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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche
Autoren: Monica Davis
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Reaktionen. Die meiste Zeit glaubte sie, ein melancholisches Lächeln zu erblicken.
    Als James Bond mit seinem silberfarbenen Aston Martin davonraste, sagte Nick begeistert: »Sieh dir diesen Wagen an! Was für ein flottes Geschoss.« Auch die Erfindungen und Waffen fand er total super.
    Julie konnte über den alten Schinken nur schmunzeln, freute sich jedoch, weil Nick sich freute. Daher kuschelte sie sich in die Kissen und konzentrierte sich ebenfalls auf den Film. Es war schon ewig her, dass sie ihn sich mit ihren Eltern angesehen hatte.
    Als die berühmte Szene kam, in dem Bond die tote Frau entdeckte, sagte Julie: »Keiner erstickt, wenn er mit Goldfarbe angemalt wird, das ist Quatsch. Vielleicht überhitzt man und bekommt Kreislaufprobleme, aber …«
    Als Nick nichts erwiderte, schaute sie auf den Boden. Tief war er in sein Kissen gesunken und schien eingeschlafen zu sein. Im flackernden Schein des Fernsehers erkannte sie ein Schimmern unter seinen Wimpern und ihr Herz wurde schwer. Ihr letzter Wunsch kam ihr plötzlich in den Sinn. Ob sie sich wünschen sollte, dass er sich nicht mehr an sein früheres Leben erinnerte? Doch wäre es fair, ihm auch die schönen Gedanken daran zu nehmen?
    Sie schaltete mit der Fernbedienung den DVD-Spieler und das Fernsehgerät ab, sodass Dunkelheit sie umhüllte.
    »Julie?«, murmelte Nick.
    »Ich bin hier. Schlaf gut.« Sie legte sich auf den Bauch und ließ ihren Arm nach unten hängen.
    Nick ergriff ihre Hand. »Du auch.«
    Er war so menschlich, dass es schmerzte. Und Julie wusste, was dieses sehnsuchtsvolle Ziehen hinter ihrem Brustbein bedeutete.
     

Kapitel 11 – Abschied
     
    »Hey, Nicky, jetzt geiz mal nicht so mit deinen Zauberkünsten. Kannst du mir nicht auch ein Auto herbeiwünschen?«
    »Martin«, sagte Julie gedehnt und blickte über die Schulter auf den Rücksitz. »A kann er nicht, wie du weißt. Und B hat er das Auto gekauft, ob du es glaubst, oder nicht.«
    Julie hatte ihren Kumpel am Morgen angerufen, um ihm auszurichten, dass er mit ihnen zur Schule fahren konnte, woraufhin sie ihn von Zuhause abgeholt hatten. Martin wohnte nur zwei Bushaltestellen entfernt, weshalb das für Nick kein Umweg gewesen war.
    »Gekauft, natürlich.« Interessiert beugte Martin sich vor. »Kannst du mir auch Kohle …«
    »Nein.« Nick lachte. Julies Freund war eine Nervensäge, aber Nick mochte ihn trotzdem.
    Als er den Wagen auf den großen Parkplatz der Tottenville High lenkte, trafen auch die Schulbusse ein. Vorsichtig fuhr er an ihnen vorbei und stellte sich in die nächste freie Bucht. Es war die, in der Casanova gestern sein Auto geparkt hatte.
    Martin hinter ihnen kicherte. »Sieh mal an, wer da mit dem Bus fahren musste.«
    Nick stellte den Motor ab und schaute aus dem Fenster. Josh, der an ihnen vorbeilief, warf wütende Blicke in ihre Richtung.
    »Ob er ahnt, dass du für die kaputten Reifen verantwortlich bist?«, fragte Martin.
    Nick zuckte mit den Schultern. »Wie soll das gehen? Wir saßen doch im Bus.«
    »Solange du nichts sagst«, warf Julie ein und warf düstere Blicke auf Martin.
    »Hey, meine Lippen sind versiegelt, ich schwör.« Er wuschelte durch Nicks Haare, woraufhin Julie die Augen verdrehte, und öffnete die Tür. »Ich steig schon mal aus, um mir die Karre noch mal genau anzusehen. Ihr beiden könnt ja solange …«
    Julies Todesblick schoss Martin endgültig ab, sodass er grinsend den Wagen verließ.
    Sie blieb mit Nick im Auto. »Mist, wir brauchen einen Schülerparkausweis, sonst dürfen wir hier nicht stehen bleiben.«
    »Wie sieht der aus?«
    Sie deutete auf den roten Van, der neben ihnen stand. Am Rückspiegel hing eine Karte. »Den muss man erst beantragen.«
    Nick stieg kurz aus, um den Ausweis zu mustern.
    »Schülerparkausweis, kommt sofort«, sagte er beim Einsteigen schmunzelnd und holte zwischen ihren Sitzen seinen Rucksack hervor, aus dem er ein Blockblatt zog.
    Skeptisch hob Julie die Brauen. »Willst du jetzt einen basteln?«
    »Jipp, aber auf meine Weise.« Er schnippte, und das Papierstück sah aus wie ein echter Parkausweis, samt Kennzeichen und Schulstempel. »Ist mir doch gut gelungen.« Stolz befestigte er ihn am Rückspiegel.
    »Ja, du Angeber. Geht’s langsam besser mit dem Zaubern?«
    »Scheint, als ob Übung tatsächlich den Meister macht.« Beim Wort »Meister« fiel ihm etwas ein. »Hast du dir schon mal Gedanken über deinen letzten Wunsch gemacht?«
    Sie senkte den Blick. »In den letzten Tagen ist so viel passiert,
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