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Niemand ist eine Insel (German Edition)

Niemand ist eine Insel (German Edition)

Titel: Niemand ist eine Insel (German Edition)
Autoren: Johannes Mario Simmel
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d.A.
m) Carlo MARONE, Filmverleiher, Rom, Bl. 97 d.A.
n) Frédéric GERARD, Chefsprecher und Animateur, RADIO und TELE MONTECARLO, Bl. 76 d.A.
o) Bob CUMMINGS, Aufnahmeleiter der SYRAN-PRODUCTIONS, Hollywood, Bl. 100 d.A.
p) Carmen CRUZEIRO, Fremdsprachensekretärin, Madrid, Bl. 87 d.A.
q) Gerhard VOGEL, Polizeihauptwachtmeister, Nürnberg, Bl. 13 d.A.

2.) Sachverständige:
a) Dr. Walter LANGENHORST, für Ballistik, Berlin, Bl. 96 d.A.
b) Prof. Dr. med. Hans PRINNER, Gerichtsmedizinisches Institut, Nürnberg, Bl. 41 d.A.
c) Prof. Dr. med. Wilhelm ESCHENBACH, Psychiatrische Universitätsklinik Erlangen, Bl. 107 d.A.

3.) Asservate:
a) Pistole Marke Walther, Modell TPH, Kaliber 6.35 mm,
b) eine dunkelgetönte Brille,
c) eine blonde Perücke,
d) ein aufklappbares goldenes Medaillon, enthaltend ein Farbfoto der Tochter der Angeschuldigten.

4.) Augenschein.
Zur Aburteilung ist nach § 80 des Gerichtsverfassungsgesetzes, §§ 7, 9 der Strafprozeßordnung
das Schwurgericht beim Landgericht Nürnberg-Fürth zuständig.

Verteidiger:
Rechtsanwalt Dr. Otto NIELSEN, Nürnberg, Loblerstr. 126 a

Ich erhebe die öffentliche Klage und beantrage,

a) die Anklage zur Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht Nürnberg-Fürth zuzulassen,
b) Termin zur Hauptverhandlung anzuberaumen,
c) die Fortdauer der Untersuchungshaft anzuordnen, weil die Haftgründe fortbestehen.

Haftprüfungstermin nach § 117 Abs. 5 StPO: –––––
Ablauf der in § 121 Abs. 2 StPO bezeichneten Frist 8. Apr. 1974
Nächster Haftprüfungstermin im Sinne des § 122 Abs. 4 StPO: 8. April 1974
d) –––––

Als Beweismittel bezeichne ich.

1. Zeugen: siehe Anlage
2. Sachverständige: siehe Anlage
3. Urkunden: siehe Anlage
4. Sonstige Beweismittel: siehe Anlage

II. Mit den Akten

an den Herrn Vorsitzenden der
Strafkammer des Landgerichts
Nürnberg-Fürth

Nürnberg, den 20. Dezember 1973

Staatsanwaltschaft
bei dem Landgericht Nürnberg-Fürth

Ober-Staatsanwalt

Symptom
SABINA: Wir sind alle miteinander so schlecht, wie wir nur sein können.
Aus: Wir sind noch einmal davongekommen
von THORNTON WILDER

1
    G uten Tag. Sie werden gebeten, vor das Milchglasfenster im linken Torpfeiler zu treten. Achten Sie darauf, daß Ihr Gesicht direkt vor dem Fenster ist und daß Sie einen Abstand vom Glas halten, der etwa zehn Zentimeter beträgt! Danke.« Die metallene, tiefe Frauenstimme, die aus den Sprechschlitzen einer Chromtafel – und sicherlich vom Band – kam, wenn man an diesem Parktor auf die Klingel drückte, schwieg. Strom rauschte in der offenen Verbindung. Ich kannte das Theater schon, ich war schon einmal hier gewesen, nachts zuvor.
    Also hin zu dem überdachten kleinen Milchglasquadrat im linken Torpfeiler. Ich mußte mich ein wenig bücken, denn ich bin 1,82 Meter groß. Schön den richtigen Abstand halten. Es war eiskalt, es regnete in Strömen an diesem Abend des 24. November 1971, einem Mittwoch, und dazu tobte ein widerwärtiger, fauchender Sturm über Paris.
    Der Regen troff mir vom Mantel, rann mir in den Kragen, drang durch die Schuhsohlen. Ich schluckte schon, seit ich in Paris und in diesem Dreckwetter war, vorsorglich Antigrippemittel, denn das fehlte noch, daß ich jetzt krank wurde. Am liebsten wäre ich total besoffen gewesen, so mies fühlte ich mich, so degoutiert war ich. Aber von Saufen konnte keine Rede sein. Ich brauchte jetzt einen glasklaren, zu eiskalten Überlegungen fähigen Kopf. Denn wenn nun noch etwas passierte …
    Über mir flammte grelles Licht auf. Ich kannte auch das schon. Jeder, der hierher kam und das Recht besaß, einzutreten, kannte es. Sie sagten es ihm vorher, wie sie es mir gesagt hatten. In der schloßartigen alten Villa hinter dem Park, die ich in der Finsternis nicht sehen konnte, hatten sie eine kleine, hausinterne Fernsehanlage. Der Bulle, der gerade Wache schob (sie lösten einander in Abständen von acht Stunden ab, rund um die Uhr, das hatten sie mir auch gesagt), besaß in seinem Zimmer (das sie mir allerdings nicht gezeigt, von dem sie nur erzählt hatten) einen Fernsehschirm. Auf ihm sah er nun mein Gesicht. Jeder, der hierher kam und wiederkommen durfte, wurde sofort fotografiert. Vor dem diensttuenden Bullen lagen vermutlich Alben mit all diesen Fotos. Die neuesten lagen vielleicht vor ihm auf einem Tisch. Sicherlich suchte er jetzt nach meinem, dem, das dem Gesicht auf seinem Fernsehschirm glich. Die metallene Frauenstimme: »Nennen
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