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Nixenjagd

Nixenjagd

Titel: Nixenjagd
Autoren: Susanne Mischke
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neu anfangen. Pau l ist ohnehin in einem Jahr volljährig. « »Apropos Baumann.« Daniel Rosenkranz grinste süffisant . »Warum war eigentlich am Freitagabend unser Braunschweige r Hauptkommissar vor Ort? « »Weil ich mit ihm essen war, als Pauls Anruf kam«, erklärte Petra schlicht . »Ha!«, machte Daniel. »Du schuldest mir was. « »Wofür denn, bitteschön? « »Für meine Nachhilfe in dieser Sache. « »Das hätte ich auch ohne dich hingekriegt«, versicherte Petra . »Und wie war dann so der Rest vom Wochenende?«, forscht e Daniel nach . »Das geht dich einen feuchten Dreck an«, sagte Petra und lächelte stillvergnügt vor sich hin .
    Liebe Franziska , danke für deinen letzten Brief. Weißt du was, ich finde solch e Briefe auf Papier viel cooler als E-Mails . Die neue Schule ist okay, aber ganz anders als in Deutschland . Mit Schuluniform und so. Ich wohne praktisch dort, nur a m Wochenende komme ich nach Hause. Es sind nur Jungs in dieser Schule. Sie nennen mich »Kraut« und sie bringen mir Kricketspielen bei. Alexandra geht auf eine andere Schule, in der nur Mädchen sind. Ich weiß nicht warum, aber seit wir in England sind, ist sie irgendwie umgänglicher geworden. Wir wohnen bei Tante Gerda in Notting Hill. Das sieht da wirklich so aus wie in dem Film. Tante Gerda ist die jüngere Schwester meines Vaters, sie und ihr indischer Lebensgefährte haben ein Restaurant mit indischer und deutscher Küche in Kensington. Beide sind schwer in Ordnung. (Betonung auf schwer – sie sind beide nicht die Schlanksten.) Ich werde die Feiertage mit Tante Gerda, ihrem Freund und Alexandra verbringen. Sie hat schon einen Weihnachtsbaum gekauft, mit Schmuck dazu, und wir werden furchtbar viel essen. Liebe Franziska, ich hoffe, es geht dir gut und du hast diese schreckliche Sache einigermaßen überstanden. Ich überlege oft, ob ich das, was passiert ist, hätte verhindern können. Ich habe meine Mutter bis jetzt noch nicht besucht. Gerda meint, wir sollen uns erst mal hier eingewöhnen und mit uns selbst klarkommen. Meine Mutter schreibt mir regelmäßig aus der U-Haft und ich antworte ihr. Aber sie ist mir fremd geworden. Gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich mir eingestehen muss, dass es Alex und mir ohne sie besser geht. Erst jetzt wird mir klar, wie besitzergreifend sie seit dem Tod meines Vaters war. Im Januar wird ihr Prozess beginnen. Höchstwahrscheinlich kommt sie in die Psychiatrie. Ich denke oft an dich. Noch zwei Wochen bis Weihnachten und danach werde ich wohl mal meine Mutter besuchen. Gerda wird mich begleiten. Vielleicht könnten wir uns bei der Gelegenheit treffen? Ich würde mich wahnsinnig freuen, dich zu sehen, aber nur, wenn du willst. Grüß meinen alten Freund Bruno von mir . Er fehlt mir. Du auch . Dein Pau l
    Franziska ließ den Brief sinken, den sie gerade ihrer Tante vorgelesen hatte. »Na, das klingt doch ganz erfreulich«, sagte Lydia. »Den beiden scheint die Insel gut zu bekommen.« »Schon, ja. Aber ich weiß nicht, was ich machen soll«, gestand Franziska und zupfte nervös an Brunos Ohren. »Du meinst, ob du Paul treffen sollst.« »Genau.« »Du willst ihn nicht sehen?« Franziska zuckte die Schultern. »Es ist so viel passiert. Und seit er weg ist ...Esist alles einfacher ohne ihn. Mein Leben ist wieder meins. Ich möchte das nicht mehr, dieses dauernd an jemanden denken müssen, dieses Warten auf Briefe oder Mails oder wann er kommt. Er ist mir auch fremd geworden. Und irgendwo, so ganz tief in meinem Inneren, denke ich, dass er hätte wissen müssen, was seine Mutter da tut. Ich meine, erst Solveig, dann Katrin...erhat mit meinem Leben gespielt. Vielleicht nicht bewusst, aber irgendwie doch.« »Ich verstehe, was du sagen willst«, antwortet Lydia. »Es ist deine Entscheidung. Du brauchst dich vor niemandem dafür zu rechtfertigen. Besonders nicht nach allem, was geschehen ist.« »Meinst du, dass er sehr traurig wäre, wenn ich ihm absage?«, fragte Franziska. Lydia warf einen Blick auf den Brief und sagte: »Ich glaube nicht, dass es ihn aus der Bahn werfen wird. Erklär es ihm. Er wird es verstehen.«
    »Danke«, sagte Franziska, sichtlich erleichtert . »Ach, Franziska ...wo doch Weihnachten vor der Tür steht . Wann kriege ich deine Bücherliste? « »Ich wollte eigentlich lieber was anderes«, meinte Franziska . »Was denn? « »Vielleicht einen Gutschein für Klamotten. Ich brauch dringen d ein paar coole Teile. Für die Silvesterfete des Jahrgangs un d
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