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Nimmerklug in Sonnenstadt

Nimmerklug in Sonnenstadt

Titel: Nimmerklug in Sonnenstadt
Autoren: Nikolai Nossow
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nur Eis herbeizaubern kann oder noch was anderes!" überlegte Pünktchen laut.
    "Dummes Zeug!" sagte Nimmerklug. "Das ist ein richtiger Zauberstab! Der bringt alles fertig. Willst du eine Tarnkappe haben, dann kriegst du eine Tarnkappe, wünschst du dir einen fliegenden Teppich, dann besorgt er dir einen fliegenden Teppich."
    „Na, dann wollen wir uns einen fliegenden Teppich wünschen und damit eine Reise machen", schlug Pünktchen vor.
    Nimmerklug hatte große Lust, eine Reise zu machen, doch ihm fiel ein, welche Angst er hei dem Flug mit Immerklugs Luftballon ausgestanden hatte.
    „Mit einem fliegenden Teppich reist man aber recht unbequem", widersprach er. „Wenn man nämlich fliegt, sieht man nicht, was unter einem ist."
    „Schön, dann denken wir uns etwas anderes aus", sagte Pünkt chen.
    „Ich hab mal gelesen, daß es Eisenbahnen gibt. Man kann drinsitzen, ohne einen Finger zu rühren, denn die Lokomotive fährt einen über die Schienen."
    „Eisenbahnen kenne ich auch. Immerklug hat uns davon berichtet. Er sah eine, als er nach Sonnenstadt reiste, um Bücher zu holen. Aber auch Eisenbahnen sind gefährlich, weil sie manchmal zusammen stoßen."
    Da fuhren Schraubschnell und Schraubstift in ihrem neuen Auto vorüber. Das Auto hatte vier Sitze und ein offenes Verdeck, genau wie das vorige, das Nimmerklug entzweigemacht hatte. Aber im Vergleich zu dem vorigen war es eleganter, es besaß auch einen stärkeren Motor, denn die Saftbrause wurde durch einen Vergaser geleitet.
    „Damit machen wir eine Reise!" rief Nimmerklug.
    „Mit einem Auto?" forschte Pünktchen.
    „Natürlich!"
    „Hast du vergessen, wie du mit dem Auto vom Flußhang gestürzt bist? Dabei ging das Auto kaputt, und du kamst beinahe ums Leben." „Aber damals konnte ich doch nicht Auto fahren!"
    „Hast du es denn inzwischen gelernt?"
     
    Jetzt brauche ich es nicht mehr zu lernen. Ich sage dem Zauber stab, daß ich Auto fahren möchte, und dann kann ich es."
    Ja, so geht's", sagte Pünktchen. „Wir machen also eine Autoreise." Nimmerklug schwenkte den Zauberstab.
    „Wir wünschen uns das gleiche Auto, das Schraubschnell und Schraubstift besitzen, und ich möchte Auto fahren können."
    Am Ende der Straße tauchte ein Auto auf und rollte zu Nimmerklug und Pünktchen hin. Nimmerklug glaubte anfangs, es wären wieder Schraubschnell und Schraubstift. Doch als das Auto hielt, sah er, daß der Platz am Steuer leer war.
     

     
    „Das ist ein Ding!" rief er und betrachtete das Auto von allen Seiten. Er spähte sogar unter das Fahrgestell, denn er dachte, der Fahrer hätte sich versteckt, um ihm einen Possen zu spielen. Aber er konnte niemanden entdecken.
    Ja, wir brauchen uns gar nicht weiter zu wundern. Zauberei ist eben Zauberei!" Nimmerklug öffnete die Wagentür, stellte die Eiskiste auf den Hintersitz und nahm am Steuer Platz. Pünktchen setzte sich neben ihn. Als Nimmerklug den Motor anlassen wollte, sah Pünktchen, daß ein Knirpserich auf sie zukam. Es war Schmutzfink Buntfleck. Schmutzfink Buntfleck trug eine graue Hose und eine Jacke von derselben Farbe. Auf dem Kopf hatte er eine runde, graue Mütze, die er als Käppi bezeichnete. Er fand, daß grauer Stoff der beste sei, weil er nicht so schnell schmutzig würde.
    Schmutzfink Buntfleck hatte zwei Lebensregeln: sich niemals zu waschen und sich über nichts zu wundern. Wusch er sich doch ein mal, weil er sonst kein Mittagessen bekam, dann half das auch nicht viel: Sehr schnell überzog sich sein Gesicht wieder mit schmutzigen Punkten, Flecken und Streifen und verlor seine natürliche Farbe. Da her hatte er den Namen Schmutzfink bekommen.
    Bei diesem Namen wäre es auch geblieben, hätte nicht der berühmte Reisende Zirkel auch Blumenstadt besucht.
    Der Reisende Zirkel war sehr lang und mager. Lange Arme hatte er, lange Beine, einen langen Kopf und eine lange Nase. Er trug eine lange, karierte Hose und stammte aus Radelstadt. Dort gehen die Einwohner niemals zu Fuß. Sie radeln nur. So auch Zirkel. Er war ein so leidenschaftlicher Radfahrer, daß es ihm nicht genügte, in seiner Heimatstadt herumzuradeln, deshalb fuhr er nach allen Knirpsenstädten, die es auf der Welt gibt.
    In Blumenstadt radelte er überall umher und machte sich mit allen Knirpserichen und Knirpselinen bekannt. Nur von Schmutzfink wußte er nichts. Den hielten die Einwohner versteckt, weil sie fürch teten, er könnte ihnen Schande machen.
    Es ging auch alles gut, bis Zirkel zum Aufbruch rüstete. Gerade, als die
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