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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition)
Autoren: Mary Burton
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das Herz.
    »Mein Baby«, weinte Nicole.
    Ayden stürmte ins Zimmer. Nicole lag gegen das Kopfkissen gelehnt, blutverschmierte Laken bedeckten ihren Körper.
    »Er hat das Baby genommen«, weinte sie.
    »Hat er einen Komplizen?«
    »Nein.«
    Augenblicklich steckte Ayden die Waffe ein und ging zu Nicole. Er holte sein Handy heraus. »Hier ist Sergeant David Ayden. Ich brauche einen Rettungswagen.« Er gab die Adresse durch und klappte das Handy zu. »Nicole.«
    Mit blutunterlaufenen Augen starrte sie zu ihm hoch. Ihr schweißnasses Haar klebte an der Kopfhaut. »Er hat mir mein Baby weggenommen. Und er hat Kendall.«
    »Wohin fahren sie?«
    »Das hat er nicht gesagt.«
    Bei einer Geburt war Blut normal. Aber nicht so viel Blut. Nicoles Gesicht war totenblass. Ayden hob das Laken hoch und sah, dass sie viel zu viel Blut verlor.
    Jacob fluchte, als er sah, wie der Transporter von der Straße abkam. Der Aufprall traf größtenteils die Fahrerseite, trotzdem fürchtete Jacob um Kendall.
    »Verdammt«, sagte er.
    Zack holte seine Pistole hervor.
    Jacob trat heftig auf die Bremse und brachte den Wagen zum Stehen. Er zog seine Waffe und sprang aus dem Auto. Er war keine sechs Meter von dem Transporter entfernt.
    »Steigen Sie mit erhobenen Händen aus!«, rief Jacob.
    Todd schien über dem Steuerrad zusammengesunken zu sein, doch beim Klang von Jacobs Stimme richtete er sich auf. Er packte Kendall an den Haaren, riss sie zu sich heran und hielt ihr die Pistole an den Kopf. Babygeschrei unterbrach die angespannte Stille.
    Todd zerrte Kendall über den Fahrersitz nach draußen und hielt sie wie einen Schild vor sich. Sie umklammerte das Baby und versuchte, sich abzuwenden, um das Kind zu schützen. Todd zwang sie jedoch, sich zu Jacob umzudrehen. »Lassen Sie uns in Ruhe, sonst bringe ich die beiden um.«
    Zack und Jacob hielten die Waffen auf Todd gerichtet. »Okay«, sagte Jacob, aber die Polizisten rührten sich nicht von der Stelle.
    Todd fletschte die Zähne. »Die Waffen runter!« Er spannte den Hahn und drückte die Waffe gegen Kendalls Schläfe.
    Verängstigt beugte Kendall den Kopf über das Kind.
    »Okay. Okay.« Zack regte sich nicht. Er hielt die Waffe auf Todd gerichtet.
    Jacob tat es ihm gleich.
    Todd riss Kendalls Kopf ruckartig nach hinten. Einen kurzen Moment lang begegnete Jacob ihrem Blick. Ihre Augen sprühten Feuer.
    »Nehmen Sie die Waffe runter, Detective, sonst töte ich sie!«
    Das Geschrei des Babys durchschnitt die Nacht. Die Luft war bitterkalt, und immer noch fiel Schnee.
    In diesem Augenblick rammte Kendall ihren Stiefelabsatz gegen Todds Schienbein.
    Er fuhr zusammen, und für den Bruchteil einer Sekunde war er abgelenkt. Mehr brauchte Jacob nicht. Er schoss. Die Kugel traf Todd in den Kopf.
    Auf Kendalls Gesicht spritzte Blut. Einen Moment lang stand Todd erstarrt da, die Augen weit aufgerissen. Aus dem Loch in seiner Stirn quoll Blut. Dann taumelte er rückwärts und fiel in den Schnee. Kendall, die immer noch das Baby im Arm hielt, sank auf die Knie.
    Jacob bewegte sich mit gezogener Waffe auf Todd zu, gefolgt von Zack. Sie achteten nicht auf Kendall, sondern fixierten Todd. Beide waren bereit zu schießen, falls es nötig sein sollte.
    Erst als Jacob sich vergewissert hatte, dass der Mann tot war, wandte er sich Kendall zu. Er steckte die Waffe ein.
    Dann fiel er auf die Knie und nahm Kendall in die Arme. Zwischen ihnen strampelte das wimmernde Baby.
    »Ist er tot?«, fragte Kendall.
    »Ja.«
    Das Weinen des Babys wurde leiser.
    Jacob strich Kendall über das schneebedeckte, blutbesprenkelte Haar. »Ich hatte Angst, dass ich dich nicht finde.«
    »Ich auch.« Sie genoss seine Wärme. Erst jetzt merkte sie, wie kalt ihr war. Sie begann zu zittern.
    Er zog seine Jacke aus und legte sie ihr um die Schultern. An dem abgetragenen Leder haftete sein Geruch und beruhigte ihre Nerven.
    »Wie geht es Nicole?«
    »Ayden ist bei ihr.«
    Sie schaute das Baby an, das sich inzwischen beruhigt hatte. »Ich will zu ihr.«
    »Natürlich.«
    Als sie zum Haus zurückkamen, war der Rettungswagen da. Das Blaulicht der Polizeiautos und die roten Lichter des Rettungswagens erhellten die Nacht.
    Nicole lag auf einer Trage und wurde gerade zum Rettungswagen geschoben. An ihrer Seite ging Ayden mit grimmiger Miene. Kendall eilte hinüber und blickte in Nicoles bleiches Gesicht.
    »Nicole.«
    Langsam öffnete sie die Augen. »Mein Baby?«
    Kendall hielt das Kind so, dass Nicole es sehen konnte. »Sie ist hier. Es geht
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