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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche
Autoren: Monica Davis
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ertragen. »Ich danke dir.« Julie war so froh, dass sie mit ihrem Geheimnis nicht allein war.
    »Das ist meine Pflicht.« Er zuckte mit den Schultern. »Dennoch müssen wir den Unfall anzeigen.«
    »Und was soll ich erzählen? Dass mein Dschinn angegriffen wurde?« Julie holte ein Taschentuch aus ihrem Nachttisch und schnäuzte sich. »Außerdem glaube ich nicht, dass es Joshs Absicht war, Nick zu verletzen. Es war wirklich nur ein unglücklicher Unfall.«
    »Und was ist mit Josh? Wenn Nick in der Schule antanzt, wird er Fragen stellen.«
    »Falls er es überhaupt schafft.« Vehement hielt sie neue Tränen zurück. Sie wollte sich nicht ausmalen, Nick zu verlieren, und am allerwenigsten wollte sie jetzt an Josh denken.
    »Oder Mr. Solomon«, setzte Con hinzu. »Er hat Nick und viele andere Jungen entführt!«
    »Die Polizei hatte damals schon Mrs. Warren keinen Glauben geschenkt, was meinst du was sie denken, wenn du ihnen erzählst, Solomon war ein Zauberer? Ich wünschte ja selbst, etwas tun zu können.«
    Seufzend stand Connor auf und fuhr sich durch sein schwarzes Haar. »Okay, ich muss auch erst Mal eine Nacht drüber schlafen. Im Moment ist das alles noch so unwirklich.« Er wünschte Julie eine gute Nacht und verschwand in sein Zimmer.
    Eine gute Nacht würde sie bestimmt nicht haben. Wahrscheinlich würde sie kein Auge zumachen. Dennoch löschte sie das Licht und kuschelte sich ins Kissen. Nicks Flasche ließ sie dabei niemals los. Sie fühlte sich ungewohnt kalt an. Ob er darin fror? Ein bisschen Wärme würde ihm sicher nicht schaden, befand sie, und zog die Decke höher. Julie hatte einfach das Gefühl, dass es ihm guttun würde und ihr auch.
     
    ***
     
    »Na, Schlafmütze, ist alles okay mit dir?«
    Als Julie Moms Stimme hörte, schlug sie die Augen auf. »Hm?«
    »Es ist bereits nach zehn, so lange schläfst du selbst am Wochenende nicht.«
    Schlagartig fiel ihr alles wieder ein und ihr Herz begann zu rasen. Nick!
    Die Flasche lag neben ihr unter der Decke und fühlte sich warm an. Julie hatte sie die ganze Nacht nicht losgelassen und musste irgendwann eingeschlafen sein.
    Sie blinzelte. »Ähm, ich hab bloß leichtes Kopfweh.« Das stimmte sogar. Hinter ihren Schläfen pochte es. »Und ein bisschen Bauchweh.« Das war geflunkert, aber sie wollte das Zimmer heute nicht verlassen.
    Ihre Mutter musterte sie skeptisch. »Hast du was getrunken?«
    »Natürlich.«
    »Julie!«
    Darauf fiel Mom immer wieder rein. »Keinen Alkohol, nur Limo.« Aber irgendetwas war in der Limonade gewesen, hatte Nick das nicht erwähnt?
    Julie umklammerte die Flasche unter ihrer Zudecke fester. Ob sich die Wunde bereits geschlossen hatte? Durfte sie ihn herauslassen?
    »Na gut, ruh dich aus, damit du für die Schule wieder fit bist. Ich mach dir heute Mittag eine Hühnerbrühe.« Bevor sie das Zimmer verließ, sagte sie noch: »Ich habe übrigens Mr. Mitchell angerufen. Er kann Connors Fenster austauschen und kommt tatsächlich heute noch vorbei.«
    Mr. Mitchell gehörte zu den Nachbarn, die gerne Moms Gemüsesäfte kauften. Er arbeitete in einer Fensterbaufirma. »Das ist sehr nett von ihm.«
    Kurz darauf kam Connor herein, der hinter sich absperrte. Er sah so müde aus, wie sie sich fühlte. In der Hand balancierte er einen Kleiderstapel. Julie erkannte eine Jogginghose und T-Shirts.
    »Für Nick«, sagte er und setzte sich zu ihr aufs Bett. Die Kleidung legte er daneben. »Oder hatte ich einen verrückten Traum?«
    »Keinen Traum.« Sie zog die Flasche hervor. »Ob ich ihn rausholen soll? Mir wäre es lieber, du bist dabei.« Am Nachmittag würde Con wieder nach New York ins College fahren.
    »Okay.« Er hielt den Blick fest auf die Flasche gerichtet, während Julie ein Stück wegrutschte, um Platz zu machen. Dann öffnete sie den Verschluss.
    Sofort strömte blauer Rauch heraus und ihr Herz klopfte schneller. Das war ein gutes Zeichen, oder?
    Auf der anderen Bettseite materialisierte sich Nick. Er lag auf dem Rücken, die Augen geschlossen, und bewegte sich nicht.
    »Nick?«, flüsterte sie. Sein Gesicht war so weiß wie ihr Laken.
    Als er plötzlich nach Luft schnappte und sich aufrichtete, stieß Julie einen leisen Schrei aus.
    Nick presste die Hände auf sein blutverschmiertes T-Shirt und schaute schwer atmend an sich herunter. Das Blut schien getrocknet zu sein, denn es sah braun aus.
    Con war sofort bei ihm. »Es ist alles okay. Lass mich mal sehen.« Während er den verkrusteten Stoff anhob, ließ sich Nick
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