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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse
Autoren: KIMBERLY LANG
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wenn dir die Vorderzähne fehlen.“
    Finn grinste. „Bist wohl ein bisschen empfindlich heute Abend, was? Tja, die Wahrheit tut eben weh.“
    Bevor Finn noch mehr Schaden anrichten konnte, fuhr Brady dazwischen. „Hast du irgendetwas Wertvolles zum Gespräch beizutragen, Finn? Oder hörst du dir nur gern selbst zu?“
    „Du, mein Lieber, der du doch so gern über den Tellerrand schaust, schaffst es in diesem Fall nicht, Lily zu begreifen. Während unser Ehrlichkeitsfanatiker Ethan sich gnadenlos selbst belügt. Seht ihr eigentlich die Ironie, die dahintersteckt?“
    Brady warf Ethan einen vielsagenden Blick zu. „Ich glaube, er hat zu viel Zeit in Hollywood verbracht. Er schafft es nicht mehr, hinter die Masken der Menschen zu schauen und ihre wahren Motive zu erkennen.“
    „Moment mal! Die Leute kommen nach Hollywood, um ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben.“ Finn lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und ganz gleich, wie oberflächlich die Leute in Hollywood auch sein mögen, bei uns bekommt jeder eine zweite Chance. Und eine dritte und vierte Chance, solange man sich wirklich anstrengt und bemüht. Leute wie ihr – das sind diejenigen, die in ihrer kleinkarierten Welt alles und jeden verurteilen, bevor sie einen Menschen überhaupt kennengelernt haben.“
    Ethan rieb sich mit der Hand über das Gesicht. „Also entweder bin ich betrunkener als ich dachte, oder dieser letzte Satz hat tatsächlich Sinn gemacht“, brummte er.
    „Weißt du, ich mag Lily. Und ganz ehrlich, alles, was du mir bisher von ihr erzählt hast, macht sie in meinen Augen nur sympathischer. Die Tatsache, dass sie auf Hill Chase bleiben will, zeigt außerdem, dass sie ziemlich mutig ist. Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist, dass sie sich mit dir eingelassen hat.“
    Statt zu antworten, warf Ethan mit dem Flaschendeckel nach seinem Bruder.
    Brady sprang ein, um Ethan zu verteidigen. „Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie Ethan angelogen hat.“
    Stirnrunzelnd sah Finn von einem zum anderen. „Hast du sie denn überhaupt direkt gefragt, ob sie eine kriminelle Vergangenheit hat, vor der sie davonläuft?“
    „Natürlich nicht. Wie hätte ich auch auf so eine Frage kommen sollen? Ich konnte ja nichts ahnen.“
    „Dann hat sie dich aber auch nicht angelogen.“
    Ethan seufzte. „So einfach ist das nicht …“
    „Ach nein? Was für eine interessante Aussage von jemandem, für den es sonst nur Schwarz oder Weiß gibt.“
    Brady räusperte sich. „Da hat unser Brüderchen ausnahmsweise mal recht.“
    „So was soll vorkommen“, erklärte Finn und stand auf, um sich zu strecken. „Und da mein Flug morgen schon sehr früh geht, werde ich mich an dieser Stelle ausklinken und ins Bett gehen.“ Er seufzte. „Schade, dass wir das Gespräch nicht schon früher angefangen haben. Dann hätte ich das Wissen, recht zu haben, noch mehr auskosten können.“
    Nachdem Finn den Raum verlassen hatte, schenkte Brady ihnen noch eine Runde ein.
    „Er hat wirklich nicht ganz unrecht“, bemerkte Ethan leise und eher zu sich selbst.
    „Ich weiß. Ich bin allerdings überrascht, dass du es auch gemerkt hast.“
    Brady schwieg einen Moment.
    „Liebst du sie?“, fragte er dann.
    „ Was? “
    „Du hast mich schon verstanden.“
    „Ich vermisse sie“, gestand er, um nicht direkt antworten zu müssen.
    „So wie ich dich und dein Temperament kenne, hast du sicher einige Dinge zu ihr gesagt, für die du dich entschuldigen solltest.“
    Das stimmte. In seinem Zorn war er sehr verletzend gewesen. Aber es gab noch andere Gründe, warum er sich entschuldigen sollte.
    „Meinst du, ich sollte?“
    „Wenn die Alternative ist, dass du dich bis ins Koma trinkst und dich schlecht fühlst, dann ja.“
    „Und soll ich einfach so tun, als ob das alles nie passiert ist?“
    „Wenn du dir sicher bist, dass es in ihrer Vergangenheit nichts gibt, womit du nicht klarkommen würdest, ja. Aber sie muss bereit sein, dir in jeder Hinsicht reinen Wein einzuschenken, damit du – und wir – uns auf den Fall vorbereiten können, dass die Presse diese Dinge herausbekommen könnte.“
    Ethan ließ seinen Kopf in den Nacken fallen und schloss die Augen. Noch vor ein paar Wochen wäre ihm das, was Brady da gerade gesagt hatte, völlig verrückt vorgekommen. Aber da hatte er Lily auch noch nicht gekannt.
    Und Lily hatte seine Welt auf den Kopf gestellt.
    Es war unglaublich, wie wenig sich in ihrem Umfeld verändert hatte,
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