Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nefilim KI 8 - Punabbhava

Nefilim KI 8 - Punabbhava

Titel: Nefilim KI 8 - Punabbhava
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
anderes.
    »Am Ende müssen wir sowieso improvisieren«, sagte ich.
    Sieraa nickte. »Hoffen wir, dass es nicht zu Komplikationen kommt.«
    Ich seufzte.
    Immer, wenn man von Hoffnung sprechen musste, neigten die Dinge zu unbequemer Komplexität. Am Ende flogen dann Leute und Gegenstände in die Luft und alles wurde furchtbar anstrengend.
----

3 - Ins Opial

    Sieraa brachte die Dilisa aus dem Orbit um Teragion III und lenkte zum Zentrum des Sonnensystems. Nur von dort, mit Hilfe des Zentralgestirns, würde der spezielle Antrieb des Kalimbari-Schiffes uns direkt ins Opial befördern können, nach Ranupa. Ich brütete während des Fluges über schematischen Zeichnungen und virtuellen Modellen von Sieraas Welt, um mir den Ort vertrauter zu machen.
    Ich erinnerte mich an den Hangar, in welchem Sieraa die Dilisa untergebracht hatte und hoffte, dass diesmal wieder einige herrenlose Schiffe dort herumstanden, falls wir ein Problem bekommen sollten. Doch wenn Ranupa tatsächlich noch so belebt war, wie Sieraa es sagte, dann würde auch der Hangar kein verlassener Ort sein.
    Nichts würde einfach werden, so viel stand fest.
    Als der Sprung ins Opial unmittelbar bevorstand, meldete Sieraa dies per Interkom, doch ich entschied mich dagegen, auf die Brücke zu gehen und suchte anstelle dessen die Krankenstation auf. Falls Aristea durch die unweigerlichen Erschütterungen des recht speziellen Sprunges ins Opial aufwachte, war es besser, wenn jemand bei ihr war. Über den Plan hatten wir sie bereits in Kenntnis gesetzt und sie war in allen Punkten einverstanden.
    Ich betrat die enge Krankenstation der kleinen Dilisa und erschrak. Ari sah irgendwie geschrumpft aus, schwach und krank. Ich setzte mich an ihre Medi-Liege und hielt ihre Hand. Sie murmelte etwas im Schlaf und drückte meine Hand fest. Feine Linien des Schmerzes hatten sich in ihr Gesicht gegraben und die dunklen Schatten unter ihren Augen waren nicht mehr zu übersehen.
    Als der holprige Übergang einsetzte, der uns aus dem Teragion-System ins Opial versetzte, erwachte sie mit einem Schrecken. Ich beruhigte sie und sie drückte meine warme Hand an ihr Gesicht, lächelte und schloss die Augen.
    Ich betrachtete die kalte Prothese an meiner anderen Hand und dachte ganz allgemein über Verlorenes nach, während wir uns schweigend durchschütteln ließen.
    Als der Übergang beendet war, meldete Sieraa sich erneut per Interkom und gab uns zu verstehen, dass wir in absehbarer Zeit das Ziel erreichten. Das Reisen in den Sonnensystemen des Opials folgte anderen Gesetzen und verkürzte die Dauer unserer Reise ungemein, denn die Abmessungen der künstlichen Sonne und der Abstand zu ihren ebenso synthetischen Trabanten war sehr viel geringer.
    Ich sah Aristea an. Ihre Finger fühlten sich kalt und winzig in meiner Hand an. Ihr Anblick war mitleiderregend und ich hatte plötzlich große Zweifel an unserem Plan.
    Ich blickte auf die Monitore der Medi-Liege, um meine Worte zu unterstreichen. »Du kannst uns in dieser Verfassung nicht nach Ranupa hinab bringen. Wir müssen auf jeden Fall landen.«
    Aristea ergriff meine Hand und schüttelte den Kopf, setzte sich im Bett auf. Sie suchte nach ihren Kontaktlinsen und ich gab ihr die kleine Dose, die ich auf einer Ablage fand.
    Sie setzte sie ein und textete. »Ich kann uns hinunterbringen. Es wird gehen. Mach dir keine unnötigen Sorgen um mich! Ich werde mich wieder erholen.«
    Ich sah sie an und zögerte, bevor ich meine Gedanken aussprach.
    »Du siehst beschissen aus.«
    »Vielen Dank, mein charmanter Held.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Kaum zu überhören. Du wirst dir jedoch nicht anmaßen, Entscheidungen über meinen Kopf hinweg zu treffen. Wenn ich sage, dass ich euch hinunterbringen kann, dann bringe ich euch hinunter. Eine Planetenoberfläche kann ich kaum verfehlen, wenn ich sie vor der Nase habe.«
    »Schaffst du es auch zurück?«
    »Ja.«
    Ich sah ihr lange in die Augen und seufzte schließlich.
    »Nun gut. Ich sage Sieraa, dass sie noch einmal nach dir schaut, dir irgendetwas gibt.« Aristea zog eine Grimasse. Ich ächzte. »Ich will nicht, dass dir etwas geschieht. Und du machst mir Sorgen. Das ist alles.«
    Sie überlegte einen Moment und fummelte nervös an ihrer Decke herum.
    »Was ist? Was geht dir durch den Kopf?«
    »Ich habe noch eine Möglichkeit, meine Schwäche zu überwinden, aber sie hat ihren Preis. Ich bin mir nicht sicher, ob du bereit bist, ihn zu zahlen.«
    Ich sah sie verwirrt an. »Habe ich was falsch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher