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Nimm s bitte nicht personlich

Nimm s bitte nicht personlich

Titel: Nimm s bitte nicht personlich
Autoren: Wardetzki Barbel
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verletzend er sie behandelte. Jetzt hat sie gelernt, Grenzen zu setzen und Eskalationen zwischen ihnen zu vermeiden, indem sie sich zurückzieht und dadurch vor Angriffen schützt. In der Distanz kann sie sich beruhigen und herausfinden, welcher Anteil ihrer ist und welcher zu ihrem Partner gehört. Dadurch vermeidet sie, Schuld auf sich zu nehmen, die nicht ihre ist, was sie aus der unterlegenen Position herausbringt und ihr Selbstwertgefühl stärkt.
    6. Welche Bedürfnisse blieben unerfüllt?
    Fragen Sie sich: Was will ich erreichen? Was brauche ich vom anderen? Suchen Sie Wege, das zu bekommen.
    Wenn Sie beispielsweise gekränkt sind, weil eine Verabredung abgesagt wurde, dann werden Sie sich beklagen und auf den anderen sauer sein. Aber was ist Ihr Bedürfnis? Doch nicht, mit dem anderen nichts mehr zu tun zu haben, sondern im Gegenteil. Sie wünschen sich Kontakt, sonst würde Ihnen die Absage ja nichts ausmachen. Suchen Sie also nach Möglichkeiten, diesen Kontakt herzustellen. Mit Beleidigtsein erreichen Sie es eher nicht.
    7. Klären Sie Ihre Gefühle, Ihre Gedanken und Ihre Reaktionen
    Um Kränkungen zu überwinden, ist es nötig, die echten Gefühle zu identifizieren, sich nicht selbst abzuwerten und sich nicht destruktiv zu verhalten. Fragen Sie sich:
Wie geht es mir, was fühle ich? Bin ich traurig, wütend, ängstlich oder beschämt? Nehme ich diese Gefühle ernst oder versuche ich, über sie hinwegzugehen?
    Versuchen Sie bei dem jeweiligen Gefühl zu bleiben. Wenn Sie z.B. traurig sind, lassen Sie Ihre Tränen zu. Es ist schmerzhaft, zurückgewiesen zu werden und auch Sie dürfen es sich erlauben, das zu fühlen.
Was denke ich über mich und den anderen? Vielleicht werfen Sie sich vor, »Schon wieder habe ich etwas falsch gemacht. Ich bin schuld, also hab ich es nicht anders verdient« oder Sie fangen an, den anderen zu verteufeln: »Wer mir so was antut, der ist für mich gestorben!«
    Stoppen Sie diese Selbst- und Fremdabwertungen und erinnern Sie sich an eigene positive Eigenschaften und an das, was Sie an dem anderen mögen.
Wie reagiere ich auf den anderen? Weder Schimpfen noch Türen schlagen oder depressiver Rückzug lösen die Kränkungssituation. Bleiben Sie cool und gefasst.
    8. Rache ist meist nicht süß
    Â»Um sich an rücksichtslosen Autofahrern zu rächen, hat ein wütender Radfahrer im englischen Bournemouth an die 2 000 Autoreifen im Wert von umgerechnet 350 000 € zerstochen. Wie die britische Zeitung The Times berichtete, hatte sich der arbeitslose Mann darüber geärgert, von einem Autofahrer nass gespritzt worden zu sein, der in hohem Tempo durch eine Pfütze fuhr. Daraufhin entschloss sich der 37-Jährige zu einem privaten Rachefeldzug und zerstach mit einem angespitzten Schraubenzieher die Reifen von mehr als 550 geparkten Fahrzeugen!« Dieser Bericht aus der Süddeutschen Zeitung vom 26. 3. 2004 zeigt, dass hier von Coolness keine Spur ist, wohl aber von Rache, mit der der Radfahrer die anderen so schädigen will, wie er sich geschädigt fühlt. Doch zum Positiven hat sich für ihn nichts geändert, im Gegenteil. Ihm droht jetzt noch dazu eine Strafe.
    Wenn Sie meinen, Rache ließe sich gar nicht vermeiden, dann sollten Sie sich auf Fantasien beschränken und diese nicht in Taten umsetzen, um sich durch das rächende Verhalten nicht selbst zu schädigen.
    9. Ärger mitteilen
    Hinter dem Wunsch nach Rache stecken häufig Wut und Ärger. Das sind ganz berechtigte Gefühle, wenn wir uns entwertet fühlen. Ein konstruktiver Ausdruck dieser Gefühle setzt Grenzen, stoppt das verletzende Verhalten des anderen und schützt Sie gegen weitere Angriffe.
    10. Entschärfen Sie den Konflikt
    Durch diesen konstruktiven Ausdruck Ihres Ärgers und die Grenzsetzung bleibt die Beziehung zum anderen erhalten und der Konflikt wird entschärft. Denn Kränkungskonflikte tendieren dazu zu eskalieren. Das zu vermeiden ist ein wesentlicher Schritt bei der gelassenen Überwindung von Kränkungen.
    11. Psychologische Spiele vermeiden
    Â»Jetzt hast du schon wieder das Garagentor offen gelassen. Wie oft soll ich dir sagen, dass du es zusperren sollst!« »Mein Gott, bist du spießig. Immer muss alles nach deiner Nase laufen.« Rums ist die Tür zugeknallt. Ruft die Freundin an: »Jetzt haben wir schon wieder gestritten, aber er ist auch so
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