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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier
Autoren: Michael Scott
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hatte Flamel wohl benutzt?
    Plötzlich heulten mehrere Sirenen durch die Nacht. Machiavelli drückte den Knopf für den elektrischen Fensterheber und die getönte Scheibe senkte sich mit leisem Sirren ab. Frische Nachtluft strömte in den Wagen. In der Ferne, über den Dächern auf der anderen Seite des Place du Tertre, tauchten die Lampen um Sacré-Cœur den beeindruckenden Kuppelbau wie immer in grellweißes Licht. Doch nun blinkten auch rote Lampen, die Alarm anzeigten, um die Kirche herum auf.
    Dort also.
    Machiavellis Lächeln war grausam. Er öffnete ein Programm auf seinem Laptop und wartete, während die Festplatte surrte. Enter Password . Seine Finger flogen nur so über die Tastatur, als er eintippte: Discorsi sopra la prima deca di Tito Livio . Kein Mensch würde dieses Passwort je knacken. Es war der Titel eines seiner weniger bekannten Bücher.
    Ein Textdokument erschien auf dem Bildschirm. Es war in einer Kombination aus Latein, Griechisch und Italienisch geschrieben. Früher mussten die Magier ihre Zauberformeln und Beschwörungen in Büchern niederschreiben, den »Grimoires«, wie diese nicht zu entziffernden Zauberbücher genannt wurden.
    Machiavelli hatte sich immer der neuesten Technologie bedient und so hatte er seit einiger Zeit seine Formeln auf der Festplatte.
    Jetzt brauchte er sich nur noch etwas einfallen zu lassen, mit dem er Flamel und seine Freunde auf Trab halten konnte, bis er seine Leute herbeordert hatte.
    Josh hob mit einem Ruck den Kopf. »Ich höre Polizeisirenen.«
    »Zwölf Polizeiautos sind auf dem Weg hierher«, bestätigte Sophie. Sie hatte den Kopf zur Seite geneigt, die Augen geschlossen und lauschte.
    »Zwölf? Woher willst du denn das wissen?«
    Sophie schaute ihren Zwillingsbruder an. »Ich kann den Standort der einzelnen Sirenen ausmachen.«
    »Du kannst sie unterscheiden?«, fragte er. Von Neuem staunte er über die unendlich geschärften Sinne seiner Schwester.
    »Jede einzelne«, erwiderte sie.
    »Wir dürfen der Polizei nicht in die Hände fallen«, unterbrach Flamel sie in scharfem Ton. »Wir haben weder Pässe noch eine Erklärung für unser Hiersein. Wir müssen verschwinden!«
    »Wie?«, fragten die Zwillinge gleichzeitig.
    Flamel rieb sich das Kinn. »Es muss noch einen anderen Eingang geben …«, begann er – und hielt abrupt inne. Seine Nasenflügel bebten.
    Josh sah, dass auch Sophie und Scatty auf etwas reagierten, das er nicht riechen konnte. »Was … was gibt’s?«, fragte er. Dann plötzlich stieg ihm ein Hauch von Stallmist in die Nase, ein Geruch, den er mit Zoo verband.
    »Ärger«, antwortete Scathach, schob das Nunchaku in den Gürtel und zog ihre Schwerter aus den Scheiden. »Ganz gewaltigen Ärger.«

K APITEL D REI
    W as ist los?«, wollte Josh endlich wissen. Er schaute sich um. Der Geruch war intensiver geworden, muffig und herb und fast vertraut …
    »Schlange«, sagte Sophie und zog tief die Luft ein. »Es riecht nach Schlange.«
    Josh drehte es fast den Magen um. Schlangen! Warum ausgerechnet Schlangen? Er hatte panische Angst vor Schlangen – auch wenn er das nie zugeben würde, schon gar nicht vor seiner Schwester. »Schlangen …«, begann er, doch seine Stimme kam hoch und gepresst heraus. Er hustete und versuchte es noch einmal: »Wo?«, fragte er und blickte sich verzweifelt um. Im Geist sah er sie schon überall, wie sie unter den Kirchenbänken hervorkrochen, an den Pfeilern herabschlängelten und sich von den Leuchtern fallen ließen.
    Sophie runzelte die Stirn. »Ich höre keine … Ich kann sie nur riechen.« Ihre Nasenflügel bebten, als sie tief die Luft einzog. »Nein, es ist nur eine …«
    »Was du da riechst, ist tatsächlich eine Schlange, aber eine auf zwei Beinen«, fauchte Scatty. »Du riechst den üblen Gestank von Niccolò Machiavelli.«
    Flamel kniete vor dem gewaltigen Haupteingang der Basilika auf dem Boden und strich mit den Händen über die Türschlösser. Grüne Rauchkringel stiegen von seinen Fingern auf. »Machiavelli«, schnaubte er. »Dee hat offenbar keine Zeit vergeudet und sofort seine Verbündeten informiert.«
    »Ihr erkennt am Geruch, wer es ist?«, fragte Josh. Solche Phänomene überraschten und verwirrten ihn immer noch.
    »Jede Person hat einen ganz bestimmten magischen Geruch«, erklärte Scatty, die sich mit dem Rücken zur Tür schützend vor den Alchemysten gestellt hatte. »Ihr beide riecht nach Vanille und Orangen, Nicholas nach Pfefferminze …«
    »Und Dee roch nach faulen Eiern«,
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