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Nimmerklug in Sonnenstadt

Nimmerklug in Sonnenstadt

Titel: Nimmerklug in Sonnenstadt
Autoren: Nikolai Nossow
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Einwohner von Zirkel Abschied nahmen, lief Schmutzfink auf die Straße. Zirkel erblickte in der Knirpsenmenge ein unbekanntes Ge sicht, war sehr erstaunt, daß er es nicht kannte und wollte schon fra gen: Was habt ihr denn da für einen schmutzigen Knirps? Da er aber ein wohlerzogener Knirpserich war, stellte er eine Frage in höflicher Form: „Was habt ihr denn da für einen buntfleckigen Knirps?"
    Alle drehten sich um und erblickten Schmutzfink, dessen Gesicht tatsächlich buntfleckig vor Schmutz war, weil er sich an diesem Tage überhaupt noch nicht gewaschen hatte. Ihnen gefiel das Wort ‚bun tfleckig', und seitdem hieß Schmutzfink auch noch Buntfleck.

     

Nimmerklug, Pünktchen und Schmutzfink Buntfleck gehen auf die Reise
    „Guten Tag, Buntfleck!" rief Nimmerklug, als Schmutzfink Buntfleck nahe herangekommen war. „Guck mal, wir haben jetzt ein Auto!"
    „Na, wenn schon! Schraubschnell und Schraubstifts Auto ist viel besser als eures", antwortete Schmutzfink Buntfleck.
    Er blieb stehen, steckte die Hände in die Taschen seiner grauen Hose und starrte ein Vorderrad an.
    „Das stimmt nicht", widersprach Pünktchen. „Es ist das gleiche Auto wie das von Schraubschnell und Schraubstift. Außerdem besitzt Nimmerklug einen Zauberstab."
    „Hältst du das etwa für `ne Seltenheit?" erkundigte sich Buntfleck gelassen. „Wenn ich will, kann ich hundert Zauberstäbe haben." „Warum hast du dann keine?"
    „Weil ich nicht will."
    Buntfleck war durch nichts zu verblüffen.
    „Wir gehen jetzt auf die Reise", erklärte Nimmerklug. „Willst du mitkommen?"
    „Einverstanden!"
    Buntfleck öffnete die Wagentür, stieg ins Auto und ließ sich auf dem hinteren Sitz nieder.
    Nimmerklug drehte den Startschlüssel um und drückte mit dem Fuß auf den Anlasser. Das Auto fuhr an. Nimmerklug handhabte das Steuer, legte den ersten Gang ein und danach den zweiten, gab Gas, nahm Gas weg und ließ das Auto schneller oder langsamer fahren. Obgleich er nicht begriff, weshalb er diesen oder jenen Hebel bediente, warum er auf das eine oder andere Pedal trat, tat er jedesmal das Richtige und irrte sich nie. Kurz, Nimmerklug fuhr wie ein guter Chauffeur, der nicht mehr überlegt, was er drehen und worauf er treten muß.
    Nimmerklug hupte laut, um die Aufmerksamkeit der Einwohner zu erregen. Alle sollten sehen, wie mutig er am Steuer saß. Aber die Einwohner von Blumenstadt glaubten, Schraubschnell und Schraubstift führen da in ihrem Auto vorüber und kümmerten sich deshalb nicht um Nimmerklug.
    „Du hast dich heute wohl noch nicht gewaschen, Buntfleck?" fragte Pünktchen.
    „Natürlich! Und wie!"
    „Warum bist du dann so schmutzig?"
    „Weil ich mich wieder eingeschmiert habe."
    „Du wirst dich noch mal waschen müssen, denn solch einen Schmutzfink können wir nicht mit auf die Reise nehmen."
    „Was heißt, Wir können nicht?' Ihr habt mich doch zum Mitfahren überredet, und jetzt könnt ihr plötzlich nicht!" widersprach Buntfleck empört.
    Inzwischen war Nimmerklug aus der Stadt gefahren, am Gurkenfluß angekommen und bog auf die Brücke ein.
    „Halte das Auto mal an!" forderte Pünktchen ihn am anderen Ende der Brücke auf.
    Nimmerklug fuhr zum Ufer und hielt.
    „Ich protestiere!" schimpfte Buntfleck. „Es gibt keine Bestimmung, wonach man sich zweimal am Tage waschen müßte!"
    „Wenn du nicht willst, mußt du hierbleiben. Wir fahren ohne dich weiter!" erklärte Nimmerklug.
    „Wieso ohne mich? Glaubt ihr etwa, daß ich den ganzen langen Rückweg zu Fuß gehe? In diesem Falle müßt ihr mich zurückfahren, dorthin, wo ich eingestiegen bin. Sonst bin ich nicht einverstanden."
    „Der Teufel soll ihn holen, dann fährt Schmutzfink eben schmutzig mit. Seinetwegen kehren wir nicht um!" brummte Nimmerklug.
    „Aber wenn wir in eine andere Stadt kommen und alle Leute sehen, was für einen schmutzigen Knirpserich wir hei uns haben? Er macht uns ja Schande", wandte Pünktchen ein.

     
    „Das stimmt", pflichtete Nimmerklug bei. „Du mußt dich waschen, Buntfleck. Los, Freunde, wir waschen uns alle drei!"
    Als Buntfleck hörte, daß er sich nicht allein zu waschen brauchte, beruhigte er sich.
    „Wie sollen wir uns denn hier waschen?" fragte er. „Wir haben weder Seife noch Handtuch."
    „Keine Sorge", erwiderte Nimmerklug. „Das werden wir gleich haben."
    Er schwenkte den Zauberstab, und sofort lagen drei Stück Seife und drei Handtücher vor ihnen. Buntfleck wollte sich schon wundern, da fiel ihm seine Lebensregel ein,
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