Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche
Autoren: Monica Davis
Vom Netzwerk:
fragte er leise.
    »Bin hellwach.«
    Seufzend setzte er sich zu ihr an die Bettkante. »Ich hatte in Emmas Haus viel Zeit, um über alles nachzudenken.«
    »Was genau meinst du?« Julie richtete sich auf, damit sie sich neben ihn hocken konnte.
    »Über mein Leben als Dschinn, über …« Er drehte den Kopf und sah sie an. »… uns.«
    Julie schluckte, als er ihre Hand nahm. Was kam nun? Wollte er sie verlassen? Er machte so einen ernsten Eindruck, das erkannte sie selbst in der Düsternis des Zimmers.
    »Erst habe ich gedacht, ich kann nicht schlafen, weil die Flasche mich zurückruft«, fuhr er fort, wobei er mit dem Daumen über ihren Handrücken strich. »Ich hatte so einen inneren Drang, unbedingt herkommen zu müssen. Doch als ich hier war und dich sah, wusste ich, dass nicht die Flasche mich gerufen hatte.«
    »Nicht?« Ihr Atem stockte, und sie konnte Nick einfach nur anstarren.
    Er senkte den Blick und sagte leise: »Ich bin deinetwegen gekommen. Ich habe dich vermisst.«
    Erleichtert atmete sie auf. »Ich habe dich auch vermisst. Und wie.« Sie legte die Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. Dabei schmiegte sie ihr Gesicht in seine Halsbeuge. »Wir sind schon ein seltsames Gespann, oder?«
    »Hm. Herrin und Dschinn«, antwortete er und streichelte über ihren Rücken.
    Lächelnd hob sie den Kopf. »Nein. Nick und Julie.«
    »Das wäre schön.« Er ließ seine Hände höher gleiten, bis seine Finger in ihr Haar fuhren. »Ich glaube, es gibt einen Weg, dass ich wieder ein Mensch werden kann.«
    »Wie?« Ihr Puls klopfte so laut in den Ohren, dass sie Nick kaum verstand. Er wusste eine Lösung? Gab es einen Gegenzauber?
    »Das weiß ich noch nicht genau. Ich weiß nur, dass die Antworten auf all meine Fragen irgendwo im Magiernet und in Solomons Mailkorrespondenz liegen.«
    »Dann lass uns gleich nachsehen!« Sie sprang auf, doch Nick hielt ihre Hand fest, sodass sie wieder neben ihn sank.
    »Mir ist dieses blöde Passwort noch nicht eingefallen.«
    Sanft fuhr sie ihm durchs Haar. »Diese Erinnerung wird auch noch zurückkommen. Ganz bestimmt.«
    »Hoffentlich. Denn ich würde so gerne, also … nur wenn du auch willst …« Er machte eine kurze Pause und sagte: »Ich wünschte, ich wäre normal und du meine Freundin.«
    Obwohl Julie genau wusste, worauf er hinauswollte, wisperte sie: »Aber ich bin doch deine Freundin.«
    »Ich meine keine Kumpelfreundin.« Er rutschte noch näher, sodass sich ihre Oberschenkel berührten, und beugte sich zu ihr. »Ich möchte eine Freundin, mit der ich das hier machen kann.« Er ließ die Lippen über ihre Wange gleiten, bis zu ihrem Mund. Vorsichtig küsste er Julie, so sanft und zurückhaltend, dass sie einfach seinen Kopf packte und ihm einen festen Kuss gab.
    Daraufhin entwich ihm ein Keuchen, was ihr ungemein gefiel. Er sollte nicht glauben, dass sie so zugeknöpft war, wie alle dachten. Sie wollte das alles eben nur mit jemandem teilen, den sie liebte. Mit Josh hätte sie das geteilt, obwohl sie seine forsche Art ein wenig erschreckt hatte. Doch jetzt gab es Nick, der ganz anders war als Josh, viel zärtlicher, zuvorkommender und in jeder Beziehung ein wahrer Gentleman. Er war ein Traumprinz wie aus dem Bilderbuch. Ein verwunschener Prinz. Ob Julie ihn retten konnte?
    Sich zu wünschen, er wäre ein Mensch, ging nicht, hatte er gemeint. Was, wenn es doch klappte?
    Sie war versucht, es auszuprobieren, als sich plötzlich seine Hand an ihre Taille legte und nach oben wanderte.
    Die Berührung schien sie durch den Stoff hindurch zu verbrennen. Julie spürte, dass Nick mehr wollte, viel, viel mehr, doch er schlüpfte nur zu ihr unter die Decke, drückte Julie sanft zurück und kuschelte sich von hinten an sie.
    »Wir werden eine Lösung finden.« Sie ergriff seine Hand, die an ihrem Bauch lag, drückte sie an ihre Brust und genoss Nicks großen warmen Körper so dicht an ihren geschmiegt. Auf diese Weise miteinander verbunden, blieben sie liegen und redeten und überlegten, was sie tun könnten, welche Möglichkeiten es gab, bis sie eingeschlafen waren.
     
    ***
     
    »Aufstehen!«, rief Mom vom Flur aus und klopfte wie jeden Morgen an ihre Tür.
    Scheiß Schule,
dachte Julie, ohne die Augen aufzumachen, und rief: »Bin wach!«
    Da erst fühlte sie, dass sie nicht allein war. Etwas stupste an ihren Fuß. Schnell drehte sie sich um und starrte Nick an, der sie müde anblinzelte. Wie süß er so verschlafen und zerzaust aussah.
    Als sich plötzlich die Tür einen Spalt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher