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Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]

Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]

Titel: Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]
Autoren: Random House
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weiter.
    Das Mädchen schnappte sich kurzentschlossen eine herumstehende Mülltonne und kletterte hinauf. Mutig griff sie nach ihrer Katze und klaubte sie wie eine Weintraube herunter.
    Sissi hatte verständlicherweise keine Lust, ihre Beute einfach so ziehen zu lassen, und wehrte sich zornig.
    Das fremde Mädchen musste ein paar deftige Kratzer einstecken, bevor ihre Katze wütend in Richtung Koppel verschwand. Dabei verlor sie die Feder.
    Plemplem kreischte triumphierend. Dann breitete er die Flügel aus und landete auf Neles Schulter. Zärtlich legte er seinen Schnabel an ihr Ohr und knabberte sanft an ihrem Ohrläppchen, als könne er kein Wässerchen trüben. Dabei blinzelte er das fremde Mädchen aus seinen dunklen Knopfaugen unschuldig an.
    »Na, du bist vielleicht ein frecher Racker«, grinste das Mädchen. »Hast es ja faustdick hinter den Federn.« Sie bückte sich, hob die knallgrüne Feder auf und steckte sie sich in ihren schwarzen Pferdeschwanz. Dann streichelte sie Plemplem vorsichtig über den Rücken. »Du bist ja weich«, sagte sie sanft.
    Nele staunte. Anscheinend war das Mädchen überhaupt nicht sauer auf den Papagei, obwohl er nicht unschuldig daran war, dass ihre Arme ganz zerkratzt waren.
    »Hei, ich heiße Mona.« Das Mädchen hielt Nele die Hand hin. »Ich bleibe zwei Wochen, und du? Ich habe mir schon ewig Reiterferien gewünscht und endlich konnte ich Mama dazu überreden, weil wir unsere Katze mitbringen durften. Sissi ist nämlich ziemlich eigensinnig und bleibt nicht bei fremden Leuten.«
    Das fand Nele nicht überraschend, nachdem sie Sissi kennengelernt hatte. Aber diese Mona schien ja nett zu sein.

    »Ich bin mit meiner Großtante Adelheid hergekommen«, antwortete sie. »Plemplem gehört eigentlich ihr, aber meine Eltern passen auf ihn auf, weil sie ziemlich oft auf Weltreise ist. Aber jetzt hat er Schnupfen, weil unser Dach Löcher hat. Es ist schon ziemlich alt, wir wohnen nämlich auf der Burg Kuckuckstein. Bis es wieder ganz ist, machen wir hier Urlaub. Plemplem ist sehr empfindlich.«
    Mona kriegte riesengroße Augen. »Echt??? Ihr wohnt auf einer richtigen Burg? An der sind wir vorhin vorbeigefahren. Du bist ja ein Glückspilz. Bei euch gibt es doch bestimmt Gespenster, oder?«
    Nele zuckte mit den Achseln. »Weiß nicht, mir ist noch keines begegnet.«
    Im selben Moment kam Josefine auf Tinkerbell zurückgeritten.
    »Na, gibst du wieder mit eurem alten Kasten an?«, rief sie und trabte ohne anzuhalten in den Stall.
    Mona schüttelte verwundert den Kopf. »Was ist das denn für eine Angeberin? Kennst du die? Aber ihr Pferd ist toll, auf dem möchte ich unbedingt mal reiten. Kannst du gut reiten? Ich schon. Als ich klein war, hatten wir ganz viele Pferde, weil mein Papa Reitlehrer war. Aber jetzt sind wir geschieden, das heißt, Mama ist geschieden und Papa hat die Pferde verkauft und wohnt in der Stadt.«
    Nele schüttelte den Kopf. Diese Mona redete nicht nur wie ein Wasserfall, sodass man gar nicht antworten musste – sie konnte anscheinend auch supergut reiten und vor allem ließ sie sich von Josefine nicht beeindrucken.
    »Josefine geht in meine Klasse und ist die Mega-Nervensäge«, erwiderte sie.
    »Das glaube ich dir sofort«, antwortete Mona. »Aber mit Zicken komme ich klar.« Sie zwinkerte Nele zu. »Außerdem sind wir zwei, mit Sissi und deinem Plemplem sogar vier.« Sie kicherte.
    Nele seufzte vor Erleichterung. Wie sagte Großtante Adelheid immer: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Das funktionierte aber anscheinend auch umgekehrt. So doof wie ihr erster Tag auf dem Ponyhof begonnen hatte, nachdem Josefine aufgetaucht war, so nett hörte er auf.
    Diese Mona war wirklich schwer in Ordnung, und wer weiß: Vielleicht schaffte es Nele ja tatsächlich, in diesen Ferien neue Freunde zu finden und so ganz nebenbei noch die beste Reiterin unter der Sonne zu werden. Am liebsten mit Freddy, der so lieb gucken konnte wie das Bambi aus dem Disney-Film.

    Am frühen Abend bereitete Sebastian allen Neuankömmlingen eine riesige Überraschung: Mitten auf der Koppel zauberte er ein romantisches Lagerfeuer mit Grillwürsten, Gemüsespießen und Folienkartoffeln. Sebastian reichte selbst gemachtes Feuerwasser in Lederflaschen herum, wie die Cowboys in der Prärie sie verwendeten. Das Feuerwasser schmeckte nach einer Mischung aus Erdbeersaft, Holundersirup und Pfefferminzblättern und prickelte auf der Zunge wie Brausepulver.
    Nele und Mona saßen eng nebeneinander auf
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