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Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]

Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]

Titel: Nele auf dem Ponyhof - Nele ; [2]
Autoren: Random House
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kletterte. Sie war bereits einige Male am Ponyhof vorbeigeradelt und hatte sehnsüchtig über den Zaun gelugt. Jetzt war sie überraschend selber hier Gast. Sie war wirklich ein Glückspilz.
    Der Papagei hatte ein schickes Fußkettchen mit Glitzersteinen bekommen, an dem man ihn wie an einer langen Hundeleine festhalten konnte, damit er nicht verloren ging. Er wirkte ein wenig eingeschüchtert und krallte sich fest in Neles Schulter. Ausnahmsweise hielt er seinen großen Schnabel und gab keinen Pieps von sich.
    »Viel Spaß und erschreck mir die armen Pferde nicht zu doll, Adelheid«, rief Herr Winter grinsend, nachdem er alle Koffer ausgeladen hatte. Er gab Nele einen eiligen Abschiedskuss, startete den Motor und hupte laut, bevor er davonfuhr. Die Dachdecker hatten bereits damit begonnen, das Baugerüst aufzustellen, und brauchten seine Hilfe.
    Neles Mama war am frühen Morgen mit dem Linienbus in die Stadt gefahren, um ihren Zeitungsartikel höchstpersönlich in der Redaktion abzuliefern. Sie hatte die ganze Nacht durchgearbeitet, um pünktlich fertig zu sein. Schließlich sollte ihre Geschichte in der Samstagsausgabe gedruckt werden.
    »Was meint Papa denn damit, Großtante Adelheid?«, fragte Nele neugierig. »Wieso fürchten sich die Pferde vor dir?« Sie winkte ihrem Vater hinterher, bis er verschwunden war.
    »Ach, so ein Unsinn«, wiegelte die Großtante verlegen ab. »Ich war ein ziemlich wildes Huhn als Rodeoreiterin im Wilden Westen und bin schneller als der Teufel geritten. Aber das ist schon ein halbes Jahrhundert her. Damals war ich in einen echten Trapper verknallt, dem wollte ich natürlich imponieren. Er hatte mir einen pechschwarzen Hengst geschenkt, der hieß Pepper. Mit dem habe ich viele schicke Preise gewonnen, sogar zwei Goldmedaillen. In meinem Koffer habe ich noch ein paar alte Fotos von Pepper und meinem Verlobten Bill. Die zeige ich dir, wenn ich meine Sachen ausgepackt habe.«
    Nele sah ihre Großtante ehrfurchtsvoll an. Hoffentlich lachte sie Nele nicht aus, wenn sie sich ungeschickt anstellte. Schließlich hatte Nele noch nie in ihrem ganzen Leben auf dem Rücken eines Pferdes gesessen. Ihr Herz begann plötzlich wie wild zu klopfen.
    Der junge Reitlehrer Sebastian, der Großtante Adelheid, Nele und Plemplem am Hoftor fröhlich in Empfang nahm und wie alte Bekannte begrüßte, führte sie erst einmal überall herum. So stellte sich Nele einen coolen Cowboy vorbei.
    Neugierig sah Nele sich um. Überall roch es nach Abenteuer! Sogar der Speisesaal ähnelte einem Saloon und Nele wartete darauf, dass jeden Moment der Sheriff mit einem Stern auf der Brust auftauchte und einen Pferdedieb verhaftete.
    Auf dem Hof hatten die Eltern von Sebastian früher Kühe gehalten, erzählte er. Mittlerweile muhte es allerdings nicht mehr aus den Ställen, sondern wieherte munter.

    »Du möchtest dir bestimmt zuerst die Ponys anschauen, Nele«, sagte Sebastian lächelnd. »Unser Stalljunge macht gerade die Boxen sauber, dann kann er dir gleich alle Tiere vorstellen und du kannst dir dein Lieblingspferd aussuchen.«
    Nele nickte. »Super gerne!« Ihr zitterten schlagartig die Knie vor Aufregung. »Darf denn Plemplem in den Stall mitkommen?«, fragte sie unsicher.
    Sebastian schüttelte den Kopf. »Die Pferde jagen ihm vielleicht einen Schrecken ein«, befürchtete er.
    Großtante Adelheid streckte die Arme aus. »Oder er den Pferden. Komm zur Tante, mein Süßer«, lockte sie ihn und holte ein Walnussstückchen aus der Jackentasche.
    »Ich dachte, Mama hat alle Walnüsse weggeworfen«, staunte Nele. »Sie hat Plemplem doch diese Gemüsediät verpasst. Hast du sie wieder heimlich aus dem Müll geholt?«
    Großtante Adelheid schmunzelte und blieb Nele die Antwort schuldig.
    Plemplem stürzte sich mit einem entzückten Schrei auf die Walnuss und biss gierig zu.
    »Autsch!«, rief Großtante Adelheid. »Das war mein Finger, du Dummi.« Sie steckte ihren Zeigefinger in den Mund und lutschte einen winzigen Blutstropfen ab.
    Mit einem einzigen Happs hatte der Papagei die leckere Nuss verschlungen und kreischte fordernd nach mehr.
    »Kommst du wirklich alleine mit Plemplem zurecht?«, fragte Nele besorgt. Sie wusste mittlerweile aus eigener Erfahrung, dass der Papagei ganz schön biestig werden konnte, wenn er hungrig war.
    Großtante Adelheid grunzte ungehalten. »Was denkst du denn, Herzchen? Der Dschungel ist auch kein Streichelzoo. Ich könnte dir Geschichten erzählen…
    Na, das mache ich besser abends beim
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