Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nesthäkchen 07 - Nesthäkchen und ihre Küken

Nesthäkchen 07 - Nesthäkchen und ihre Küken

Titel: Nesthäkchen 07 - Nesthäkchen und ihre Küken
Autoren: Else Ury
Vom Netzwerk:
Kinder süß ... Vronli der ganze Papa und Ursel genau wie Annemarie.«
    »Ja, ja ... so hat mein Nesthäkchen damals ausgesehen ... ganz genau so ...«, meinte Frau Braun.
    »Und ebenso frech ist die Krabbe auch. Nachdem sie mir die Schokolade, meine Uhr und sonstige Habseligkeiten aus der Tasche stibitzt hat, bin ich für sie erledigt«, lachte Klaus. »Den Weibern ist schon nicht zu trauen, wenn sie selbst noch Miniaturausgaben sind.«
    »Na, jehen wa denn heit noch weita, oder soll ick villeicht hier uff die Straße Kaffee servieren?« Hanne, die bald dreißig Jahre im Braunschen Hause war, kam in ihrer ganzen Vierschrötigkeit, einen großen Deckelkorb am Arm, hinterdrein. »Jottedoch, das Hanseken is ja hinjefallen. Urselchen, Mauseken, du kommst ja jar nich mehr bei deine olle Hanne. Laß sind, Vronchen, laß die Fingerkens von, den Kuchen packen wa nachher erst bei Mutti aus.« Die alte, treue Seele wurde von den Kindern ebenso jubelnd begrüßt wie die Omama.
    »Nu wird aber weiterjejondelt. Was unse junge Frau Annemiechen is, die steht sich schon an' nGartentor de Beene in'n Leib, und mit ihre Arme tut se wie 'ne Windmühle winken. Nu man dalli!« Lachend setzte man sich wieder in Bewegung.

Alte Bekannte
     
    Es war tatsächlich eine ganze Karawane, die der einsame Junggeselle, über seine Zeitung hinwegblinzelnd, drüben bei Hartensteins einziehen sah. Strahlend begrüßte Annemarie ihre Gäste.
    »Kinder, ihr wollt wohl auf der Straße Hochzeitstag feiern? Tag, mein Muttchen. Urmütterchen, komm, setz dich hierher in den Korbstuhl, in die Sonne ... so ... und Tante Albertinchen daneben. Vronli, bring schnell die Fußbank. Klaus, das ist mal verständig von dir, für ein paar Tage deinen ollen Hof zu vergessen. Famos, daß du gerade heute da bist.« Die Geschwister, die sich ein halbes Jahr nicht gesehen hatten, begrüßten sich herzlich.
    Was nicht alles aus Menschen werden kann. Früher haben sie sich wie Hund und Katze herumgebissen, der Klaus und die Annemie, und jetzt schnäbeln sie sich wie die Täubchen«, amüsierte sich ein sonnengebräunter, hellblonder Riese, der sich bisher ganz im Hintergrund gehalten hatte.
    »Der Peter- nein, der Peter Frenssen! Also das ist die große Überraschung!« Erfreut schüttelte Annemarie dem Vetter die Hand. »Es ist wohl landwirtschaftlicher Kongreß in Berlin, daß alle Bauern in die Großstadt kommen?« neckte sie. »Bravo!« Ilse Hermann warf einen Seitenblick auf Klaus.
    »Annemie, vielleicht dürfen wir dir auch mal gratulieren, wenn du genug geredet hast«, machte sich Marlene bemerkbar.
    »Puh, die gestrenge Lehrerin, jetzt setzt es Tadel. Gratulieren wollt ihr mir, daß ich es mit diesem Ungetüm von Mann sieben Jahr' ausgehalten habe?« Sie schmiegte sich mal kurz an Rudi, der seine Gäste begrüßte.
    »Was fang' ich nun mit meiner bösen Sieben an? Selbst heut am Hochzeitstag gibt sie nimmer Ruh'. Schau, Klaus, sei g'scheitheirate nit.«
    »O weh, dann ist meine Berliner Reise umsonst. Ich kam gerade nach Berlin, um mir auf der Mastviehausstellung eine Frau ... ach nee, pardon, eine Kuh zu kaufen. Und mich gleichzeitig mal nach einer passenden Lebensgefährtin umzusehen.« »Auch auf der Mastviehausstellung? Da wird für dich sicherlich die Passendste zu finden sein, Klaus.«
    »Ja, wenn du meinst, Ilse?« Klaus zwinkerte vergnügt. So leicht war er nicht zu beleidigen.
    Marlene aber blickte ganz erstaunt auf ihre Kusine Ilse, die heute gegen Klaus so abweisend tat. Die beiden waren doch sonst gut Freund miteinander gewesen. Ja, dereinst in seligen Backfischtagen galt die Ilse mit ihren blonden Haarschnecken sogar als seine Tanzstundenflamme.
    »Na, woran liegt's denn noch? Gibt' snoch immer keinen Kaffee? Dann gehen wir in ein anderes Lokal. Hanne, ich verdurschte!« rief Klaus.
    »Wird wohl nich jleich so schlimm sind! Frau, wenn Se mit Ihre Bejrißung endlich mal fertig sind, haben Se villeicht ooch vor mir mal 'n Momangchen Zeit iebrig!« Seitdem Annemarie verheiratet war, siezte Hanne sie und sagte »Frau Doktern«. Was sie aber ganz und gar nicht hinderte, ihr ab und zu die Wahrheit zu geigen wie in Kindertagen. Auch heute besah sie sich Annemaries »Schildkröte« mit kritischen Blicken.
    »Na, da hat sich Frau Doktern nich jrade mit Ruhm bekleistert. Oder hat Flora da ihre Fingers mang jehabt? Bei mich haben Se so 'ne Sandtorte nich backen jelernt. Und denn der ville Konditorkuchen ... det war' doch jar nich neetig jewesen, so'n Haufen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher