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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse
Autoren: KIMBERLY LANG
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seinen Jugendsünden konfrontiert wird.“
    Jetzt zeichnete sich blanke Wut auf Ethans Gesicht ab.
    „Und wann hattest du vorgehabt, mir von dieser Zeit in deinem Leben zu erzählen?“
    ‚Nie‘ schien ihr keine so gute Antwort zu sein, auch wenn sie ehrlich gewesen wäre. Aber Ethan wollte auch gar keine Antwort. Aufgebracht stieß er sich von der Wand ab und begann, im Büro auf- und abzulaufen.
    „Ich hätte das wissen müssen, bevor ich mich mit dir in der Öffentlichkeit zeige. Wenn die Zeitungen rausbekommen … dass ich mit einer ehemaligen Kriminellen ausgehe …“
    „Und wo liegt das Problem?“
    „Das Problem?“
    Fassungslos sah er sie an.
    „Du schämst dich, mit jemandem wie mir in der Öffentlichkeit gesehen zu werden?“ Ihr Magen schien sich umzudrehen.
    Ethans Augen funkelten vor Zorn, doch seine Worte trafen sie mit eiskalter Wucht. „Du hast mich belogen, Lily.“
    Und Ethan hasste Lügner, das hatte er Lily mehrfach gesagt. Das Gefühl der Übelkeit wurde immer stärker.
    „Nein, das stimmt nicht. Ich habe es dir bloß nicht erzählt.“
    Seine Gesichtsmuskeln zuckten vor Anspannung. „Auf Haarspalterei habe ich keine Lust. Und eine Unterlassungslüge ist schließlich auch eine Lüge, Lily.“
    „Und du fragst dich wirklich, warum ich es dir nicht erzählt habe? Du siehst doch, wie du gerade reagierst …“
    „Das steht mir auch zu. Du hast die ganze Zeit so getan, als hättest du dir niemals was zuschulden kommen lassen. Und das hier …“ Er deutete auf die Papiere. „… ist ja wohl die Höhe.“
    Bei seinen Worten rebellierte ihr Magen.
    „Ich verstehe das nicht. Ärgert es dich jetzt, dass ich eine Vergangenheit habe? Oder dass ich dir nicht davon erzählt habe?“
    „Beides“, schnappte er wütend. „Du bist nicht der Mensch, der du vorgegeben hast zu sein.“
    Festgenommen, verurteilt – und dem Klang seiner Stimme nach zu urteilen – kurz davor, hingerichtet zu werden. Dabei lag er völlig falsch.
    „Das hier …“, sie deutete auf ihr Strafregister, „… hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin. Ich bin ein anderer Mensch geworden.“
    „Nette Ausrede. Vielleicht solltest du in die Politik gehen.“
    Seine Worte trafen sie wie ein Schlag ins Gesicht.
    „Du glaubst also wirklich nicht, dass Menschen sich verändern können?“
    „Willst du mir damit sagen, dass du eines Morgens aufgewacht bist und dich einfach entschieden hast, ein neues Leben anzufangen?“
    Der Sarkasmus in seiner Stimme tat weh.
    „Es wäre schön gewesen, wenn das so einfach gewesen wäre. Aber es war sehr harte Arbeit.“
    Ethan sah sie an, als wäre sie ein ekelhaftes Insekt, das gerade über den Schreibtisch kroch. „Ich finde die Vorstellung ziemlich amüsant, dass die Entscheidung, das Gesetz nicht mehr zu brechen, harte Arbeit gewesen sein soll.“
    „Es ist schwieriger, als du denkst. Und ich bin sehr dankbar, dass Richter Harris mir eine Chance gegeben hat.“ Ganz im Gegensatz zu dir …
    „Ich wüsste nicht, was daran schwierig sein soll.“
    Mein Gott, warum verhöhnte er sie so? Hatte er denn kein bisschen Einfühlungsvermögen? „Nicht jeder hat das Glück, so aufzuwachsen wie du, Ethan.“
    „Arm zu sein ist keine Entschuldigung dafür, gegen das Gesetz zu verstoßen.“
    Als griffen kalte Finger nach ihr, so schienen die Schatten der Vergangenheit Lily einzuholen und in die Dunkelheit zu ziehen. Nein verdammt, jetzt bin ich so weit gekommen. Ich lasse mich nicht wieder runterziehen.
    „Deine Familie besteht aus Politikern, meine aus Verbrechern und Betrügern. Kriminalität war unser Weg zu überleben.“
    „Das macht deine Handlungen nicht weniger illegal.“
    Am liebsten hätte sie geschrien. Er wollte sie nicht verstehen.
    „Als ich aufwuchs, wusste ich nicht einmal, dass das, was mein Vater tat, illegal war. Erst als er das erste Mal fort war und das Jugendamt mich zu einer Pflegefamilie brachte, erfuhr ich, dass er etwas Verbotenes tat.“
    „Und trotzdem hast du selbst eine kriminelle Laufbahn eingeschlagen.“
    „Ich habe für Dad gearbeitet. Ich hatte keine Wahl, verstehst du? Und ganz ehrlich, ich hatte damals eine verdammte Wut auf die ganze Welt …“
    „Spar dir deine Argumente, Lily. Es ist ja wohl nicht allzu schwer, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Und da du dich für …“
    Wütend fuhr Lily dazwischen.
    „Ich wünschte, es wäre so einfach gewesen. Das war es aber nicht. Manche Dinge lassen sich nicht so klar zuordnen,
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