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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse
Autoren: KIMBERLY LANG
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Lily hasste es, wenn jemand sie nach ihrer Vergangenheit fragte. Es würde nur weitere Fragen aufwerfen.
    „Mississippi.“
    „Ah, daher dein Akzent. Und woher genau?“
    Sie versuchte, gleichgültig zu klingen, und gab ihm eine ihrer Standardantworten. „Ach, wir sind viel umgezogen. Ich kann gar nicht sagen, wo ich die meiste Zeit gelebt habe.“
    „Und was bringt dich jetzt nach Virginia?“
    Weiter bin ich nicht gekommen. Mir ist unterwegs das Geld ausgegangen. Lily wurde übel und sie musste schlucken, um ihrer Stimme einen leichtfertigen Klang zu verleihen.
    „Ich wollte einfach mal was Neues sehen.“
    „Das muss ganz schön hart sein, so weit weg von deiner Familie zu leben.“
    Sie unterdrückte ein verächtliches Schnauben. So würde er es vielleicht empfinden. „Da kann man eben nichts machen. Ich komm’ schon klar.“
    „Gloria meinte, du wohnst in dem Apartment gegenüber vom Stall?“
    Konzentrier dich einfach weiter auf deine Arbeit. Vielleicht versteht er den Wink mit dem Zaunpfahl.
    „Mhm.“
    „Und gefällt es dir hier auf Hill Chase?“
    Ethans wachsende Ungeduld angesichts ihrer einsilbigen Antworten war nicht zu überhören. Doch sie konnte nicht mehr. Diese Fragerei musste sofort aufhören.
    „Ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber warum stellst du mir all diese Fragen?“
    Überrascht sah er sie an. Sofort bereute sie ihren scharfen Ton.
    „Vielleicht will ich einfach nur nett sein?“
    Dann geh mir bitte nicht auf die Nerven.
    „Warum?“
    „Weil ich ein netter Typ bin. Ist das ein Problem für dich?“
    Ja, ein großes Problem sogar.
    „Mir ist klar, dass unser Kennenlernen etwas unangenehm war. Aber deshalb musst du dich jetzt nicht verpflichtet fühlen, besonders nett zu mir zu sein. Ich bin nur eine eurer Pferdepflegerinnen, ok?“
    Für einen Moment schwieg Ethan. War sie zu weit gegangen? Schließlich nickte er.
    „Gut, dann lasse ich dich jetzt in Ruhe.“
    „Danke.“
    Ohne ein weiteres Wort griff Lily sich die leere Schubkarre und schob sie nach draußen. Während sie durch die Stallgasse ging, spürte sie Ethans Blick in ihrem Nacken. Als sie vor dem Stallgebäude angelangt war, ließ sie die Schubkarre fallen und lehnte sich erschöpft gegen die Wand.
    Sie war furchtbar unfreundlich zum Enkel ihres Chefs gewesen, doch sie hatte nicht anders gekonnt. Sie wusste selbst nicht, warum sie so sensibel reagiert hatte. Schließlich wurden ihr diese Fragen ständig gestellt. Bis jetzt hatte sie es immer geschafft, sich ein paar Antworten auszudenken. Nur war es diesmal nicht irgendwer, der sie ausgefragt hatte, sondern Ethan Marshall. Und das machte das Ganze um einiges schwieriger.
    Resigniert lehnte sie den Kopf gegen die Wand. Ihre kleine Schwärmerei war alles andere als harmlos.
    Zum Glück würde Ethan nicht mehr lange auf Hill Chase sein. Und die nächsten Tage würde sie schon irgendwie überstehen. Und wenn sie ihm das nächste Mal über den Weg lief, würde sie sich und die Situation besser unter Kontrolle haben. Ganz sicher.
    Ethan sah Lily nach, bis sie um die Ecke gebogen war. Ihre Schultern wirkten so angespannt, dass sie schmerzen mussten. Sie hatte sich aufgeführt, als hätte er sie über ihre intimsten Geheimnisse ausgefragt. Seufzend sah er Tinker an.
    „Weißt du, was mit Lily los ist?“
    Das Pferd rollte mit den Augen.
    Offensichtlich wollte sie nicht reden. Er kannte das Gefühl, wenn jemand versuchte, einen auszuhorchen. Nur dass bisher immer er derjenige gewesen war, von dem die Leute alles wissen wollten.
    Wahrscheinlich sollte er sie einfach in Ruhe lassen, ihre Privatsphäre respektieren und die Erinnerung an diese großen braunen Augen verdrängen.
    Ziemlich unwahrscheinlich, dass er das hinbekommen würde, da der bloße Gedanke an sie ihn schon ganz kribbelig machte. Außerdem dachte er gern an sie. Etwas an Lilys erfrischender Leichtigkeit faszinierte ihn. Im Gegensatz zu den aufgestylten Frauen des Country Clubs, die seine Großmutter ihm ständig vorstellte, wirkte Lily authentisch. Und was sein Geld und seinen Status anging, so schien Lily davon vollkommen unbeeindruckt – im Gegensatz zu seinen Bewunderinnen. Sie war anders und eine Herausforderung. Das waren gleich zwei Dinge, denen er kaum widerstehen konnte.
    Das Telefon in seiner Hosentasche vibrierte und riss ihn aus seinen Gedanken.
    Dein Auftritt bei der Benefizveranstaltung am Samstag ist gefragt. Schwarze Krawatte bitte.
    Ihr könnt mich mal, dachte er und löschte die
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