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Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]

Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]

Titel: Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]
Autoren: Random House
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setzte sich kerzengerade auf.

    Nein! Es durfte ihm auf keinen Fall etwas passieren. Auch wenn Nele dafür zum ersten Mal in ihrem Leben jemanden verpetzte. Hoffentlich war Sebastian da.
    Sie sprang energisch aus dem Bett und zog ihre Trainingshose und ein frisches Shirt an. Die Katzenwäsche mit eiligem Zähneputzen über dem Waschbecken musste heute ausreichen.
    Gerade als Nele aus der Tür sausen wollte, klopfte es ans Fenster.
    »Nele, Schlafmütze, wo bleibst du denn?«, riefen Lukas und Tanne im Chor. »Du verschläfst wieder einmal alles Wichtige!«
    »Keine Zeit! Ich habe selber was total Wichtiges vor«, rief Nele und fuhr hastig in ihre Turnschuhe. Ohne diese zuzubinden, stürmte sie hinaus in die helle Sonne und rannte, so schnell sie mit zwei offenen Schuhen laufen konnte, zum Stall.
    Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Mitten auf dem Hof stand ein knallgelbes Taxi. Gerade schob Monas Mama einen riesigen Katzenkorb ins Auto. In dem Korb saß niemand anders als die blütenweiße Sissi. Sie fauchte wütend und tatzte mit ausgefahrenen Krallen zwischen den Gitterstäben heraus.
    »Au, du Biest!« Monas Mama steckte ihren Daumen in den Mund und saugte heftig daran. Nele musste lachen. So harmlos, wie Monas Mama immer behauptete, war Sissy wohl doch nicht.
    Im selben Moment, als Mona mit ihrem Rucksack aus der Tür trat, ertönte die Stimme von Plemplem hoch oben aus dem Schornstein: »Mona, total verrückt, Sissi, total verrückt, Mona, total verrückt, Sissi total verrückt!« Er brach in krächzendes Gelächter aus.
    »Wo er recht hat, hat er recht!«, prustete Tanne los.
    Mona quetschte sich wortlos neben Sissy auf den Rücksitz. Sie würdigte niemanden eines Blickes.
    Endlich hatte der Taxifahrer das ganze Gepäck im Kofferraum verstaut. »Können wir endlich starten, guter Mann?«, drängelte Monas Mama. Sie ließ sich auf den Sitz fallen und knallte grußlos die Tür zu.
    »Echt nette Leute«, lästerte Lukas. »Besonders das weiße Ungeheuer werde ich vermissen.«
    Das Taxi fuhr hupend davon.
    »Da staunst du, oder?« Man sah Lukas an, dass er darauf brannte, Nele haarklein zu berichten, was sie alles verpasst hatte.
    »Josefine hat Basti noch rechtzeitig die ganze Wahrheit gebeichtet, bevor der arme Fuchs erschossen wurde«, ergänzte Tanne strahlend. »Da mussten Mona und ihre Mama sofort ihre Sachen und Sissi einpacken und nach Hause fahren. Und weißt du was??? Deshalb darf ich ab heute Blümchen reiten.« Sie hüpfte froh auf und ab.
    »Richtig! Unruhestifter sind auf dem Ponyhof Sonnenblume nicht willkommen!«
    Sebastian lächelte Nele an. »Dein Verdacht war goldrichtig. Mona hat die arme Josefine nur ausgenutzt, um an Tinkerbell heranzukommen. Ganz schön gemein.«
    Nele guckte betroffen. »Muss Josefine jetzt auch nach Hause fahren?«
    Sebastian schüttelte den Kopf. »Sie hat ihren Denkzettel auch so bekommen. Das nächste Mal wird sie sich ihre Freunde hoffentlich sorgfältiger auswählen.«
    In diesem Moment tönte ein vertrautes Wiehern aus dem Stall.
    »Freddy!«, rief Nele laut. »Ich habe Freddy ja noch gar nicht guten Morgen gesagt. Und seine Box muss ich auch noch sauber machen und Durst hat er bestimmt auch.« Sie raste los und kugelte beinahe über ihre losen Schnürsenkel.
    Freddys Box war blitzsauber und er kaute fröhlich an einer frischen Ladung Heu. Selbst der Wassertrog war randvoll mit klarem Wasser gefüllt. Nele guckte verblüfft und umarmte Freddy stürmisch.
    »Guten Morgen, mein Süßer!« Sie knuddelte innig mit ihm. Erst danach entdeckte sie Josefine. Sie saß ganz oben auf einem frischen Berg mit Heu in der hinteren Ecke des Stalls.
    »Hei, Nele«, sagte sie und guckte verlegen. »Basti und ich haben ausgemacht, dass ich im Stall mithelfe, bis ich mich wieder traue, auf Tinkerbell zu reiten. Deshalb habe ich schon mal bei Freddy sauber gemacht, während du geschlafen hast.« Sie sprang mit einem großen Satz herunter und landete direkt vor Nele.
    Nele war sprachlos. »Ja dann…«, stammelte sie. »Dankeschön.«

    Josefine lächelte verlegen. »Bitteschön… gern geschehen.«
    Sie schwiegen eine ganze Weile und bürsteten gemeinsam Freddys dicke Mähne.
    »Ich war ganz schön blöd zu dir«, sagte Josefine schließlich mit fester Stimme. »Und gemein und gehässig und…«
    Nele holte tief Luft, »…und jetzt ist damit Schluss. Ende gut, alles gut.« Sie hielt Josefine offenherzig ihre Hand hin. »Waffenstillstand?«
    Josefine schlug erleichtert ein:
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