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Nimm Platz und stirb

Nimm Platz und stirb

Titel: Nimm Platz und stirb
Autoren: Hans Gruhl
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würde Nogees den Rest erzählen, nicht ihm.
    Langsam drängte ich mich zurück. Die
Leute achteten nicht auf mich.
    »Wiedersehen, Jühl«, sagte ich leise.
Niemand hörte es.
    Ich ging zur Telefonzelle. Nogees war
da. Er hatte meinen Brief.
    »Kommen Sie schnell«, sagte ich.
»Jüstel liegt auf der Straße, vor meinem Haus.«
    »Fünf Minuten«, sagte er. Viel hatte er
nie geredet. Ich ging zurück ins Haus. Elsie stand oben auf dem Balkon. Ich
ging zu ihr. Wir sahen hinunter. Die Sirene hatten sie abgestellt, aber das
blaue Licht auf dem Dach des Wagens kreiste weiter wie ein Leuchtturm auf dem
anderen Ufer.
    »Er war gar nicht gemeint«, sagte ich
müde. »Da drin hat einer den Gashahn aufgedreht. Wie seine Mutter. Der
Funkwagen kam, und er hat die Nerven verloren.«
    Sie weinte. Nach einer Weile sagte sie:
»Ich hatte solche Angst, er erschießt uns. Warum hat er es nicht getan?«
    »Ich weiß es schon«, sagte ich.
    Immer mehr sammelten sich um den Wagen
und die stille Gestalt auf der Straße. Es war wirklich der wärmste Tag seit
Drehbeginn.
    Die Sonne stand hoch über uns. Hoch und
unermeßlich weit.
    Der Jühl war noch weiter fort.
     
    ENDE

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