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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche
Autoren: Monica Davis
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aber sie kippten nicht um.
    »So«, sagte er resolut, »jetzt quatschen wir noch ein wenig und sehen uns den gigantischen Sternenhimmel an.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du romantisch veranlagt bist.« Grinsend kuschelte sie sich in seine Armbeuge, legte eine Hand auf seine Brust und schaute zum schwarzen Himmel auf. Durch die Palmblätter funkelten Milliarden Sterne wie Diamanten.
    Ob sie spürte, wie wild sein Herz schlug?
    Anstatt dem Himmel Beachtung zu schenken, musterte er Gingers schönes Gesicht: ihre schmal gezupften Brauen, die gerade Nase und ihren sündhaft geschwungenen Mund. Im fahlen Licht, das von der Promenade zu ihnen herüberleuchtete, wirkte ihr Gesicht fast so weiß wie das einer Porzellanpuppe.
    Er nahm all seinen Mut zusammen, hob den Kopf und küsste ihre vollen Lippen.
    Ginger riss die Augen auf und starrte ihn an, versteifte sich in seinen Armen.
    Bitte, was war denn nur los mit ihr?
    In seiner Verzweiflung küsste er sie einfach weiter, bis sie sich entspannte und scheu die Zärtlichkeiten erwiderte.
    Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Doch warum verhielt sich ein Vamp wie sie derart schüchtern? Das passte nicht zusammen. Ob sie ihn womöglich gar nicht so sehr mochte, wie er glaubte?
    Mit sanftem Druck gegen seine Brust löste sie sich von ihm und schlug die Augen nieder. »Ich weiß nicht, ob ich dir das geben kann, was du möchtest.«
    Scheiße, so sollte das nicht ablaufen! »Willst du mich nicht, weil ich kein Magier bin?«
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf.
    Okay, woran lag es dann? »Hattest du schon mal eine richtige Beziehung?«
    »Nein. Wenn ich Sex wollte, war das eine einmalige Sache. Ich hab den Typen danach nie wieder gesehen.«
    Sein Magen zog sich zusammen. Warum geriet er immer an die falschen Frauen? Nicht, dass er bisher viele gehabt hätte, aber irgendwie schien er kein Glück in dieser Hinsicht zu haben. »Dann hab bitte niemals Sex mit mir, denn ich möchte dich noch öfter sehen.«
    Grinsend gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. »Es liegt nicht an dir. Mir fehlt einfach die dickste Säule, die man für eine Beziehung braucht: Vertrauen. Und …« Sie sog die Luft ein. »Ich möchte es ja so sehr, aber ich habe Angst.«
    »Hat dich mal jemand schwer enttäuscht?«
    »Na ja, sagen wir: Es lief in meinem Leben nicht immer alles rosig ab. Da gibt’s ein paar Sachen, die ich lieber vergessen möchte.«
    »Falls du mal drüber reden magst …« Er würde alles tun, um ihr Herz zu erobern und ihr Vertrauen zu gewinnen.
    »Vielleicht mache ich das tatsächlich einmal. Du bist ein lieber Kerl, Connor. Wenn du uns ein bisschen mehr Zeit geben kannst, werde ich mich anstrengen.«
    Gut, dass sie ihn nicht als »nett« bezeichnet hatte. »Ich gebe dir alle Zeit der Welt.«
    Seufzend kuschelte sie sich wieder an ihn. »Ich fühle mich wohl mit dir. Das ist mir bisher noch bei keinem Mann passiert.«
    Das waren schon eher Worte, die er hören wollte.
    Zu seinem Leidwesen wechselte sie das Thema. »Wieso hast du deinem Vater nicht gesagt, dass du die Gabe deiner Mom geerbt hast?«
    »Dad hatte genug Aufregung für einen Tag. Ich habe letzte Woche versucht, ihn über Mom auszuhorchen, ob sie irgendwie besonders war, aber ich glaube, er weiß nicht, wer sie wirklich war. Vielleicht sollte ich es dabei belassen.«
    »Hm.«
    Er wollte nicht, dass ihnen der Gesprächsstoff ausging und fragte: »Wie geht es denn jetzt bei Lavender weiter? Zuletzt hast du mir erzählt, ihr wolltet Solomons Geist irgendwie einfangen.«
    Sie hob den Kopf und schaute ihn aus großen Augen an. »Stell dir vor, er war nicht mehr im Haus.«
    »Dann ist er … ins Jenseits gewechselt, oder wie man das nennt?«
    »Möglich. Allerdings gibt es weitere seltsame Vorkommnisse, was ihn betrifft. Er hatte mehrere Konten mit großen Summen darauf, die wohl von seinen Flaschengeist-Verkäufen stammten. Alles Geld war von heute auf morgen weg und wir wissen nicht, wer dahintersteckt.«
    »Das ist tatsächlich sehr mysteriös.« Angeblich hatte Solomon weder Verwandte noch Freunde.
    »Magst du mich bei den Nachforschungen unterstützen? Du hast doch noch ein paar Wochen Semesterferien, oder?«
    Er nickte. »Das klingt nach einem spannenden Abenteuer. Bin dabei.« Zwar hatte er von Abenteuern gerade genug, aber er würde sich darauf einlassen. Vielleicht würde er bei dieser Aktion Ginger endlich ganz für sich gewinnen.

Epilog:

    Er öffnete die Augen, atmete tief ein und setzte sich auf. Wer war er? Wo war er?
    Er
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