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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse
Autoren: KIMBERLY LANG
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Nachricht sofort.
    Als hätte Brady seine Reaktion geahnt, schickt er gleich darauf noch eine zweite Nachricht.
    Unsere Großeltern bringen dich um, wenn du nicht auftauchst.
    Herrje, Brady schaffte es immer wieder, ihn unter Druck zu setzen. Mit einem Mal verspürte Ethan das Bedürfnis, Finn in Kalifornien zu besuchen. An Finn wurden keine Erwartungen gestellt. Er musste sich nicht vor potenziellen Spendern und Wählern verstellen und glückliche Familie spielen. Ethan beneidete ihn darum. Andererseits war er auch zu jung, um zu verstehen, was innerhalb der Familie vorging.
    Ohne weiter nachzudenken, löschte er auch die zweite Nachricht und steckte das Handy zurück in die Tasche. Das Unangenehme ignorieren und so tun, als würde es nicht existieren, und gleichzeitig ein fröhliches Gesicht machen, das waren die Marshalls.
    Und er war nun einmal ein Marshall. Jedenfalls versuchten seine Leute, ihn immer wieder daran zu erinnern.
    Andererseits …
    Er zog das Handy wieder aus der Tasche und schickte Brady eine kurze Nachricht mit nur einem einzigen Wort: Nein.
    Zwei Stunden später fühlte sich Lily wie der größte Idiot. Nicht wegen ihrer kleinen Schwärmerei. Damit kam sie zurecht. Es war etwas peinlich, aber nicht übermäßig beschämend.
    Beschämend hingegen war ihre Überreaktion gewesen. Sie hatte Ethans unschuldiges Verhalten komplett auf sich bezogen, ihre ganzen Ängste auf ihn projiziert. Dabei war Ethan nichts weiter als ein netter Typ, der ihr ein paar ganz normale Fragen gestellt hatte.
    Während Tinker vom Schmied neue Eisen bekam, hatte sie beobachtet, wie er durch den Stall gewandert war und mit jedem, der ihm über den Weg lief, einen kleinen Plausch gehalten hatte. Vom Stallmeister Ray bis zum Futterlieferanten, der ihnen regelmäßig frisches Heu und Kraftfutter brachte. Wenig später sah sie, wie Ethan mit einem ausgefransten Stück Seil liebevoll mit den Stallkatzen spielte.
    Sie hatte sich wirklich wie ein kleines Scheusal aufgeführt. Der Gedanke verursachte ihr leichte Kopfschmerzen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es erst zwei Uhr nachmittags war. Dieser furchtbare Tag wollte einfach kein Ende nehmen. Sie brauchte dringend Aspirin.
    Heute war Lily besonders dankbar dafür, dass sie direkt auf dem Anwesen wohnte. Ein paar Minuten allein in ihrem Zimmer würden ihr helfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Als ob es an diesem Tag nicht bereits genug Aufregung gegeben hätte, lief sie Ethan vor ihrer Wohnung schon wieder über den Weg. Verdammt, das Marshall-Anwesen hatte fast die Größe ihrer kleinen Heimatstadt, warum musste er immer vor ihr stehen, wenn sie sich einmal umdrehte?
    Bemüht, nicht allzu verkrampft zu wirken, nickte Lily ihm lässig im Vorbeigehen zu. Zwei Stufen auf einmal nehmend sprang sie die Treppe hoch und blieb am letzten Absatz mit dem Fuß an einer Stufe hängen. Instinktiv griff sie nach dem Geländer, schaffte es jedoch nicht, den Sturz noch abzufangen. Der Schmerz, der durch ihr Knie fuhr, ließ sie Sterne sehen. Als ob das nicht reichte, stieß sie sich zu guter Letzt auch noch den Kopf am Geländer, was dazu führte, dass ihr obendrein noch schwarz vor Augen wurde.
    Wie aus dem Nichts wurde sie von zwei kräftigen Armen gepackt und hochgehoben. Schlimmer konnte dieser Tag nun wirklich nicht enden.
    Ethan musterte sie besorgt.
    „Bist du ok?“
    „Ja … ich war nur etwas tollpatschig.“
    Seine plötzliche Nähe machte sie noch benommener, als sie es ohnehin schon war.
    „Komm, gib mir den Schlüssel, wir sehen uns deine Verletzungen drinnen an.“
    „Ist schon in Ordnung“, protestierte sie schwach. Doch er presste sie fest an seinen Oberkörper, diesen muskulösen Oberkörper, der sich sogar noch besser anfühlte als er aussah. Tief inhalierte sie seinen Duft. Er roch nach Sonne, Mann und Seife, eine perfekte Mischung. Ihre Wangen brannten, und sie war nicht sicher, ob es an der Wärme seiner Haut oder ihrem plötzlich beschleunigten Puls lag.
    Leichtfüßig, als würde sie nichts wiegen, erklomm er die restlichen Stufen zu ihrem Apartment, schloss die Tür mit dem Schlüssel auf, den sie umständlich aus ihrer Tasche gezogen hatte, und ließ sie auf ihr Bett sinken. Fürsorglich legte er ihr ein paar Kissen in den Nacken, sodass sie sich bequem anlehnen konnte. Lilys Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    „Es ist wirklich nur eine kleine Beule an der Stirn. Sonst geht’s mir gut.“
    Tatsächlich fühlte sie sich schon ein wenig mitgenommen,
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