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Nimmerklug in Sonnenstadt

Nimmerklug in Sonnenstadt

Titel: Nimmerklug in Sonnenstadt
Autoren: Nikolai Nossow
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richtiger Esel mit ellenlangen Ohren."
    „Was ist geschehen?" fragte Pünktchen besorgt.
    „Ein Zauberer schenkte mir einen Zauberstab, und ich habe mich nicht einmal dafür bedankt!"
    „Was für einen Stab?"
    „Frag nicht so dumm! Du weißt doch, was es für Stäbe gibt. Einen Zauberstab!"
    „Bist du verrückt geworden, Nimmerklug? Was redest du da zusam men?"
    „Da ist er, siehst du?" Nimmerklug hielt Pünktchen den Stab unter die Nase.
    „Das ist doch ein ganz gewöhnlicher Stock", meinte Pünktchen un gläubig.
    „Ein gewöhnlicher Stock!" wiederholte Nimmerklug spöttisch. „Du solltest lieber den Mund halten, wenn du keine Ahnung hast. Den hat mir ein richtiger Zauberer geschenkt."
    „Was für ein Zauberer?"
    „Immer diese dummen Fragen! Kennst du keine Zauberer?"
    „Natürlich nicht!" Pünktchen zuckte die Schultern. „Ich jedenfalls hab noch nie einen gesehen."
    „Er hat einen Bart und überall Sterne und Halbmonde ... Bimmel bellte, und ich vollbrachte drei gute Taten, verstehst du?"
    „Nein, erzähl lieber der Reihe nach."
    Da berichtete Nimmerklug, was sich zugetragen hatte, und Pünktchen hörte zu.
    „Vielleicht hat er sich über dich lustig gemacht", sagte sie schließlich, „und sich als Zauberer verkleidet?"
    „Wenn es kein Zauberer war, woher sollte ich dann den Zauberstab haben?"
    „Bist du sicher, daß es ein Zauberstab ist? Hast du es nachgeprüft?" „Noch nicht, doch das können wir ja tun."
    „Was stehst du dann da und schwätzt? Du mußt den Zauberstab schwenken und einen Wunsch aussprechen. Wenn der Wunsch in Erfüllung geht, ist es ein richtiger Zauberstab."
    "Und wenn er nicht in Erfüllung geht?"
    "Dann ist es ein gewöhnlicher Holzstock, sonst nichts. Daß du das nicht begreifen kannst!" sagte Pünktchen gereizt vor lauter Aufre gung, denn sie wollte möglichst schnell erfahren, ob es tatsächlich ein Zauberstab war, und ärgerte sich über Nimmerklug, weil er nicht auf den Gedanken gekommen war, ihn auszuprobieren.
    „Na schön", sagte Nimmerklug. „Wir wollen es mal versuchen. Was wünschen wir uns?"
    „Was möchtest du haben?"
    „Das weiß ich nicht. Ich glaube, im Augenblick gar nichts."
    „Du bist mir einer!" schalt Pünktchen. „Denk dir was aus! Möchtest du ein Eis?"
    Ja, meinetwegen", stimmte Nimmerklug zu. „Wir wollen uns Eis wünschen."
    Er schwenkte den Zauberstab und sprach: „Wir wünschen uns zwei Portionen Eis."
    „Am Stiel!" fügte Pünktchen hinzu.
    Zaghaft streckte Nimme rklug die Hand aus und kniff die Augen zu.
    Und wenn das Eis nun ausbleibt? dachte er, fühlte aber im selben Augenblick, wie ihm etwas Festes, Kaltes in die Hand gesteckt wurde.
    Er öffnete die Augen und  sah, daß er eine Portion Eis am Stiel in der Hand hielt.. Vor Ver blüffung riß er den Mund auf und guckte sich nach allen Seiten um. Woher war das Eis gekommen? Langsam drehte er sich zu Pünkt chen um, das Eis in der ausge streckten Hand und voller Angst, es würde verschwinden oder da vonfliegen. Pünktchen hielt eben falls ein Eis in der Hand.
    „Da-da-da ..." stotterte Nimme rklug und zeigte mit dem Finger auf das Eis.  
    „Was heißt ,Da-da-da`?"
    Aber Nimmerklug winkte nur ah und machte sich über das Eis her, „Großartiges Eis, nicht?" fragte Pünktchen, als sie das Eis aufgeges sen hatten.
    „Vielleicht wünschen wir uns noch zwei Portionen?"
    Pünktchen nickte.
    Nimmerklug schwenkte den Zauberstab und sprach: „Wir möchten noch einmmal zwei Portionen Eis haben."
    In der Luft schnalzte und rauschte es, dann hielten Nimmerklug und Pünktchen wieder je ein Eis in der Hand. Zwar verschlug es Nimme rklug auch diesmal die Sprache, aber er kam schneller wieder zu sich.
    „Wollen wir es noch mal probieren?" fragte er, nachdem er sein Eis verzehrt hatte.
    „Eine Portion könnte man wohl noch vertragen", meinte Pünktchen.
    „Ach, was sollen wir uns mit einzelnen Portionen abgeben!" brummte Nimmerklug, schwenkte den Zauberstab und sprach. „Wir wünschen uns eine Kiste mit Eis!"
    Pardauz! Eine große himmelblaue Kiste knallte auf die Erde. Sie glich den Kisten der Eisverkäufer aufs Haar. Nimmerklug klappte den Deckel auf, Dampf wallte empor, Nimmerklug holte zwei Portionen heraus, klappte den Deckel zu, setzte sich auf die Kiste und ließ sich das Eis schmecken. Es war viel fester und kälter als die ersten beiden Portionen.  
    „Das ist ein Eis!” lobte er. „Daran kann man sich die Zähne aus beißen!"
    „Ich möchte wohl wissen, ob der Zauberstab
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