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Nimm s bitte nicht personlich

Nimm s bitte nicht personlich

Titel: Nimm s bitte nicht personlich
Autoren: Wardetzki Barbel
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kommende Zuwendung, ein Blumenstrauß oder das Angebot, ein halbes Jahr den Abwasch zu übernehmen. Was auch immer, es muss für die Person passen, um sie versöhnlich zu stimmen. Manchmal versöhnt uns sogar schon das Wissen um diesen Wunsch.
    Das narzisstische Grundbedürfnis, das durch den Ausgleich erfüllt werden soll, ist das Gesehenwerden in unserer Verletzung. Auch wenn der Kränkende nicht nachempfinden kann, wie weh es uns tut, hilft uns sein Bedauern und die Tatsache, dass unser Schmerz ernst genommen wird und sein darf. »Es tut mir aufrichtig leid, dass du dich verletzt fühlst« ist der Satz, den wir hören wollen und der uns versöhnlich macht!

Die destruktive Rache
Rache ist die vorsätzlich eingesetzte, destruktive Wut,
die auf Zerstörung gerichtet ist.
Manchmal rächen Sie sich auch passiv-aggressiv.
In der Rache wollen Sie den anderen so verletzen,
wie Sie verletzt wurden.
Die Vorstellung, der andere müsse ebenso leiden wie Sie, erfüllt Sie mit Genugtuung.
Rache macht Sie handlungsfähig und führt Sie aus
der Starre, die mit der erlittenen Kränkung einhergeht.
Rache ist eine Form von Kränkung.
    Der Ausgleich
Die Quelle der Rache ist der Wunsch nach Ausgleich.
Ein Ausgleich im positiven Sinn hilft, die Kränkung
zu überwinden und die Beziehung zum Kränkenden zu bereinigen.
Wichtig ist die Frage: Was brauchen Sie vom anderen, um sich wieder zu öffnen und für eine Versöhnung offen zu sein?
Das Verständnis des anderen für Ihre Verletztheit versöhnt Sie am meisten.

Kränkung als Provokation
    Kränkungen können auch gezielt eingesetzt werden, um andere zu provozieren, indem man ihnen Schuldgefühle macht und sie abwertet. Provokativ wirken auch Überheblichkeit und Arroganz. Sie dienen dazu, den anderen klein zu machen und sich selbst aufzuwerten. Auf provokative Weise können ebenso Kritik, Abwertung, Anschuldigungen, Vorwürfe, Schimpfworte und Demütigung eingesetzt werden. Das vorrangige Ziel ist, dass sich das Gegenüber schlecht fühlt und dadurch entweder klein beigibt, sich unterwirft oder sich durch aggressive Handlungen angreifbar macht. Provokative Kränkungen lösen meist heftige Emotionen aus, die dann als Schwäche ausgelegt werden können.
    Nicht nur in Zweierkontakten, auch auf der politischen Ebene wird ein solcher Angriff als probates Mittel verwendet, um den Gegner lächerlich zu machen und in die Knie zu zwingen. Die Aussagen des amerikanischen Verteidigungsministers Rumsfeld zu Beginn des 21. Jahrhunderts, der Deutschland nicht nur zum alten Europa, sondern auch auf die Stufe mit nicht demokratischen Ländern stellte, ist ein Beispiel dafür. Die klügste Art, mit einer solchen Provokation umzugehen ist, sie nicht so ernst zu nehmen und schon gar nicht hochzuspielen. Doch das ist schwer, weil die Empörung auf eine solche Aussage natürlich sehr groß ist, ebenso wie der Wunsch, sich zu verteidigen und zu rechtfertigen. Doch genau das wird erwartet. Bleibt eine solche Reaktion aus, läuft die Provokation ins Leere und verliert an Schlagkraft.
    Menschen provozieren andere auch, indem sie sich das Leben nehmen oder sich autoaggressiv verletzen. Im Unterschied zur Rache, die gegen den anderen gerichtet ist, fügen sich die Handelnden selbst Leid zu, wollen aber nicht nur sich selbst, sondern auch uns treffen. Ihre unausgesprochene Botschaft lautet dann in etwa: »Schau, wie schlecht du mit mir umgegangen bist, dass ich mir jetzt so etwas Schlimmes antun muss. Du bist schuld!« Eine Provokation, die ihre Wirkung selten verfehlt.

Die Provokation …
Kränkungen können gezielt als Provokation eingesetzt
werden.
Sie sind darauf aus, dass das Gegenüber entweder klein
beigibt, sich unterwirft oder sich durch aggressive Handlungen angreifbar macht, ein probates Mittel, den Gegner lächerlich zu machen und in die Knie zu zwingen.
Auch Selbstverletzungen und Suizid können provokativ
eingesetzt werden und die Angehörigen kränken.
    â€¦ nicht annehmen
Nehmen Sie eine kränkende Provokation nicht so ernst
und spielen Sie sie nicht hoch.
Ihr Wunsch, sich zu verteidigen und zu rechtfertigen ist
zwar groß, Sie sollten ihm jedoch nicht folgen.
Eine Provokation wirkt nur, wenn Sie sie annehmen.
Bleibt eine heftige Reaktion von Ihnen aus, läuft die Provokation ins Leere und verliert an Schlagkraft.

Die Verbitterungsstörung
    Die Opferhaltung,
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