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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym
Autoren: R. A. Salvatore
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das, doch da sprang der Urelementar in seine Richtung.
    Drizzt warf sich zur Seite, als eine Lavasäule aus der Grube schoss, bis hinauf durch das Loch hoch oben in der Decke.
    »Bruenor!«, schrie er, während er selbst sich die Ohren zuhielt, so laut brüllte das Ungeheuer.
    Dann fiel er zu Boden und barg seinen Kopf unter den Händen, weil Steine und heiße Lava den Sims überschütteten. Es schien ewig zu dauern, obwohl es in Wahrheit nur wenige Augenblicke währte, bis die Säule sich zurückzog. Ohne Eisiger Tod in seiner Hand wäre von dem Dunkelelf in diesem Moment nur ein Aschehaufen übrig geblieben.
    Drizzt rappelte sich auf und rief nach dem Zwerg. Die Brücke war verschwunden. Die Eruption hatte sie weggefegt. Doch drüben auf der anderen Seite sah er Bruenor und Pwent, die sich gegenseitig stützten, während sie sich zu einem Torbogen schleppten.
    Ohne Eisiger Tod loszulassen, holte Drizzt ein Seil aus seinem Gepäck, in dessen Ende er einen Knoten knüpfte. Er zog einen Pfeil heraus, schob die Spitze in den Knoten und wagte es nun, Eisiger Tod kurz einzustecken, damit er Taulmaril zur Hand nehmen konnte.
    In letzter Sekunde warnte ihn ein Flattern. Er warf sich zur Seite, rollte sich ab, ließ den Bogen fallen und zog, noch während er sich umdrehte, seine Säbel. Die erste Gefahr war vorüber. Er begriff, dass ihn sein Angreifer, eine Riesenfledermaus, beinahe von dem Absatz geworfen hätte. Mit ihren Krallen hatte sie ihn gestreift. Drizzt spürte das heiße, nasse Blut an seiner Schläfe.
    Noch immer verwirrt sah der Drow zu, wie das Wesen über die Grube segelte und auf der anderen Seite direkt vor dem Torbogen einen merkwürdigen Überschlag vollführte. Als es landete, hatte es sich in einen Mann verwandelt, der zu Drizzt herüberstarrte.
    Fluchend steckte Drizzt seine Krummsäbel ein und griff wieder nach seinem Bogen. Er legte den Pfeil an die Sehne, riss das Seil weg und schoss.
    Aber der Vampir war schneller. Er schlüpfte durch den Torbogen, und der Pfeil explodierte nur auf den Steinen.
    »Nein, Bruenor, nein«, flüsterte Drizzt. Er hob das Seil auf, legte einen zweiten Pfeil an und zielte hoch über den Zugang. Dort bohrte sich der Pfeil tief in die Wand und befestigte das Seil damit im Gestein.
    Hinter sich hörte Drizzt mehr Lärm. Als er sich umdrehte, kam Dahlia in seine Richtung gelaufen.
    »Dor’crae!«, schrie sie und legte ihren Stab ab, als sie an Drizzt vorbeirannte, ihm das Seil aus der Hand riss und sich über die Lavagrube schwang. Drüben sprang sie ab und verschwand im Laufschritt durch den Torbogen.
    Hektisch und bei jeder Bewegung fluchend fummelte Drizzt ein neues Stück Seil heraus. Er warf einen Blick nach hinten, wo nun wieder jemand aus dem Tunnel trat. Als er Jarlaxle erkannte, riss er die Augen auf.
    »Wie?«, fragte er.
    Der Drow-Söldner antwortete mit einem breiten Grinsen und hob die Hand an den Mund. Der Ring, den er Dahlia vor dem Kampf im Entermesser überlassen hatte, blitzte auf.
    »Bring mich rüber!«, schrie Drizzt. Zum Nachdenken hatte er jetzt keine Zeit.
    Da erbebte der Raum so heftig, dass es Drizzt von den Füßen riss. Jarlaxle jedoch konnte stehen bleiben und sogar die beiden Morgensterne aufsammeln. Er hielt sie hoch. Auf seinem Gesicht zeigten sich Verwirrung und Schrecken.
    »Athrogate …«, sagte Drizzt, und wie auf Kommando hörten sie unten in der Grube den Zwerg schreien.
    Jarlaxle schob die Morgensterne in einen Zaubersack, lief zum Felsrand und spähte in die Tiefe.
    »Bruenor ist da drüben!«, rief Drizzt ihm zu. »Der Hebel!«
    Jarlaxle sah ihn an. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz.
    »Das dürft Ihr nicht!«, schrie Drizzt.
    »Ich muss, mein Freund. So wie Ihr zu Eurem Bruenor müsst«, erwiderte Jarlaxle achselzuckend. Er legte eine Hand auf das Emblem von Haus Baenre, tippte kurz an seinen Hut und sprang hinab.
    Drizzt knurrte verzweifelt angesichts dieses Wahnsinns, kehrte zu seinem Seil zurück und knüpfte den Knoten.
    Und der Urelementar brüllte und schleuderte die nächste Lavasäule aus der Grube, die zur Decke und höher raste.
    »Jarlaxle«, klagte Drizzt kopfschüttelnd. Diesmal schützte er seine Ohren nicht vor dem Brüllen des Vulkans, sondern konzentrierte sich auf das Seil.
    Dahlia raste gerade rechtzeitig durch den Torbogen, um zu sehen, wie Thibbledorf Pwent mit aufgerissener Kehle neben Bruenor zusammensackte. Keuchend und fuchtelnd langte der Zwerg mit beiden Händen vergeblich nach dem
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