im Krankenhaus besucht hast . Ich bin seit einer Woche wieder zu Hause und es geht mir recht gut . Am Montag werde ich wieder zur Schule gehen . Ich wollte dir nur sagen, dass mein momentanes Sich-Zurückziehe n nichts mit den Verdächtigungen der Polizei zu tun hat und auc h nichts mit dem Artikel in der Bildzeitung. Ich war einfach nur geschockt von den Dingen, die geschehen sind, und brauchte etwa s
    Zeit zum Luftholen. Aber jetzt, wo es mir wieder gut geht, vermisse ich dich ganz schrecklich. Du bist anders als die anderen Jungs, nicht so albern. Ich habe dich sehr lieb. Das wollte ich dir nur mitteilen. Deine Franziska

5 7
    Lichter spiegelten sich auf dem Wasser, von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher