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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse
Autoren: KIMBERLY LANG
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Büro, um ihre Wasserflasche aufzufüllen und einen Moment durchzuatmen.
    Aber sie liebte ihren Job und jede einzelne Aufgabe, die er beinhaltete. Und sie liebte ihr neues Leben … und Ethan Marshall.
    Der Gedanke ließ sie innehalten. Bisher hatte sie es sich nicht eingestehen wollen. Aber das Gefühl, das sich nun in ihr ausbreitete, war gleichzeitig beängstigend und aufregend.
    Am besten, sie dachte gar nicht über Ethan nach. Sie sollte einfach nur den Moment genießen und nicht so viel Zeit damit verschwenden, über die Vergangenheit und die Zukunft nachzudenken. Schließlich waren die letzten Tage mit Abstand die glücklichsten Tage ihres ganzen Lebens gewesen.
    Energisch schüttelte sie den Kopf, als wollte sie den Gedanken abschütteln und schraubte die Wasserflasche wieder zu. Als sich die Tür leise öffnete und sie Ethan im Türrahmen stehen sah, machte ihr Herz einen Satz.
    „Hey! Das ist ja eine Überraschung. Ich wusste gar nicht, dass du heute kommst.“
    Er grüßte nicht zurück, sondern schloss nur die Tür hinter sich. Erst jetzt bemerkte Lily die steile Falte zwischen seinen Augenbrauen und seine angespannten Gesichtszüge. Irgendetwas stimmte nicht. Ob etwas passiert war?
    Jetzt verriegelte er auch noch die Tür und ließ die Jalousien an den Bürofenstern herunter. Normalerweise wäre Lily vor freudiger Erwartung in diesem Moment ganz heiß geworden. Doch Ethans merkwürdiger Gesichtsausdruck, den sie nicht deuten konnte, machte sie nervös.
    „Ist alles in Ordnung, Ethan?“
    „Wir müssen reden“, verkündete er mit einem grimmigen Unterton in der Stimme.
    Jetzt bekam sie es wirklich langsam mit der Angst zu tun. Bemüht, einen lockeren Tonfall anzuschlagen, versuchte sie, einen Witz zu machen und sagte: „Das ist doch normalerweise mein Text.“
    Ethan reagierte nicht.
    „Du weißt schon – die Mädels sind doch sonst immer diejenigen, die über alles reden wollen“, fuhr sie ein wenig verzweifelt fort.
    Doch ihr halbherziger Versuch, die Stimmung aufzulockern, scheiterte. Also lehnte Lily sich gegen den Schreibtisch und räusperte sich.
    „Gut, also, worüber willst du reden?“
    „Hierüber.“ Damit zog er einen zusammengerollten Stapel Papiere aus seiner Tasche und warf ihn auf den Schreibtisch.
    Lily griff nach den Papieren und erstarrte, als sie erkannte, was sie da in den Händen hielt.
    „Wo … wo hast du das her?“
    „Aus dem Jackson Bezirksgericht.“
    Jetzt wusste sie, was sein grimmiger Gesichtsausdruck zu bedeuten hatte.
    Du lieber Gott! Warum ausgerechnet jetzt?
    Ihre Vergangenheit hatte sie eingeholt. Ihr wurde gleichzeitig schwindelig und übel, und sie musste hart schlucken.
    „Diese Akten sind versiegelt.“
    Er lachte bitter.
    „Oh, ja, das sind sie. Aber das heißt nicht, dass es sie nicht gibt. Man muss nur die richtigen Leute kennen, um ranzukommen. Und meine Familie kennt jeden, wie du sicher schon registriert hast.“ Der eiskalte Unterton in seiner Stimme passte nicht zu der leichtfertigen Art, mit der er sprach. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, lehnte er sich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Gibt es etwas, was du dazu zu sagen hast?“, fragte er.
    Bitte hass mich nicht. Verzweifelt versuchte Lily, Ruhe zu bewahren.
    „Es ist schon sehr lange her.“
    Entrüstet und gleichzeitig überrascht hob Ethan die Augenbrauen.
    „Ist das alles, was du zu deiner Verteidigung zu sagen hast? Kein Leugnen, kein ‚Ich kann das erklären‘?“
    „Wie könnte ich es leugnen? Da steht es doch schwarz auf weiß. Und was Erklärungen angeht … Na ja, es gibt nicht viel zu erklären.“
    „Da kann ich dir nicht zustimmen.“
    Natürlich nicht.
    „Ich hatte eben eine schwierige Kindheit.“
    „Schwierig? Ist das alles?“
    Sie merkte, dass er seine Stimme kaum noch unter Kontrolle halten konnte.
    „Verdammt, Lily, gab es auch nur ein Gesetz, das du nicht gebrochen hast?“
    Geh am besten gar nicht darauf ein. Bleib ruhig.
    „Das ist alles lange her, und ich habe mein Leben jetzt im Griff.“
    „Und du hast bloß vergessen, es mir zu erzählen?“
    „Das ist nicht gerade ein Thema, über das ich mit jedem spreche. Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe. Und ich rede auch nicht gern drüber.“
    „Das ist keine Entschuldigung, mir die Wahrheit zu verheimlichen.“
    „Genau darum werden die Jugendakten eben versiegelt. Damit man die Chance hat, ein neues Leben anzufangen und nicht jeden Tag seines Erwachsenenlebens mit
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