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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier
Autoren: Michael Scott
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protestierte Machiavelli schwach. »Wir brauchen sie lebendig.«
    »Nicht unbedingt. Ich bin Totenbeschwörer. Ich kann sie wieder lebendig machen.«
»Nein!«, schrie Machiavelli.
    Dee ignorierte ihn. Er konzentrierte seine ganze Kraft in seinen starken Willen und schickte einen einzigen Befehl an die Gargylen: »Bringt sie um. Bringt sie alle um.«
Die Kreaturen stürmten vorwärts.
    »Noch einen, Johanna!«, rief Flamel. »Schieß noch einen ab!«
    »Ich kann nicht mehr.« Die zierliche Französin war vor Erschöpfung schon ganz grau im Gesicht. »Ich forme die Pfeile aus meiner Aura. Und davon ist nichts mehr übrig.«
    Die Gargylen kamen knirschend näher, unaufhaltsam. Ihre Angriffsmöglichkeiten waren beschränkt. Einige hatten Klauen und Reißzähne, andere Hörner oder Schwänze mit Widerhaken, aber höchstwahrscheinlich würden sie die Menschen ganz einfach zermalmen.
    Josh hob ein kleines rundes Fabelwesen auf, das so verwittert war, dass es kaum mehr als ein unförmiger Stein war, und warf es mitten unter die heranrückenden Kreaturen. Es traf einen Wasserspeier und beide zerschellten. Er zuckte bei dem Geräusch zusammen, wusste jetzt aber, dass sie kaputt zu kriegen waren. Er presste die Hände auf die Ohren und schaute sich die Gestalten ganz genau an; seine geschärften Sinne nahmen jede Einzelheit wahr. Stahl und Magie konnten den Steinwesen nichts anhaben … Doch dann fiel ihm auf, wie verwittert und porös der Stein war. Womit ließ sich Stein zerstören?
    … Eine Erinnerung durchzuckte ihn … Aber es war nicht seine Erinnerung … an eine alte Stadt, deren Mauern einstürzen, zu Staub zerfallen …
    »Ich habe eine Idee!«, rief er.
    »Hoffentlich eine gute«, meinte Saint-Germain. »Hat sie was mit Magie zu tun?«
    »Lediglich mit Physik.« Josh schaute Saint-Germain an. »Fran-cis, wie heiß kannst du dein Feuer machen?«
    »Sehr heiß.«
    »Sophie, wie kalt kannst du deine Winde machen?«
    »Sehr kalt«, antwortete sie und nickte. Sie wusste, was ihr Bruder im Sinn hatte. Dasselbe Experiment hatten sie auch im Unterricht schon gemacht.
    »Dann legt los!«, rief Josh.
    Ein Drache mit einem angeschlagenen Fledermausflügel stürmte heran. Saint-Germain zielte mit der vollen Wucht seiner Feuermagie auf seinen Kopf, hüllte ihn in Flammen und brannte ihn kirschrot. Dann entfesselte Sophie einen arktischen Windstoß.
    Der Drachenkopf barst und zerbröselte.
    »Heiß und kalt«, triumphierte Josh, »heiß und kalt!«
    »Expansion und Kontraktion«, sagte Flamel mit einem erschöpften Lächeln. Er schaute hinauf zum Dach, über dessen Rand Dees Kopf gerade eben zu sehen war. »Eines der Grundprinzipien der Alchemie.«
    Saint-Germain überzog einen heranstürmenden Bären mit sengender Hitze und Sophie ließ eisige Luft über ihn wehen. Seine Beine brachen ab.
    »Heißer!«, rief Josh. »Es muss heißer sein. Und bei dir kälter, Sophie!«
    »Ich versuch’s ja«, flüsterte sie. Ihre Augenlider waren vor Erschöpfung schon ganz schwer. »Aber ich weiß nicht, wie lange ich es noch kann.« Sie blickte ihren Bruder an. »Hilf mir. Lass mich Kraft aus deiner Kraft schöpfen.«
    Josh stellte sich hinter sie und legte ihr beide Hände auf die Schultern. Die beiden Auren flammten auf, Gold und Silber vermischten sich. Als Johanna sah, was sie taten, umfasste sie sofort ihren Mann – und rot und silbern umzüngelten ihre Auren sie. Als Saint-Germain die nächste Feuerwolke über die he rankommenden Gargylen jagte, war sie weißglühend und schmolz die Steine, schon bevor subarktische Eiswinde aus Sophies Händen strömten. Saint-Germain drehte sich langsam im Kreis und Sophie folgte ihm. Zuerst zerbarst Stein, explodierte und schmolz unter der irrsinnigen Hitze, doch was die Eiswinde danach anrichteten, war noch spektakulärer. Die aufgeheizten Statuen zersprangen und zerbröselten zu Staub. Die erste Reihe fiel, dann die zweite und dritte, bis die Freunde in einem Wall aus Steinbrocken eingeschlossen waren.
    Und als Saint-Germain und Johanna erschöpft zu Boden sanken, machten Sophie und Josh allein weiter und bliesen eisige Luft über die wenigen verbliebenen Kreaturen. Weil sie über Jahrhunderte als Wasserspeier fungiert hatten, war der Stein porös und durchlässig. Mithilfe der Energie ihres Bruders ließ Sophie die Feuchtigkeit im Stein gefrieren und die Kreaturen bersten.
    »Die zwei, die eins sind«, flüsterte Nicholas Flamel, der erschöpft auf dem Pflaster hockte und Sophie und Josh
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