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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym
Autoren: R. A. Salvatore
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und hielt Beealtimatuche auf Armeslänge über seinen Kopf.
    Bruenor stapfte zum Rand des Lochs. Er blickte in die Feuergrube des Urelementar und sah, wie das Ungetüm wie ein loderndes Auge zu ihm hochstarrte.
    Er warf den Teufel in das Loch.
    Dann fiel Bruenor auf die Knie. Seine Kräfte verließen ihn, denn er blutete aus einem Dutzend schrecklicher Wunden. Er legte sich flach auf den Bauch, schob den Kopf über den Rand und sah zu, wie der Teufel in die Tiefe fiel.
    Da bemerkte er einen Zwerg, der etwa dreißig Fuß tiefer verrenkt auf einem Felsvorsprung hing, flehentlich eine Hand erhob und sogar seinen Namen rief.
    Doch für den sterbenden Bruenor kam der Ruf von sehr weit her.
    »Die Brücke! Der Hebel!«
    Thibbledorf Pwent fühlte, wie sich das Gift durch seine Adern fraß. Böses Gift. Schlimmer als verschütteter Zwergenschnaps, dachte er.
    Er hatte Bruenors Sieg gesehen, aber auch sein Fallen. Einen Moment lang fand er, damit könnte er zufrieden sein. Er und sein König hatten einen glorreichen Tod gefunden. Was konnte ein Schildzwerg sich mehr erhoffen? Konnte ein Schlachtenwüter größere Ehre erlangen?
    Aber dann kam eine Erinnerung, ein Schrei aus der Ferne.
    »Die Brücke! Der Hebel!«
    Pwent sah, wie Bruenor sich hochstemmte. Und wie sein König zu kriechen begann. Zu kriechen!
    Einen Fuß nach dem anderen schleppte Bruenor sich in Richtung Brücke.
    Doch er schaffte es nicht. Er kippte nach vorn. Er wollte sich auf die Ellbogen stützen, weiterkriechen, und als ihm das nicht gelang, schob er sich wie eine Schlange auf dem Bauch voran.
    Aber er kam nicht weit.
    Und so musste Thibbledorf Pwent nun die Macht seiner Herkunft beschwören und über seine alten, gebrochenen Knochen hinauswachsen. Der Schlachtenwüter kam auf die Beine und taumelte zur Brücke. Fast wäre er dabei gefallen und an Bruenor vorbei in die Tiefe gestürzt.
    Aber er fing sich, griff seinem König unter die Arme, zerrte ihn hoch, so gut er konnte, und schleifte Bruenor zu der schmalen Brücke, die über die Höllenschlucht des Urelementar führte.
    Drizzt wollte nur noch in den Tunnel gelangen, um seinem Zwergenfreund zur Seite zu stehen. Er war froh über Pwents Vorstoß, aber das tröstete ihn nur wenig, weil die Beben zunahmen. Auch der Herzog der Hölle war hindurchgelangt, und Bruenor hatte den Hebel offenbar noch nicht erreicht.
    Drizzt versuchte, sich zu dem Gang durchzukämpfen, aber immer wieder schien ihm ein Feind den Weg zu versperren. Wütend attackierten seine Krummsäbel den nächsten Ashmadai mit einer Drehbewegung von innen nach außen, aber als dieser Gegner fiel, war sofort ein anderer zur Stelle.
    Mit einem frustrierten Knurren brachte Drizzt auch diesen in die richtige Position für den Todesstoß.
    Neben ihm stürmte Dahlia heran, nein, flog an ihm vorbei. Sie hatte sich wieder mit ihrem Stab abgestoßen. Im Landen zog sie den Stab nach vorn, um den Ashmadai damit zur Seite zu treiben.
    »Lauf!«, schrie sie Drizzt zu.
    Er wollte sie nicht im Stich lassen, aber Bruenor brauchte ihn. Deshalb rannte er in den Tunnel, wo er herumfuhr, um jeden Verfolger abzuwehren.
    Hinter ihm stand bloß Dahlia mit dem Rücken zu ihm und hielt die Stellung.
    Drizzt eilte bis in die letzte Höhle. Auf dem Felsabsatz sah man die Überreste der Schlacht: schwarze Felsen, rasch abkühlende Lava, zwei Morgensterne und so viel Blut. Vor ihm gähnte die Grube, die orange glühte. Das Ungeheuer wütete dort unten, um Steine in die Höhe zu speien, die teilweise wieder in die Tiefe fielen, während andere rauchend über das Gestein rollten. Der Drow sah sich kaum um, denn das Spektakel des tobenden Urelementar ließ ihn wie gebannt zum Rand der Grube laufen. Er befürchtete das Schlimmste.
    Drizzt blickte ins Auge des Chaos. Aus der Lava schossen Feuerfontänen in die Höhe. Das Gestein brodelte, und immer wieder spuckte die Masse Steine aus, die auf ihn zuflogen. Er hatte Drachen gesehen, aber er wusste, dass der Urelementar mehr war als ein Drache.
    Eine Bewegung riss ihn aus seiner Trance.
    »Bruenor …!«, wollte er rufen, aber das war nicht Bruenor. Es war Athrogate, der dort lag und schwer verwundet vor den Steinen und der Lava Deckung suchte. Dennoch zeigte der Zwerg störrisch nach oben, nach rechts. Als Drizzt in diese Richtung blickte, entdeckte er am anderen Ende einer schmalen Brücke, die sich über den Abgrund wölbte, seine Freunde, Bruenor und Pwent.
    Er machte einen Schritt in ihre Richtung. Jedenfalls wollte er
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