Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
ergänzte Sophie.
    »Schwefel«, sagte Josh.
    »Sehr passend für Dr. Dee«, meinte Scatty trocken. Ihr Kopf ging ständig hin und her, weil sie vor allem die dunklen Ecken im Schatten der Statuen beobachtete. »Und Machiavelli riecht nach Schlange. Ebenfalls passend.«
    »Wer ist er?«, wollte Josh wissen. Er hatte das Gefühl, als sollte er den Namen kennen; fast war ihm, als hätte er ihn schon einmal gehört. »Ein Freund von Dee?«
    »Machiavelli ist ein Unsterblicher, der sich mit den Dunklen des Älteren Geschlechts verbündet hat«, erklärte Scatty. »Aber er ist kein Freund von Dee, auch wenn sie auf derselben Seite kämpfen. Machiavelli ist älter als der Magier, unendlich gefährlicher und zweifellos cleverer. Ich hätte ihn umbringen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte«, fügte sie bitter hinzu. »Die letz ten fünfhundert Jahre hat er damit verbracht, die europäische Politik zu beeinflussen, als Marionettenspieler, der im Verborgenen arbeitet. Das Letzte, was ich von ihm gehört habe, war, dass er zum obersten Chef der DGSE, der Direction Générale de la Sécurité Extérieure ernannt wurde.«
    »Ist das eine Bank?«, fragte Josh.
    Auf Scattys Gesicht erschien ein winziges Lächeln, bei dem ihre überlangen Vampirzähne zu sehen waren. »Es heißt so viel wie ›Oberstes Gremium für außenpolitische Sicherheit‹ und ist der französische Geheimdienst.«
    »Der Geheimdienst! Na, super!«, meinte Josh sarkastisch.
    »Der Gestank wird intensiver«, stellte Sophie fest. Mit ihren neu geweckten Sinnen nahm sie ihn sehr bewusst wahr. Sie konzentrierte sich und ließ etwas von ihrer Kraft in ihre Aura flie ßen, die daraufhin als unheimlicher Lichtkranz um sie herum aufstrahlte. Glänzende silberne Fäden knisterten in ihrem blonden Haar und ihre Augen wurden kurz zu spiegelnden Silbermünzen.
    Fast unbewusst trat Josh einen Schritt zurück, weg von seiner Schwester. Er hatte sie schon einmal so gesehen und sie hatte ihm Angst gemacht.
    »Das bedeutet, dass er ganz in der Nähe ist. Er wirkt irgendeinen Zauber«, sagte Scatty. »Nicholas …?«
    »Ich brauche noch eine Minute.« Flamels Fingerspitzen glühten smaragdgrün; Rauch stieg von ihnen auf, als er ein Muster um das Schloss herum in die Luft zeichnete. Ein lautes Knacken war im Schloss zu hören, doch als der Alchemyst die Klinke herunterdrückte, tat sich nichts. »Vielleicht brauche ich doch etwas länger als eine Minute.«
    »Zu spät«, flüsterte Josh und zeigte Richtung Altar. »Da vorne ist etwas.«
    Am anderen Ende der Basilika waren die in Reihen angeordneten Kerzen ausgegangen. Es war, als wehte eine Brise, die keiner spüren konnte, durch den Gang und löschte im Vorbeistreichen die runden Nachtlichter und auch die dickeren ewigen Lichter. In der Luft blieben Schwaden von grauweißem Rauch hängen. Mit einem Mal wurde der Geruch von Kerzenwachs intensiver, sehr, sehr viel intensiver. Fast überdeckte er den Schlangengestank.
    »Ich kann nichts mehr sehen …«, begann Josh.
    »Da!«, rief Sophie.
    Das Wesen, das sich von den kalten Steinplatten erhob, erinnerte nur ganz entfernt an einen Menschen. Es war größer als ein Mensch, breit und unförmig, ein gallertartiges weißes Gebilde. Der Kopf, der direkt auf breiten Schultern saß, schien lediglich angedeutet. Augen, Nase oder Mund waren nicht zu erkennen. Während Sophie es beobachtete, lösten sich mit einem schmatzenden Geräusch zwei gewaltige Arme vom Rumpf und bildeten handähnliche Anhängsel aus.
    »Ein Golem!«, rief Sophie entsetzt. »Ein Wachsgolem!« Sie streckte rasch die Hand aus und ihre Aura loderte auf. Eiskalter Wind strömte aus ihren Fingerspitzen. Er sollte das Wesen zurücktreiben, doch die weiße, wächserne Haut ihres Gegners kräuselte sich nur in dem Luftstrom.
    »Seht zu, dass Nicholas nichts passiert!«, mahnte Scathach und machte einen Satz nach vorn. Ihre beiden Schwerter durchschnitten die Luft und drangen in das Wesen ein – allerdings ohne erkennbare Wirkung. Das weiche Wachs umschloss die Schwerter, und die Kriegerin musste ihre ganze Kraft aufwenden, um ihre Waffen wieder herausziehen zu können. Sie führte den nächsten Hieb und Wachsspäne flogen durch die Luft. Das Wesen schlug nach ihr, und als sie dem gewaltigen Schlag mit einem Satz nach hinten auswich, musste sie ihre Schwerter in dem Wachswesen stecken lassen. Eine mächtige Faust krachte in den Boden zu ihren Füßen und weiße Wachskügelchen spritzten in alle Richtungen.
    Josh
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher