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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat
Autoren: David Weber
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Schließlich hatte der Tempelgardist unfreiwillig dafür gesorgt, dass man an einem dem Großinquisitor b e sonders wichtigen Gefangenen nicht die verdiente Strafe hatte vollziehen können. Doch selbst Clyntahn hatte akze p tiert, dass man dies kaum dem Captain anlasten durfte. I m merhin hatte sich Phandys mit Hauwerd Wylsynn einen Kampf liefern müssen, Mann gegen Mann und auf Leben und Tod. Und ohne Phandys wäre es den Wylsynns mö g licherweise sogar gelungen, aus Zion zu fliehen. Natürlich wären sie nicht weit gekommen. Aber selbst ein nur begrenzt gelungener Fluchtversuch hätte empfindlich die Aura der Unbesiegbarkeit geschwächt, von der die Inquisition nach wie vor umgeben war. Also hatte sich der Großinquisitor dafür entschieden, das Ganze etwas positiver zu sehen, und so war Captain Phandys zu Major Phandys geworden.
    »Ich verstehe sehr wohl, dass es Eure Absicht ist, Major Phandys ’ Talente möglichst zielführend und umfassend zu nutzen, Euer Exzellenz «, erwiderte der Erzbischof von Ch i ang-wu schließlich. »Ich suche bereits nach potenziellen Nachfolgern für ihn. Aber mit allem schuldigen Respekt möchte ich darauf hinweisen, dass ich es zumindest derzeit für ratsam halte, ihn nicht von seinen derzeitigen Aufgaben zu entbinden. «
    »Warum? «, versetzte Clyntahn nur. Rayno zuckte mit den Schultern.
    »Der Major selbst hat es mir gegenüber erst am heutigen Nachmittag angemerkt, Euer Exzellenz: Es dürfte schwierig sein, jemanden von seiner Zuverlässigkeit zu finden, der die Rolle des Hüters von Vikar Rhobair übernehmen könnte. Phandys ist durchaus bereit, mir einige potenzielle Kandidaten zu nennen. Aber Vikar Allayn müsste für eine Ablösung von Phandys einige Posten umbesetzen. Es würde Aufsehen erregen. Und wenn ich ganz ehrlich sein darf: je länger ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass wir die Sicherheit Vikar Rhobairs einem unsere besten, aufmerksamsten Männer anvertrauen sollten. «
    Mürrisch verzog der Großinquisitor das Gesicht, musste Rayno aber recht geben. Duchairn musste man unter allen Umständen im Auge behalten – zumindest bis zu seiner Amtsenthebung. Gewiss wusste Duchairn, dass Phandys ihn im Auftrag der Inquisition beobachtete. Doch der Vikar schien sich damit abgefunden zu haben, und der Major legte wirklich bemerkenswertes Taktgefühl an den Tag. Er gab sich redlich Mühe, Duchairn nicht auf die Füße zu treten. Der Schatzmeister wiederum schien diese Geste der Hö f lichkeit sehr zu schätzen. Was Raynos anderes Argument betraf: Clyntahn wäre es herzlich egal gewesen, ob Mai g wair irgendwelche Posten neu besetzen müsste, um Phandys von seiner derzeitigen Aufgabe entbinden zu können. Doch da war immer noch diese unschöne, ärgerliche Notwendi g keit, nach wie vor den Eindruck zu erwecken, die ›Vierer-Gruppe‹ halte eng zusammen. Es durfte daher nicht zu o f fensichtlich werden, dass Clyntahn und Maigwair ihre j e weils eigenen Leute auf Duchairn und Trynair angesetzt ha t ten. Denn das mochte dann zumindest den einen oder and e ren der derzeit eingeschüchterten Vikare in gefährlichem – oder zumindest ungünstigem – Maße ermutigen. Duchairn war darüber hinaus noch unberechenbarer als Trynair. Schließlich konnte man sich beim Kanzler stets auf dessen vorhersagbaren – und manipulierbaren – Pragmatismus und Eigennutz verlassen.
    Der Großinquisitor kam zu dem Schluss, Rayno habe recht. Es war wirklich besser, einen ihrer besten Männer dort zu belassen, wo er gerade war, bis der Zeitpunkt gekommen wäre, Duchairn loszuwerden.
    »Also gut «, grollte er, »Ihre Argumente sind gut – auch wenn es mir nicht passt, jemanden von Phandys ’ Qualitäten als besseres Kindermädchen zu verschwenden. «
    Einige Sekunden lang blickte er den Erzbischof mit g e runzelter Stirn an. Dann zuckte er mit den Schultern.
    »Also gut «, wiederholte er, dieses Mal jedoch in einem gänzlich anderen Tonfall. Mit gewohnter Plötzlichkeit wec h selte der Großinquisitor das Thema. »Und was bekommen wir da aus Corisande zu hören? «
    »Unsere jüngsten Informationen sind bedauerlicherweise veraltet, Euer Exzellenz – wie immer eben «, antwortete R a yno ein wenig vorsichtig. »Aber laut den neuesten Berichten wurden mittlerweile alle, die im letzten Jahr verhaftet wu r den, auch vor Gericht gestellt. Mit der endgültigen Verkü n digung der jeweiligen Urteile wird noch gewartet, bis en t weder Cayleb oder Sharleyan vor Ort
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