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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst
Autoren: Chevy Stevens
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Kanada aus, stieß aber trotzdem auf keinen Unfall, bei dem eines der Opfer den Nachnamen meiner Mutter trug. Wenn sie schon vor Jahren gestorben waren, war der Artikel vermutlich ohnehin nicht im Internet zu finden. Noch nicht bereit aufzugeben, googelte ich
Laroche
. Merkwürdige Treffer, beiläufige Erwähnungen hier und da, aber außer der Seite der Universität, die ich schon kannte, fand ich nichts, das irgendwie in Verbindung mit Julia stand.
    Ehe ich für diesen Abend Schluss machte, beschloss ich, noch etwas über Williams Lake zu lesen. Ich war nie dort gewesen, aber ich wusste, dass die Stadt im Herzen von Cariboo lag, mitten in British Columbia. Julia kam mir nicht vor wie ein Kleinstadtmädchen, und ich fragte mich, ob sie wohl geflohen war, sobald sie mit der Schule fertig war. Ich starrte den Bildschirm an. Ich wollte mehr über sie herausfinden, aber
wie
? Ich hatte keine Kontakte an die Universität oder zu irgendwelchen Behörden, und Evan auch nicht. Ich brauchte jemanden mit Verbindungen.
    Als ich bei Google nach Privatdetektiven in Nanaimo suchte, stellte ich überrascht fest, dass es gleich ein paar Firmen gab. Ich sah mir ihre Websites an, und meine Zuversicht wuchs, als ich merkte, dass es meistens Polizisten im Ruhestand waren. Als Evan mich später anrief, erzählte ich ihm von der Idee.
    »Und wie teuer sind die?«, wollte er wissen.
    »Das weiß ich noch nicht. Ich wollte morgen ein paar anrufen.«
    »Das kommt mir ziemlich extrem vor. Du weißt ja nicht sicher, ob sie wirklich gelogen hat.«
    »Sie hat mir eindeutig etwas verheimlicht – das macht mich wahnsinnig.«
    »Und wenn es etwas ist, das du gar nicht wissen willst? Vielleicht hat sie einen guten Grund, es dir nicht zu erzählen.«
    »Ich würde lieber damit klarkommen müssen, als mich den Rest meines Lebens zu fragen, was es ist. Und vielleicht finden sie meinen leiblichen Vater. Was, wenn er gar nichts von mir weiß?«
    »Wenn du das Gefühl hast, du müsstest es tun, dann mach es. Aber überprüf sie zuerst. Beauftrage nicht einfach irgendjemanden aus dem Telefonbuch.«
    »Ich passe schon auf.«
     
    Am nächsten Tag rief ich bei dem Privatdetektiv mit der schicksten Website an, aber sobald er mir seinen Tarif nannte, wusste ich, wieso er sich so was leisten konnte. Bei den nächsten beiden Nummern landete ich direkt auf einem Anrufbeantworter. Der vierte,
TBD
Ermittlungen
, hatte eine sehr schlichte Website, aber die Frau des Mannes klang am Telefon freundlich und sagte mir, »Tom« würde mich zurückrufen. Was er eine Stunde später auch tat. Als ich ihn nach seiner Vorgeschichte fragte, erklärte er, dass er ein pensionierter Cop sei und den Job mache, um genug Geld fürs Golfspielen zu haben und sich seine Frau vom Leibe zu halten. Er gefiel mir.
    Er rechnete stundenweise ab und nahm einen Vorschuss von fünfhundert Dollar. Wir verabredeten uns für den Nachmittag. Als ich auf dem öffentlichen Parkplatz neben Toms Wagen anhielt, kam ich mir vor wie in einem schlechten Film, aber nachdem wir uns ein paar Minuten unterhalten hatten und er mir versicherte, dass er alles, was er herausfände, vertraulich behandeln würde, fühlte ich mich besser. Ich füllte seine Formulare aus und fuhr mit gemischten Gefühlen davon. Ich empfand Schuld, weil ich in Julias Privatsphäre eindrang und ihre Adresse preisgegeben hatte, Hoffnung, meinen richtigen Vater zu finden, und Angst, dass er mich ebenfalls nicht kennenlernen wollte.
     
    Tom hatte mir gesagt, dass ich vielleicht nicht sofort von ihm hören würde, doch er rief bereits zwei Tage später an, als ich nach dem Abendessen am Aufräumen war.
    »Ich habe die Informationen, die Sie haben wollten.« Die freundliche Großvaterstimme war verschwunden, jetzt war er ganz der ernsthafte Cop.
    »Will ich sie wissen?« Ich lachte. Er nicht.
    »Sie hatten recht, Julia Laroche ist nicht ihr richtiger Name – der lautet Karen Christianson.«
    »Interessant. Wissen Sie, warum sie ihn geändert hat?«
    »Sagt Ihnen der Name nichts?«
    »Sollte er?«
    »Karen Christianson war die einzige Überlebende des Campsite-Killers.«
    Ich schnappte nach Luft. Vom Campsite-Killer hatte ich gehört, ich habe mich schon immer für Serienmörder und ihre Verbrechen interessiert. Evan fand das morbid, aber sobald im Fernsehen eine Sendung über einen bekannten Mordfall lief, hing ich vor der Glotze. Sie haben alle so reißerische Namen wie Zodiac-Killer, Vampirvergewaltiger, Green-River-Mörder, doch beim
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