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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse
Autoren: KIMBERLY LANG
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und schloss die Tür auf.
    Der Schmerz in Lily war so groß, dass sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Erschöpft ließ sie sich auf den Boden sinken und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen.
    Das geschieht mir nur recht. Wer Schlechtes getan hat in seinem Leben wird bestraft.
    Und sie hatte Menschen verletzt, betrogen und benutzt. Sie verdiente es nicht besser. Insgeheim hatte sie immer gewusst, dass dieser Tag kommen würde. Aber sie hätte nicht gedacht, dass das Karma so hart mit ihr ins Gericht gehen würde. Dass es ihr Liebe schenken würde, um sie ihr dann zur Strafe wieder wegzunehmen.
    Ihr Herz schien sich in ihrer Brust so sehr zusammenzukrampfen, dass sie kaum noch atmen konnte. Doch diesen Schmerz hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Es war nur fair, dass es ihr jetzt schlecht ging.
    Nach all der Freude und Hoffnung der letzten Tage wieder so hart auf dem Boden der Tatsachen zu landen, war furchtbar deprimierend.
    Aber immerhin hatte sie nicht alles verloren. Sie war lediglich wieder dort angelangt, wo sie gestanden hatte, bevor Ethan ihr über den Weg gelaufen war. Sie hatte immer noch ihren Job – oder zumindest hoffte sie, dass sie ihr wegen dieser Sache jetzt nicht kündigen würden. Sie hatte also immer noch einen Platz zum Leben. Und sie war meilenweit entfernt von Mississippi.
    Das alles waren immer noch Dinge, die ihr Leben lebenswert machten. Sie würde sich ab jetzt nur noch darauf konzentrieren. Ob sie das mit ihrem gebrochenen Herzen konnte, war eine andere Frage. Es wäre so schon schwierig, jemals über Ethan hinwegzukommen. Aber ausgerechnet hier auf Hill Chase? Wo sie alles an ihn erinnerte?
    Sie hätte sich niemals mit ihm einlassen sollen.
    „Du hattest recht, Bray.“
    Seit Stunden saß Ethan mit seinen Brüdern zusammen und trank einen Whiskey nach dem anderen. Das Pokerspiel, zu dem sie sich verabredet hatten, war längst beendet. Wie jedes Mal unterhielten sie sich über so ziemlich alles, ausgenommen Politik und Familie. Es gab schließlich unterhaltsamere Themen. Zum Beispiel Fußball, Filme und Autos. Normalerweise redeten sie auch über Frauen. Aber da die Sache mit Lily immer noch zu frisch war, mieden sie das Thema heute Abend.
    Um weit nach Mitternacht und mit mehr Alkohol im Blut, als er zugeben mochte, wurde es für Ethan immer schwieriger, seine Gedanken nicht in Richtung Lily wandern zu lassen. Irgendwann konnte er nicht mehr an sich halten und gab Brady resigniert recht.
    „Natürlich hatte ich recht“, antwortete dieser sofort. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und grinste. „In welchem Zusammenhang?“
    „Bei Lily.“
    Brady wurde ernst. „Ach so. Das tut mir wirklich leid. Aber wenigstens hast du es herausgefunden, bevor es zu spät war.“
    Das stimmte nicht unbedingt. Lilys Lügen hatten ihn sehr verletzt. Er war es gewohnt, dass man ihm in den Rücken fiel. Aber noch nie hatte ihm jemand das Messer an die Brust gesetzt.
    „Außerdem …“, fuhr Brady fort, „… haben die wenigen Reporter, die von dir und Lily Wind bekommen hatten, angenommen, dass es sich bloß um eine deiner unzähligen Affären handelt und nicht weiter geforscht. Der Schaden war nur minimal.“
    Minimal. Warum hatte er dann das starke Bedürfnis, sich auch heute Nacht wieder bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken?
    „Großvater lässt sie ihren Job weitermachen. Er findet, sie habe ihre Strafe bereits bekommen und eine zweite Chance verdient. Ich glaube allerdings immer noch nicht, dass das eine gute Entscheidung war“, murmelte Brady. „Er ist einfach zu gutmütig. Woher will er wissen, ob sie sich wirklich geändert hat? Wenn sie etwas im Haus stiehlt, oder …“
    Ethan zuckte mit den Schultern. „Ich verstehe ja nicht mal, warum sie überhaupt bleiben will.“
    „Mensch Jungs, vielleicht weiß sie einfach nicht, wo sie sonst hin soll.“ Finn seufzte und schüttelte den Kopf. „Und mich bezeichnet ihr ständig als Idioten. Dabei ist doch glasklar, warum sie hierbleibt. Manchmal frage ich mich wirklich, ob wir die gleichen Eltern haben.“
    Erstaunt wandte sich Ethan zu Finn um. „Was willst du denn, kleiner Bruder?“
    „Ich wollte nur mal klarstellen, wer hier der Idiot ist.“ Finn deutete auf Ethan. „Nämlich vor allem du. Brady hat eine Entschuldigung, weil er gerade Stress mit der Wahlkampagne hat. Aber du, Ethan? Du bist wirklich ein Idiot.“
    „Sieh dich lieber vor, was du sagst. Dein Lächeln wird in Hollywood nicht mehr viel wert sein,
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