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Nie zuvor so geliebt

Nie zuvor so geliebt

Titel: Nie zuvor so geliebt
Autoren: Annette Broadrick
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konnte nur warten, bis er sie anrief.
    Die folgenden Tage waren wie ein Alptraum für Maribeth. Immer mehr Reporter befassten sich mit der Story, und folglich erschien sie immer öfter im Fernsehen und in der Presse. Drei Wochenblätter veröffentlichten lange Artikel über das Geldwäsche-System.
    Es dauerte nicht lange, bis aufgedeckt wurde, dass ein Agent namens Cochran an dem Fall mitgearbeitet hatte und dass es sich um den Sohn des Verhafteten handelte. Und das löste natürlich Schlagzeilen in allen Medien aus.
    Sie nannten Chris den geheimnisvollen Agenten, da niemand ihn für ein Interview aufzuspüren vermochte. Sie fanden jedoch ein Foto von ihm, das bei jeder neuen Meldung veröffentlicht wurde. Sie fanden sogar heraus, dass er seit kurzem verheiratet war, aber sie bekamen Maribeth nicht zu Gesicht, obwohl ein paar Reporter auf den beiden Ranches eintrafen. Denn sowohl Travis wie auch Deke gaben ihnen sehr nachdrücklich zu verstehen, dass sie wegen der Sensationslust der Medien nicht ihr Leben beeinträchtigen lassen wollten.
    Das Schlimmste für Maribeth war, dass Chris sich nicht bei ihr meldete. Sie hatte nichts von ihm gehört, seit sie Dallas verlassen hatte.
    Am Freitag abend begann sie sich zu fragen, ob er je beabsichtigt hatte, mit ihr in Verbindung zu bleiben. Sie hatte sechs Tage Zeit gehabt, um über die zwei gemeinsamen Wochen mit Chris nachzudenken, um sich an alles zu erinnern, was er gesagt und getan hatte, um an all das zu denken, das er nicht gesagt und getan hatte. Er hatte zwar ihre Freundschaft betont, aber nicht ein einziges Mal über seine Gefühle für sie oder von einer gemeinsamen Zukunft gesprochen.
    Sein Liebesspiel deutete darauf hin, dass ihm sehr viel an ihr lag, aber sie hatte keine Gewissheit und keine Vergleichsmöglichkeit. Hatte er sie wie ein Mann behandelt, der seine Frau liebt? Wenn er sie liebte, hätte er es ihr dann nicht gesagt? War sie so naiv, dass sie sich Gefühle von seiner Seite eingebildet hatte, die gar nicht vorhanden waren?
    Am Samstag fühlte sie sich sehr niedergeschlagen. Sie war seit drei Wochen verheiratet.
    Seit einer Woche hatte sie Chris weder gesehen noch gesprochen. Das war immerhin ein Drittel ihrer Ehe.
    Das Telefon klingelte kurz nach elf Uhr an jenem Abend. Die ganze Familie war bereits im Bett, aber Maribeth war noch wach. Sie hatte die ganze Woche über sehr wenig geschlafen.
    Sie hörte ein Klopfen an der Tür. „Maribeth?” Es war Deke. „Chris ist am Telefon.”
    Sie sprang aus dem Bett, so als stünde es in Flammen, schnappte sich ihren Bademantel und rannte in Dekes Büro.
    „Hallo, Chris. Wo steckst du?” fragte sie atemlos.
    „Das ist unwichtig.” Seine Stimme klang müde. „Ich wollte nur wissen, wie es dir geht.”
    „Ich bin beunruhigt, weil ich nichts von dir gehört habe. Was ist los? Wie geht es deinem Dad? Wie geht es dir? Warum hast du nicht früher angerufen?”
    Er räusperte sich. „Ich habe ernsthaft über uns nachgedacht, und ich halte es für eine sehr gute Idee, wenn du mit einem Anwalt sprichst.”
    „Mit einem Anwalt? Warum?”
    „Er kann dir die Rechtslage erklären. Er kann dir sagen, ob du eine Annullierung beantragen kannst oder die Scheidung einreichen musst.”
    Maribeths Knie gaben nach, und sie sank auf den Boden neben dem Schreibtisch. „Willst du damit sagen, dass du die Scheidung willst?”
    Eine lange Pause folgte. „Ich … ehm … ja, das will ich sagen. Es tut mir leid, dass es so gekommen ist. Ich glaube, wir haben uns beide nicht viele Gedanken um eine gemeinsame Zukunft gemacht. Es hätte nie geklappt. Das hätten wir merken müssen.”
    Sie umklammerte den Hörer so fest, dass ihre Finger schmerzten. „Ich bin anderer Meinung, Chris.” Sie hörte ihr Herz pochen wie eine Trommel und fragte sich, ob er es auch hören konnte. „Ich finde, dass wir ausgezeichnet miteinander ausgekommen sind. Ich habe keinerlei Probleme feststellen können.”
    Er antwortete nicht sofort, und ihr fiel nichts mehr zu sagen ein.
    Schließlich entgegnete er: „Die Sache ist die, Maribeth, dass ich nicht für die Ehe geschaffen bin. Das habe ich immer gewusst. Ich dachte, ich könnte dir als Freund helfen, aber ich … ich halte es auf lange Sicht nicht durch. Und außerdem, sobald Bobby geschieden ist, könnt ihr beide vielleicht…”
    „Hast du getrunken, Chris Cochran?” verlangte sie zu wissen. „Was ist denn bloß in dich gefahren? Du hast doch erlebt, wie Bobby ist. Er ist immer noch ein
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