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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym
Autoren: R. A. Salvatore
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Magie getragen, denn sie trotzte dem Prasseln.
    Aber auch das half nicht lange. Die Fledermaus wurde wieder zum Vampir, der zu Drizzt zurückstarrte. Ob er den Drow wirklich sah, sollte dieser nie erfahren. Dor’crae streckte kläglich eine Hand aus und hing mit schmerzverzerrtem Gesicht im Wasser.
    Dann zerbarst er in unzählige schwarze Flocken und wurde von dem Wasserfall mitgerissen.
    Es endete so plötzlich, wie es begonnen hatte, doch Drizzt wusste, dass der Urelementar wieder eingesperrt war. Sie hatten gewonnen, denn in der Grube konnte er das Wasser sehen, das keinen See bildete, sondern sich brausend um die Seiten des Lochs schraubte.
    In der Tiefe antwortete der Urelementar, rüttelte den Boden durch und versuchte, Lava in die Höhe zu schießen. Der ganze Raum füllte sich mit Dampf. Aber das Wasser wollte nicht weichen, und das Ungeheuer sank weit in die Tiefe zurück. Es wurde still, eine Stille, wie sie hier viele Jahre nicht mehr geherrschte hatte.
    Aber Drizzt sah nicht hin. Sobald er wieder sicher stand, lief er durch den Bogen.
    Auf der anderen Seite saß Dahlia erschöpft und schweißnass an der Wand. Sie nickte Drizzt zu – es ging ihr gut, doch er hatte ohnehin kein Auge für sie. Sein Blick galt jemand anderem.
    Thibbledorf Pwent hatte sein Leben ausgehaucht. Er lag auf dem Rücken, den Hals voller Blut, die Augen weit offen. Seine Brust hob sich nicht mehr. Drizzt bemerkte, wie friedlich er aussah. Der Schlachtenwüter war so gestorben, wie es seiner würdig war – im Dienste seines Königs.
    Und da lag der König, Drizzts bester Freund, halb auf der Seite, halb auf dem Bauch. Die Finger seines ausgestreckten Arms umklammerten noch immer den Hebel.
    Drizzt fiel neben ihm auf die Knie und drehte ihn um. Erschüttert stellte der Drow fest, dass Bruenor Heldenhammer noch lebte.
    »Ich habe es gefunden, Elf«, sagte er mit dem Lächeln, an dem sich Drizzt so viele Jahre erfreut hatte. »Ich habe meine Antworten gefunden. Ich habe meinen Frieden gefunden.«
    Drizzt wollte ihn trösten, ihm versichern, dass seine Priester gleich da wären. Alles würde wieder gut werden. Doch er wusste ohne jeden Zweifel, dass es vorbei war. Diese Wunden waren zu viel für einen alten Zwerg.
    »Schlaf gut, mein alter Freund«, flüsterte er kaum vernehmlich.
    Der friedliche Ausdruck auf Bruenors Gesicht, die Andeutung eines Nickens und eines zufriedenen Lächelns verrieten Drizzt, dass sein scheidender Freund ihn tatsächlich gehört hatte. Es war wirklich alles gut.

Epilog

    Drizzt stand am Rand der Grube und blickte in den Wasserwirbel mit den Elementaren hinab. Hin und wieder konnte er in dem endlosen Brausen ein wässriges Gesicht erkennen, und ganz tief unten sah er den Urelementar, der wie ein wütendes, flüssiges Auge zu ihm emporstarrte.
    »So war es, als wir das erste Mal hier waren«, versicherte ihm Dahlia, als sie zu ihm trat und einen Arm um seinen Rücken legte. »Wir haben es geschafft. Bruenor hat es geschafft.«
    Drizzt suchte noch immer an der Wand nach dem Felsvorsprung, auf dem Athrogate gelegen hatte. Dort war auch Jarlaxle hingesprungen, aber leider war nichts mehr zu sehen. Natürlich nicht. Wer hätte das Schnauben des Urelementar überleben können?
    Es überraschte den Drow, wie weh ihm das alles tat. Nicht nur der Tod von Bruenor, sondern auch der Verlust von Pwent und sogar der von Jarlaxle und Athrogate! Er hatte die beiden in all den Jahren kaum gesehen, aber irgendwie war es beruhigend gewesen, dass sie da waren, in Luskan, immer zum Greifen nahe.
    Und jetzt waren sie tot, genau wie Thibbledorf Pwent und Bruenor Heldenhammer selbst. Obwohl sein guter alter Freund so gestorben war, wie er es sich gewünscht hätte, nachdem er nicht nur Gauntlgrym gefunden, sondern es auch vor der völligen Zerstörung bewahrt hatte, warf der tiefe Schmerz Drizzt in eine andere Zeit und an einen anderen Ort zurück, wo er miterlebt hatte, wie Catti-brie und Regis auf dem Rücken eines durchsichtigen Einhorns durch die Wand von Mithril-Halle verschwunden waren, um bei Mielikki Ruhe zu finden.
    Er hätte nie gedacht, dass er noch einmal solchen Schmerz empfinden könnte.
    Er hatte sich geirrt.
    Auf der anderen Seite stolperten ein paar Zwerge aus dem Gang. Stokkel Silberbach und Torgar Hammerschlag entdeckten Drizzt und Dahlia und begannen zu rufen, während weitere Zwergensoldaten in die Höhle traten.
    Dahlia löste die Hand von Drizzts Rücken, trat neben ihn und griff nach seiner Hand.
    »Schieß
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