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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier
Autoren: Michael Scott
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ist.« Flamel blätterte um. Ein halbseitiges Foto zeigte Berge von Stein-brocken auf dem abgesperrten Platz vor Notre Dame. »›Ex perten gehen davon aus, dass saurer Regen den Stein porös werden ließ und dazu geführt hat, dass einige der berühmtesten Wasserspeier und Fassadenfiguren von Paris abbrachen und herunterfielen. Die beiden Vorfälle haben nichts miteinander zu tun‹«, las er vor und faltete die Zeitung wieder zusammen.
    »Dann hast du also recht gehabt«, sagte Sophie. Die Erschöpfung stand ihr immer noch ins Gesicht geschrieben, obwohl sie fast zehn Stunden geschlafen hatte. »Dee und Machiavelli haben es tatsächlich geschafft, alles zu vertuschen.« Sie schaute aus dem Fenster auf das Gleislabyrinth, durch das der Zug ratterte. »Gestern ist ein Monster durch Paris marschiert, Wasserspeier sind von einer Kathedrale geklettert … Aber es steht nichts darüber in der Zeitung. Es ist gerade so, als sei es gar nicht passiert.«
    »Aber es ist passiert«, sagte Flamel ernst. »Und du hast gelernt, wie Feuermagie funktioniert, und Joshs Kräfte wurden geweckt. Und gestern hast du entdeckt, was ihr beide zusammen bewirken könnt.«
    »Und Scathach ist gestorben«, fügte Josh bitter hinzu.
    Der verwunderte Ausdruck auf Flamels Gesicht irritierte und ärgerte ihn. Er schaute seine Schwester an, dann wieder Nicholas. »Scatty«, sagte er wütend. »Weißt du nicht mehr? Sie ist in der Seine ertrunken!«
    »Ertrunken?« Flamel lächelte und die frischen Falten in seinen Augenwinkeln und auf der Stirn vertieften sich. »Sie ist ein Vampir, Josh«, sagte er leise. »Sie braucht nicht zu atmen. Aber ich mache jede Wette, dass sie stinksauer war. Sie hasst es, wenn sie nass wird. Der arme Dagon, er hatte nicht die geringste Chance.« Er lehnte sich in dem bequemen Sitz zurück und schloss die Augen. »Wir müssen außerhalb von London noch kurz etwas erledigen, dann werden wir auf der Karte schauen, welche Kraftlinien uns nach San Francisco und zu Perenelle zurückbringen.«
    »Warum gehen wir zuerst noch nach England?«, wollte Josh wissen.
    »Wir werden dem ältesten unsterblichen Menschen auf dieser Welt einen Besuch abstatten«, erklärte der Alchemyst. »Ich will ihn dazu überreden, dass er euch beide in Wassermagie un terrichtet.«
    »Wer ist es?«, fragte Josh und griff nach seinem Laptop. Die Erste-Klasse-Wagen hatten drahtlosen Internetanschluss.
    »König Gilgamesch.«

A NMERKUNG DES A UTORS
D IE K ATAKOMBEN VON P ARIS
    Die Katakomben von Paris, in die Sophie und Josh eintauchen, gibt es tatsächlich, genauso wie das ausgeklügelte Kanalisationsnetz, das – Machiavelli weist darauf hin – sogar mit Straßenschildern ausgestattet ist. Obwohl jedes Jahr Millionen Menschen nach Paris kommen, wissen viele nichts von dem riesigen Tunnelsystem unter der Stadt.
    Offiziell heißen sie »les carrières de Paris«, die Steinbrüche von Paris, doch im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man sie Katakomben, und sie zählen zu den Wunderwerken der Stadt. Das, was die Zwillinge in den Katakomben sehen – die Wände aus Knochen und die außergewöhnliche Anordnung von Schädeln –, ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich.
    Entstanden sind die Katakomben im 18. Jahrhundert, als sämtliche Leichen und Knochenreste aus dem überbordenden Friedhof Cimetière des Innocents exhumiert und in die Stollen und Schächte der ehemaligen Kalksandsteinbrüche geschafft wurden. Weitere Leichen aus anderen Friedhöfen folgten, und man schätzt heute, dass mehr als sieben Millionen Leichen auf diesem bizarren Friedhof liegen. Niemand weiß, wer die außergewöhnlichen Knochenmuster so kunstvoll ausgelegt hat; vielleicht wollte ein Arbeiter den Toten ein Denkmal setzen, deren Ruhestätte nun nicht einmal mehr durch einen Grabstein gekennzeichnet war. Die nur aus aufeinandergestapelten Menschenknochen bestehenden Wände, in die oft noch ein Muster aus Schädeln eingearbeitet wurde, sind entsprechend gespenstisch und werden in einigen Stollen auch noch angeleuchtet, um die Wirkung zu steigern.
    Die Römer waren wahrscheinlich die Ersten, die Kalkstein aus dem Boden brachen und damit zu bauen begannen. Diese erste römische Siedlung auf der Ile de la Cité hieß »Lutetia«. Dort, wo heute die Kathedrale Notre Dame steht, befand sich einst ein Denkmal zu Ehren des römischen Gottes Jupiter. Ungefähr vom 10. Jahrhundert an wurde Kalkstein in großen Mengen aus den Steinbrüchen geholt, um die Stadtmauern und Notre Dame zu
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