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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat
Autoren: David Weber
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eingetroffen sind – wobei wohl eher mit Sharleyan zu rechnen ist. Aber es sieht sehr danach aus, dass die überwiegende Mehrheit der Fes t genommenen …«, selbst der furchteinflößende Rayno legte eine kaum merkliche Pause ein, um sich innerlich zu wap p nen, »… für schuldig befunden wurden. «
    Clyntahns Miene verfinsterte sich. Das Blut schoss ihm in die fleischigen Wangen. Doch das war auch schon alles. So manchen hätte diese bemerkenswert ruhige Reaktion vermutlich erleichtert. Dafür allerdings kannte Rayno den Großinquisitor mittlerweile zu gut.
    »Es hat wohl «, sagte Clyntahn eisig, »keiner aus der sogenannten Kirche dieses Dreckskerls Gairlyng einen Protest gewagt, richtig? «
    »So weit ich weiß, nicht, Euer Exzellenz. « Rayno räuspe r te sich. »Laut unseren Informanten hat Gairlyng eigens A n gehörige des Klerus dafür ausgewählt, sich die Anklagee r hebung anzuhören. Mir scheint das alles Teil dieser Farce zu sein, es würden sämtliche rechtlichen Vorschriften penibel eingehalten. «
    »Aber natürlich! « Clyntahns Kiefermuskeln zuckten. »Wir wussten doch schon, dass dieser abgefeimte Mistkerl Anvil Rock und sein Lustknabe, dieser Tartarian, bereit w a ren, sich Cayleb und seiner Schlampe in jeder nur erdenkl i chen Weise anzudienen! Also wird diese ›Kirche von Ch a ris‹ selbstverständlich nur tatenlos dabeistehen und mitans e hen, wie an treuen Söhnen und Töchtern von Mutter Kirche ein Justizmord nach dem anderen verübt wird! Stand denn etwas anderes zu erwarten? «
    Sein Gesicht wurde dunkler und dunkler. Rayno wappnete sich bereits gegen den unweigerlich folgenden Wutausbruch. Doch zu seiner großen Überraschung krampfte der Großi n quisitor mit angespannten Schultern nur die Hände zusa m men, die schwer auf der Schreibtischplatte lagen. Offenku n dig mühte er sich, seinen Zorn im Zaum zu halten. Leicht fiel es ihm nicht, und es dauerte auch ein wenig. Schließlich aber brachte Clyntahn das Kunststück tatsächlich zuwege.
    »Sie sagten, die endgültigen Urteile würden erst verkü n det, wenn Sharleyan vor Ort eingetroffen sei? «, fragte er schließlich mit angespannter, hasserfüllter Stimme.
    »Jawohl, Euer Exzellenz. Wenn sie sich an den Zeitplan gehalten hat, der uns übermittelt wurde, müsste sie mittle r weile dort eingetroffen sein. Es ist sogar sehr gut möglich, dass sie jetzt schon ihre Rückreise vorbereitet. «
    »Mit anderen Worten, Sie sind der Ansicht, die Urteile seien bereits verkündet. Und vermutlich auch vollstreckt, nicht wahr? « Clyntahn fletschte die Zähne. »Dieses Mis t stück lässt sich doch wohl kaum die Befriedigung entgehen, die alle hinrichten zu lassen, oder? «
    » Vermutlich nicht, Euer Exzellenz. «
    »Haben wir schon Hinweise darauf, wie die Bevölkerung darauf reagiert? «
    »Nun … eigentlich nicht, Euer Exzellenz. « Unglücklich zuckte Rayno die Achseln. »Bislang gibt es keinerlei Info r mationen über organisierten Protest oder allgemeine Emp ö rung. Aber ich muss noch einmal darauf hinweisen, dass sämtliche Berichte bereits mehrere Monate alt sind, wenn sie schließlich hier ein treffen. Es ist durchaus möglich, dass das Volk erst die offizielle Bestätigung der Urteile abgewartet hat, bevor es sich zu handeln entschloss. «
    »Genauso gut ist es möglich, dass die sich einfach nur die Hintern platt sitzen und das alles geschehen lassen «, gab Clyntahn tonlos zurück.
    » Leider ja «, bestätigte Rayno.
    »Dann ist es vielleicht an der Zeit, denen wieder ein w e nig Rückgrat zu verpassen! « Clyntahns Gesichtsausdruck verriet Bösartigkeit. »Wie sieht es mit Coris aus? «
    »In dieser Hinsicht scheint sich nichts geändert zu haben, Euer Exzellenz. Wie Ihr wisst, habe ich einen unserer besten Männer auf ihn an gesetzt. Bischof Mytchail hat darüber hinaus einen eigenen Agenten in König Zhames ’ Palast ei n geschleust. Beide sind der Ansicht, Coris tue genau das, was zu tun wir ihm aufgetragen haben. «
    »Und er wird auch weiterhin tun, was unbedingt getan werden muss? «
    »Das scheint praktisch sicher, Euer Exzellenz. «
    »Nur praktisch sicher? « Clyntahn kniff die Augen zusammen.
    »Ich glaube nicht, dass er auch nur einen winzigen M o ment lang zögern würde, Euer Exzellenz, wenn er nicht – wie jeder weiß – der Leiter von Hektors Spionageabteilung gewesen wäre. Wir reden hier also von dem Mann, der unter anderem für sämtliche Attentate verantwortlich war, die se i nerzeit Hektor befohlen hat.
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