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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym
Autoren: R. A. Salvatore
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von Mirabar«, versicherte Connerad dem Gnom schließlich und erhob seinen Krug. »Mithril-Halle wird den Beistand des großen Nanfoodle nie vergessen!«
    Diesem Trinkspruch schlossen die anderen sich bereitwillig an, aber dennoch hatte Thibbledorf Pwent ein merkwürdiges Gefühl dabei. Er war allerdings so erschöpft und durcheinander, dass er nicht begriff, was ihm so unangenehm aufstieß.
    Noch nicht.
    Keuchend und schnaufend krabbelte der Gnom durch einen Trümmerhaufen, dessen große, glatte graue Steine ihm so vorkamen, als hätten Titanen sie hier für ein Katapult gestapelt. Immerhin kannte Nanfoodle die Gegend gut und hatte sie sogar selbst als Treffpunkt ausgewählt. Deshalb war er keineswegs überrascht, als er sich zwischen drei Steinen hindurchgequetscht hatte und Jessa ihn auf einem kleineren Stein erwartete. Vor ihr stand das Mittagessen auf einer Decke bereit.
    »Du brauchst längere Beine«, sagte sie zur Begrüßung.
    »Ich müsste dreißig Jahre jünger sein«, erwiderte Nanfoodle. Er ließ das Gepäck von seinen Schultern gleiten, nahm gegenüber von Jessa Platz und griff nach dem Teller Suppe, den sie ihm reichte.
    »Ist es vollbracht? Bist du sicher?«, fragte Jessa.
    »Drei Tage Staatstrauer für den toten König … nicht mehr als drei. Sie haben keine Zeit. Damit ist Banak endlich König. Diesen Titel hatte er schon lange verdient.«
    »Er tritt ein großes Erbe an.«
    Nanfoodle winkte ab. »Das Beste, was König Bruenor geleistet hat, war die nachhaltige Ordnung in Mithril-Halle. Banak wird nicht wanken, und selbst wenn, gibt es viele kluge Stimmen in seiner Umgebung.« Er hielt inne und sah die Ork-Priesterin forschend an. Ihr Blick schweifte nach Norden, zu dem noch jungen Königreich ihres Volkes. »König Banak wird die Arbeit fortsetzen, genau wie Obould der Zweite die Wünsche und Visionen seines Vorgängers hochhält«, versicherte Nanfoodle.
    Jessa sah ihn neugierig, ja geradezu ungläubig an. »Du bist so ruhig«, sagte sie. »Du hast zu viel Zeit mit deinen Büchern und Schriftrollen verbracht und nicht annähernd oft genug den anderen ins Gesicht geschaut.«
    Nanfoodle reagierte mit einem fragenden Blick.
    »Wie kannst du so gelassen sein?«, fragte Jessa. »Ist dir nicht klar, was du gerade getan hast?«
    »Ich habe nur meine Befehle befolgt«, protestierte Nanfoodle, ohne auf ihren ernsten Tonfall einzugehen.
    Jessa wollte ihn erneut rügen, um ihn mehr über das Gewicht der Gefühle zu lehren. Nicht alles auf der Welt ließ sich in logische Überlegungen fassen. Man musste auch andere Faktoren berücksichtigen. Doch ein Geräusch auf der Seite, wo Metall an Stein entlangschabte, ließ sie aufhorchen.
    »Was ist?«, fragte Nanfoodle, als sie abrupt aufstand.
    »Was für Befehle hast du befolgt?«, erklang die schroffe Stimme von Thibbledorf Pwent, und Nanfoodle fuhr in dem Moment herum, als der Schlachtenwüter in voller Montur zwischen den Felsen hervortrat, wobei die Metallkanten misstönend über das Gestein rieben. »Ja, und ich frage mich auch, wer dir irgendwas befohlen hat!« Er schlug die eine Faust in ihrem Metallhandschuh in die andere Hand. »Und das werde ich schon noch herausfinden, du kleine Ratte, darauf kannst du Gift nehmen!«
    Als er näher trat, wich Nanfoodle zurück und ließ dabei die Suppe fallen.
    »Ihr entkommt mir nicht«, versicherte Pwent den beiden, während er noch näher kam. »Meine Beine sind lang genug, um euch zu verfolgen, und mein Zorn ist mehr als groß genug, um euch zu erwischen.«
    »Was soll das?«, rief Jessa, doch Pwent bedachte sie mit einem hasserfüllten Blick.
    »Du bist nur noch am Leben, weil du vielleicht etwas zu sagen hast, was ich hören muss«, erklärte der wütende Zwerg. »Und wenn deine Worte mir nicht gefallen, habe ich ganz schnell den richtigen Platz für dich.« Dabei zeigte er auf den langen Dorn, der aus seinem Helm nach oben ragte. Jessa wusste nur zu gut, dass mehr als ein Ork durch diesen Dorn sein Leben gelassen hatte.
    »Halt, Pwent!«, rief Nanfoodle und streckte abwehrend die Hände aus, um den Zwerg aufzuhalten. »Du verstehst das nicht.«
    »Oh, ich weiß mehr, als ihr glaubt«, versicherte der Zwerg. »Ich war in deiner Werkstatt, Gnom.«
    Nanfoodle hob die Hände. »Ich habe König Banak doch gesagt, dass ich gehe.«
    »Du warst schon reisefertig, bevor König Bruenor starb«, warf Pwent ihm vor. »Deine Sachen waren bereits gepackt.«
    »Nun ja, ich hatte schon eine Zeitlang …«
    »Alles gepackt und
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