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Necroman

Necroman

Titel: Necroman
Autoren: Jason Dark
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stieß Tim dagegen. Dann hörte er sich selbst schreien, als er nach hinten kippte. Er landete weich, aber das war in seiner Lage unerheblich. Auf dem Rücken lag er wehrlos vor dieser verfluchten Kreatur, die alle Chancen hatte, ihn zu vernichten.
    Necroman nahm sie auch wahr, denn er hob seine mörderische Waffe ruhig an. Dann holte er aus. Er würde schräg und zugleich von oben nach unten schlagen. Tim bekam alles wie zeitverzögert mit. Er war nicht in der Lage, seine Gefühle zu fassen. Die Todesangst war einfach furchtbar, aber irgendwie schaffte er es trotzdem, sich zur Seite zu rollen, so dass er den Rand des Mattenbergs erreichte. Er bekam das Übergewicht und kippte nach unten.
    Der Junge schlug hart auf. Es war ihm egal. Die Sense jedenfalls traf ihn nicht. Das riesige Skelett hatte zugeschlagen, ihn aber nicht getroffen, denn die scharf geschliffene Seite war in den Mattenberg hineingefahren und hatte ihn aufgeschlitzt.
    Tim konnte nicht mehr an sich halten. Er schrie.
    Dann raffte er sich auf. Sein verletztes Bein spürte er nicht. Er rannte weg, schlug einen Bogen, um so rasch wie möglich den rettenden Ausgang zu erreichen, während sich Necroman drehte und abermals mit seiner verdammten Sense ausholte.
    Diesmal sollte die Sense den Rücken treffen…
    ***
    Wir hatten die Turnhalle erreicht, und wir wussten beide, dass die Zeit drängte. Es lag auf der Hand, denn einen mörderischen Vorgeschmack hatten wir bereits bekommen. Meiner Ansicht nach hatte Tim Baker selbst nicht gewusst, in welche Schwierigkeiten er sich durch den Kauf der Puppe bringen konnte. Dass sie mehr war als nur ein makabres Ausstellungsstück, denn in ihr lebte noch ein mörderischer Geist.
    Glücklicherweise hatte die Turnhalle eine Zufahrt. An die zerstörten Scheiben dachten wir nicht. Wir hatten den kalten Wind hingenommen, der in unsere Haut hineinschnitt wie kleine Messer.
    Zugleich hetzten Suko und ich auf die breite Eingangstür zu. Sie bestand aus zwei Hälften. Zwei breite Holzgriffe sorgten dafür, dass wir sie aufstoßen konnten. Augenblicke später fanden wir uns in einem rechteckigen Vorflur wieder.
    Wir rochen die Nähe des Schwimmbades, zu dem eine Treppe hinunterführte. Dort wollten wir nicht hin. Unser Ziel war die eigentliche Halle, in der Tim trainieren wollte.
    Wir hörten die eigenen Schritte. An der grüngrau gestrichenen Wand zeichneten sich nicht nur die farbigen Schmierereien ab, sondern auch der Pfeil, der in Richtung Turnhalle wies.
    Die schwere Tür bestand aus Holz. Suko zerrte sie auf. Sie stand kaum einen Spalt offen, als wir die Geräusche hörten und zugleich der Schatten eines gewaltigen Pendels an uns vorbeiglitt.
    Wusch - wusch…
    »Die Sense!« keuchte ich, duckte mich und machte einen großen Schritt in die Halle hinein. Ja, es war die Sense. Und sie wurde von einem so großen Skelett gehalten, dass mir dabei schon der Schwarze Tod in den Sinn kam, der ähnlich ausgesehen hatte.
    Die Schreie eines Jungen gellten uns entgegen. Er befand sich in einer furchtbaren Lage, aber wir sahen es als positiv an, dass er noch schreien konnte.
    Die zum Halbmond gekrümmte Waffe fegte wieder nach unten. Für uns sah es so aus, als hätte der Junge keine Chance mehr. Aber das Material traf nicht ihn, sondern erwischte eine dieser schweren Matten.
    Die Klinge fuhr in das Leder hinein, durchdrang die Füllung, traf an der anderen Seite wieder hervor, und dann riss es die Matte mit einer unwiderstehlichen Gewalt in die Höhe. Für die nächsten Sekunden hatte das die Sense somit untauglich gemacht.
    »Kümmere du dich um den Jungen!« brüllte mir Suko ins Ohr.
    Was er vorhatte, wusste ich nicht, aber ich konnte mich auf meinen Freund verlassen. Deshalb startete ich und rannte auf Tim Baker zu. Ich sah den zweiten Jungen in seinem Blut liegen. Mich überkam ein wahnsinniger Hass auf Necroman, und ich fragte mich jetzt auch, wer von den beiden Tim Baker war.
    Der lebende Junge lag auf dem Boden. Bäuchlings. Er wimmerte, und er hielt sein Gesicht dabei noch in den Armen vergraben. Er wollte nichts sehen, nichts hören, nichts wissen, aber er wusste, dass er dem Tod nicht entweichen konnte.
    Beinahe wäre ich noch über die Matte gestolpert, soviel Schwung hatte ich mir selbst gegeben. Ich dachte in diesen Augenblicken nicht mehr an Suko oder an Necroman, ich wollte nur den Jungen retten und hoffte, dass Suko sich dem Unhold stellte.
    Mit beiden Händen griff ich zu und zerrte ihn in die Höhe. Er war so gut wie
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